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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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zu verschwinden. Sie bemühte sich, ein Lächeln aufzusetzen, und gab Duarte einen spielerischen Klaps, als sie sich ihrer Umgebung wieder bewusst wurde. Festlich gekleidete Hochzeitsgäste, deren Schmuck genauso kostbar war wie der, den sie um den Hals trug. Dies war Duartes Welt, nicht ihre. Sie war nur ein Gast für dreißig Tage, und sie tat gut daran, das nicht zu vergessen.
    Duarte nahm ihren Arm und entschuldigte sie beide von den Feierlichkeiten. Eine ganze Armada von Kellnern räumte bereits das Büfett ab, und Kate lief das Wasser im Mund zusammen, als sie das Filet, den Hummer … und den Hochzeitskuchen sah.
    Wie auf Kommando begann ihr Magen zu knurren. Hoffentlich hatte Duarte es nicht gehört. Aber für Hochzeitskuchen hatte sie wirklich eine Schwäche. Fast war es, als wollte sich der Kuchen über sie lustig machen.
    Apropos negative Atmosphäre. Wenn Blicke töten könnten, wäre sie jetzt wohl schon tot, denn als sie zusammen mit Duarte zum Ausgang ging, wurde sie von den Blicken so mancher Frau durchbohrt. Dabei hatten diese Frauen doch nichts zu befürchten. Sie würde ja bald wieder weg sein. Allerdings half das den Frauen, die ein Auge auf den reichen Prinzen geworfen hatten, jetzt wohl auch nichts.
    „Ich denke, wir waren lange genug hier.“ Er bahnte sich einen Weg zu einem Seiteneingang, und gemeinsam traten sie in einen Flur, der, abgesehen von einem Sicherheitsposten, menschenleer war.
    Kurz darauf standen sie in dem privaten Aufzug, und Kate fragte empört: „Was sollte das eben, dieser Kuss?“
    Duarte drückte den Knopf zu seiner Suite. „Die Leute haben einen Kuss erwartet. Ich wollte sie nicht enttäuschen.“
    „Das war kein Kuss.“ Sogar jetzt prickelten ihre Lippen noch. „Das war, na ja, weitaus mehr, als notwendig gewesen wäre.“
    Glutvoll musterte er sie. „Wie viel mehr?“
    Die Temperatur im Fahrstuhl schien auf einmal um einige Grade gestiegen zu sein. Was für ein Zeitpunkt, um festzustellen, dass sie noch nie in einem Fahrstuhl Sex gehabt hatte. Noch schlimmer, was für ein Zeitpunkt, um zu erkennen, dass sie nichts gegen Sex im Fahrstuhl hätte.
    Mit Duarte.
    Sie griff sich an den Nacken und öffnete den Verschluss der Kette. „Ruf mir ein Taxi, damit ich verschwinden kann.“
    Er fing die Kette auf, die sie ihm mehr oder weniger zuwarf, aus Angst, dass ihre Hände sich versehentlich berühren könnten. „Glaubst du wirklich …“, er streckte die Hand aus, um den restlichen Schmuck entgegenzunehmen, „… ich vertraue dir so weit, dass ich dich gehen lasse, in der Hoffnung, du kommst wieder? Für einen Rückzieher ist es zu spät.“
    „Ich lass dir deinen verdammten Ring hier, und du kannst meinetwegen noch ein paar mehr Leibwächter engagieren, die auf mich aufpassen.“ Ob er wohl noch einmal damit drohen würde, sie verhaften zu lassen? Würde das überhaupt noch funktionieren, nachdem sie gerade ihre Verlobung verkündet hatten?
    „Darum geht es nicht, und wenn du den Verlobungsring abnimmst, hast du deine Chance auf diese Hochzeitsfotos vertan.“
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich geräuschlos, und Duarte bedeutete Kate, in seine Suite zu gehen. Wenn sie diesen Schritt machte, würde sie sich auf seinen Plan einlassen.
    Widerstrebend trat sie in die Halle, blieb dann aber stehen. War jetzt der Moment gekommen, wo er sich als Schuft entpuppen und sich über sie hermachen würde? Das eben war ein ganz bewusst erotischer Kuss gewesen. „Ein Teil unserer Abmachung besagte: kein Sex.“
    „Ich halte immer mein Wort. Wir werden nicht miteinander schlafen – es sei denn, du bittest mich darum.“ Er trat näher. „Du solltest allerdings gewarnt sein, wir werden uns in den kommenden Wochen noch öfter küssen. Schließlich wird erwartet, dass ich meine Verlobte mit Zuneigung überschütte. Und es wird auch erwartet, dass du sie entsprechend erwiderst.“
    „Ja, ja“, murmelte sie, bevor sie eilig hinzufügte: „Aber nur in der Öffentlichkeit.“
    „Natürlich. Wir werden allerdings auch häufiger allein sein. Heute Abend zum Beispiel sollten wir die Zeit nutzen, um uns eine passende Geschichte auszudenken, wie wir uns kennengelernt haben. Danach kannst du hier übernachten.“
    Okay, seine Weigerung, ihr ein Taxi zu bestellen, hatte nichts mit den niederen Motiven zu tun, die sie ihm unterstellt hatte. Was er sagte, ergab Sinn. „Nur damit das klar ist: Ich bleibe nur unter Zwang.“
    „Nehme ich zur Kenntnis. Denk immer an die Veranstaltung in

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