Die Verlobte des Prinzen
diesem Abend. Diese wunderschöne Frau an meiner Seite, Kate Harper, hat eingewilligt, mich zu heiraten.“
Ganz bewusst hob er Kates Hand und küsste ihre Finger, wobei der Ring im Licht funkelte. Kameras klickten, und Blitzlichter leuchteten auf, dank der wenigen Medienvertreter, die eingeladen worden waren. Es war klug von Kate gewesen, ihre Schwester anzurufen. Diese Neuigkeit würde sich rasend schnell verbreiten.
Glückwünsche wurden ihnen von den Gästen zugerufen, doch Kate schwieg beharrlich und lächelte nur. Kluge Frau. Je weniger gesagt wurde, desto besser.
„Herzlichen Glückwunsch!“
„Wie haben Sie beide sich getrof…“
„Kein Wunder, dass er Chelsea den Laufpass gegeben hat.“
„Oh, Sie beide müssen unbedingt zu unserer …“
„Warum haben wir noch nie etwas von ihr gehört?“
Duarte entschied, dass die letzte Frage eine Antwort verdiente. „Warum hätte ich Kate der Presse zum Fraß vorwerfen sollen, bevor ich sie überreden konnte, mich zu heiraten?“
Gutmütiges Lachen erklang, doch die Neugier nahm eher noch zu. Er musste die Leute ablenken. Und wie machte er das am besten?
Indem er Kate den Kuss gab, nach dem er sich schon verzehrte, seit er sie auf dem Balkon im Arm gehalten hatte.
Ihre Hand lag noch immer in seiner, sodass er sie mühelos an sich ziehen konnte. Der Puls in ihrem Handgelenk schlug immer schneller, und ihre Pupillen weiteten sich – ein eindeutiger Hinweis auf wachsendes Verlangen. Sie mochte ihn nicht, und er mochte sie auch nicht besonders, nach dem, was sie seiner Familie angetan hatte.
Aber keiner von ihnen konnte sich dem Bann entziehen.
Das Flüstern und Raunen der Gäste ausblendend, konzentrierte Duarte sich nur auf Kate. Sanft strich er mit den Lippen über ihren Mund. Sie schnappte offenbar überrascht nach Luft. Sosehr er sich auch wünschte, dies hier in die Länge ziehen zu können, um zu sehen, wie lange es dauerte, bis sie dahinschmolz, er durfte nicht vergessen, dass dieser Kuss nicht der Verführung diente, sondern anderen Zwecken.
Es wurde Zeit, ihren Deal zu besiegeln.
Eine Sekunde, nachdem Duarte seinen Mund auf ihren gepresst hatte, musste Kate nach seinen Smokingrevers greifen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das war bestimmt der Schock.
Doch ihr vor Erregung bebender Körper strafte sie Lügen.
Die raue Hand, die er an ihr Gesicht gelegt hatte, war so verführerisch, genauso wie der Kuss, und beides brachte sie viel mehr aus dem Gleichgewicht als jeder Überraschungseffekt. Es war, als würde ein Feuerwerk entzündet, sodass sie die Augen schließen musste und damit die anderen Gäste ausblendete, die ja der eigentliche Grund für diesen Auftritt waren. Doch aus welchem Grund auch immer, Kate wollte von Duarte geküsst werden.
Sicher, die Anziehungskraft war von Anfang an da gewesen, doch auf das hier war sie nicht vorbereitet gewesen. Es gab solche … und solche Küsse.
Dieser sinnliche, so intensive Kuss, den Duarte ihr gab, zählte eindeutig zu Letzteren. Die Spannung dieses verrückten Abends löste sich in ihr und durchflutete ihren Körper mit einem brennenden Verlangen, das alles andere unwichtig erscheinen ließ. Der feste Druck seiner Lippen – selbstbewusst und überzeugend – brachte sie dazu, sich an ihn zu schmiegen.
Erinnerungen an seine gebräunte Haut schossen ihr durch den Kopf. Was würde sie im Laufe des nächsten Monats noch alles von ihm zu sehen bekommen? Und wenn sie schon nach ein paar Stunden in seiner Gesellschaft so in Versuchung geführt wurde, wie sollte es erst werden, wenn sie wochenlang diesen Küssen und Berührungen, die sie als angeblich Verlobte ja austauschen mussten, ausgesetzt war?
Sein würziger Duft nach Mandarinen und Zedern umgab sie genauso verführerisch, wie seine Umarmung war. Sie spreizte die Finger auf seinem muskulösen Oberkörper, und erst das Zusammenzucken seiner Muskeln brachte sie zurück in die Realität.
Was, zum Teufel, war nur los mit ihr, dass sie sich von einem Mann, den sie gerade erst getroffen hatte, so angezogen fühlte? Sie musste einen klaren Kopf behalten – das war sie ihrem Bankkonto, ihrer Karriere und der Zukunft ihrer Schwester schuldig.
Doch das war leichter gesagt als getan. Denn wenn Duarte mit der Zungenspitze ihre Lippen umschmeichelte, jagten überwältigende Wellen des Verlangens durch ihren Körper.
Abrupt entzog sie sich ihm, bevor sie noch etwas völlig Unmögliches tat, wie zum Beispiel, ihn anzuflehen, mit ihr nach oben
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