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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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dem sich auch das Dorf Blutstein befand. Sie war zu Zhengyis Zeiten aufgewachsen, in dem Adelshaus, das den einzigen Pass zwischen Vaasa und Damara kontrollierte, und hatte Dutzende von Festessen zu Ehren von Würdenträgern erlebt, die sowohl aus den Herzogtümern und Baronien von Damara als auch von Zhengyis Hof kamen. In den Jahren vor dem offenen Krieg hatten sich viele der Intrigen, die Damara in eine verwundbare Situation gegenüber Zhengyis Eroberungswünschen gebracht hatten, hier im Dorf Blutstein abgespielt, an der Tafel von Baron Tranth.
    Bei dem Festessen, das an diesem Abend stattfinden sollte, würde es so etwas selbstverständlich nicht geben. Die Gäste waren Freunde von Gareth, ehrliche, treue Gefährten, die in dem verzweifelten Kampf gegen den Hexenkönig an seiner Seite gestanden hatten. Riordan Parnell würde allerdings nicht dabei sein, da er sich in Palishchuk befand, und das machte die Dinge ein wenig schwieriger für Christine. Wäre er anwesend gewesen, hätte dieser hervorragende Barde den größten Teil des Unterhaltungsprogramms bestreiten können. Und Unterhaltung war für Gareth ausgesprochen wichtig.
    »Bei diesem Festmahl geht es um bestimmte Ziele und darum, wie wir weiter vorgehen sollen«, sagte der König, kurz nachdem Emelyn sich auf magische Weise nach Soravia begeben hatte. »Aber vor allem geht es um Olwen. Mariabronnes Tod wird für ihn sein, als hätte er ein Kind verloren.«
    »Und wir haben beide eine Nichte verloren«, erinnerte ihn Christine.
    Gareth nickte, aber sie waren beide nicht sonderlich erschüttert über den Tod von Kommandantin Ellery. Sie war eine Verwandte gewesen, aber eine entfernte, und weder Gareth noch Christine hatten sie gut gekannt. Gareth hatte sie nur ein paar Mal gesehen und nur ein einziges Mal mit ihr gesprochen, nämlich als sie in die Armee von Blutstein eintrat.
    »Dieser Abend ist für Olwen«, stimmte Christine zu und ging. Kurz darauf jedoch mussten sie feststellen, dass sie sich beide geirrt hatten. Emelyn der Graue kehrte aus Soravia zurück und erschien in einer Rauchwolke in Gareths Audienzsaal. Hustend und mit den Armen fuchtelnd – mehr aus Ärger, als weil er wirklich hoffte, die Wolke wegwedeln zu können –, blieb Emelyn kopfschüttelnd stehen.
    »Olwen ist nicht in seiner Burg«, erklärte der alte Zauberer. »Und auch nicht anderswo in der Stadt, oder in Kinnery oder Steppenhall. Er ist aufgebrochen, kurz nachdem er die Nachricht von Mariabronnes Tod erhielt, gemeinsam mit mehreren anderen von seiner Waldläuferart. Wer weiß, welche Dummheiten sie vorhaben.«
    »Waldläuferart?«, fragte Gareth.
    »Na gut, dann also Druiden«, verbesserte sich Emelyn. »Wie soll man Leute nennen, die um die Bäume tanzen und Dankgebete an wunderschöne, wohlwollende Geschöpfe richten, direkt bevor sie sie töten?«
    »Waldläufer ist schon in Ordnung«, gab der König zu, und Emelyn nickte.
    »Hast du irgendeine Ahnung, wohin sie gegangen sind?«, fragte Gareth.
    »Nach Nordosten – zu einem Hain, den sie zweifellos für heilig halten.«
    »Eine Beisetzung?«
    Emelyn zuckte die Achseln.
    »Und es war unmöglich, ihn zu finden?«, fragte Gareth.
    Nun wurde Emelyns Miene weniger freundlich, was Gareth deutlich sagte, dass Olwen zweifellos vor ihnen stehen würde, wenn der Zauberer eine Möglichkeit gehabt hätte, ihn zu finden.
    »Olwen ist den größten Teil seines Lebens ein Abenteurer gewesen«, erinnerte ihn Emelyn. »Er hat dabei ebenso Verluste erlebt wie Siege, und er hat schon viele Freunde begraben müssen.«
    »Ebenso wie wir alle.«
    »Er wird schon über seine Trauer hinwegkommen«, erklärte der Zauberer. »Und vielleicht ist es ja besser, wenn er morgen nicht hier ist, wenn ihr diejenigen feiert, die dieses Konstrukt Zhengyis überlebt haben. Olwen würde harsche Fragen an sie richten, besonders an den Drow.«
    »Wir alle haben Fragen, mein Freund«, sagte Gareth.
    Emelyn sah ihn misstrauisch an, und Gareth konnte sein Lächeln nicht vor seinem alten Freund verbergen.
    »Wie könnte es denn anders sein?«, fragte der König. »Eine ungewöhnliche Gruppe ist in unserem Namen nach Norden gezogen, und nun haben wir eine ungewöhnliche Gruppe siegreicher Überlebender. Wir haben ein Konstrukt unbekannter Herkunft ...«
    Emelyn hob die Hand, um seinen Freund zu unterbrechen. »Ich hasse Palishchuk«, erklärte er.
    Gareths Grinsen wurde breiter. »Aber ich kann diese wichtige Ermittlung keinem anderen anvertrauen. Riordan ist bereits

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