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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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aufgetaucht war, nördlich der Halb-Ork-Stadt Palishchuk.
    Jarlaxle war froh, dass niemand außer ihm und Entreri die Wahrheit über ihren Tod wusste – Ellery war während eines Kampfs mit ihm selbst von der Hand des Meuchelmörders gestorben.
    »Ja, Helden«, erwiderte der Drow schließlich. »Das habe ich dir bereits prophezeit, als ich dich aus diesem Loch gezogen habe. Dich an deinen Zorn über Canthans unseliges Hinscheiden zu klammern, wäre ziemlich albern gewesen, wenn es so viel Ruhm einzuheimsen gab.«
    »Wer sagt denn, dass ich zornig war?«, schnaubte Athrogate. »Ich wollte den Kerl einfach nicht essen.«
    »Es war mehr als das, guter Zwerg.«
    » Bruhaha! «
    »Du warst in deiner Loyalität hin und her gerissen – und das zu Recht«, sagte Jarlaxle und sah Athrogate an, um seine Reaktion besser einschätzen zu können.
    Athrogate war in einen mörderischen Kampf mit Entreri verstrickt gewesen, als Jarlaxle sich eingemischt hatte. Der Drow hatte einen seiner vielen, vielen magischen Gegenstände verwendet, um ein zehn Fuß tiefes magisches Loch vor den Füßen des überraschten Zwergs zu öffnen, in das Athrogate gefallen war. Unter viel Knurren und Sichbeschweren hatte der hilflos Gefangene sich geweigert, sich ihnen anzuschließen und einzusehen, welche Fehler er gemacht hatte – bis Entreri die Leiche von Athrogates Zaubererfreund neben ihm in das Loch geworfen hatte.
    Nun beugte der Zwerg sich ein wenig auf den Drow zu und flüsterte: »Ihr kennt Knellict nicht, wie ich ihn kenne.« Wieder war Jarlaxle verblüfft über das Beben, das in der Stimme des normalerweise furchtlosen Zwergs zu hören war, wenn er Knellict erwähnte, der zu diesem Zeitpunkt entweder erster Assistent von Timoshenko war, dem Großvater der Attentäter in der berühmten Mördergilde von Damara, oder – so wollten es Gerüchte – inzwischen selbst die Position des Großvaters eingenommen hatte. »Ich habe einmal gesehen, wie er einen Zwerg in einen Frosch verwandelte und einen anderen in eine hungrige Schlange«, fuhr Athrogate fort, und er richtete sich ein wenig auf und schauderte. »Als die Schlange den Frosch halb gefressen hatte, verwandelte er beide zurück.«
    Dieses Maß an Grausamkeit schien Jarlaxle, den dritten Sohn des Hauses Baenre, den seine eigene Mutter direkt nach seiner Geburt der abscheulichen Göttin, die die Welt der Drow beherrschte, hatte opfern wollen, nicht zu überraschen oder zu erschrecken. Jarlaxle hatte Jahrhunderte in Menzoberranzan verbracht, inmitten der nicht enden wollenden Grausamkeit und Bösartigkeit seines tückischen Volkes. Nichts, was Athrogate ihm gesagt hatte, nichts, was Athrogate ihm jemals sagen konnte, würde ihm ein Schaudern von der Art abringen, wie es den Zwerg während seines Berichts selbst befallen hatte.
    Außerdem hatte Jarlaxle so etwas ohnehin von Knellict erwartet. Der Erzzauberer bildete den dunkleren Hintergrund einer Organisation, die im Schatten entstanden war, der gefürchteten Zitadelle der Meuchelmörder. Jarlaxle wusste aus eigener Erfahrung als Anführer der Söldnertruppe Bregan D’aerthe, dass die Anführer in solchen Organisationen – im Fall der Zitadelle war das angeblich Timoshenko – häufig nachgiebiger und politischer vorgingen, während ihre Stellvertreter, so wie Knellict, meist die Barbaren hinter dem Thron darstellten, die mit Bosheit und Gewalt dafür sorgten, dass sowohl Gefolgsleute als auch mögliche Feinde ein gewisses Maß von Hoffnung aus einem seltenen, aber nicht vollkommen unwahrscheinlichen Lächeln des Anführers schöpften.
    Außerdem war Knellict ein Zauberer, und Jarlaxle war immer der Ansicht gewesen, dass Zauberer zu den größten Grausamkeiten fähig waren. Vielleicht war es ihr überlegener Intellekt, der ihnen solch kalte Distanz zu den brutalen Qualen verschaffte, die aus ihren Taten entstanden. Vielleicht gestattete ihnen die Arroganz, die häufig einen solch großen Intellekt begleitete, vollkommene Gleichgültigkeit gegenüber den einfachen Leuten zu entwickeln, ähnlich der, wie sie ein gewöhnlicher Mann vielleicht gegenüber der Schabe hat, die er ohne Reue zertritt. Oder vielleicht lag es daran, dass Zauberer im Allgemeinen aus der Ferne angriffen. Anders als ein Krieger, dessen fataler Schlag häufig seinen Arm mit dem warmen Blut seines Feindes überzog, konnte ein Zauberer einen Bann aus größerer Entfernung freisetzen und brauchte die vernichtende Wirkung nicht unmittelbar zu erleben.
    Sie waren ein

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