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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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ich hätte anders machen können. Es ist so einfach, sich damit zu quälen, wie ein einziger Moment unser Leben verändern kann. Aber mit der Zeit ist mir klar geworden, dass man das Leben nicht an einer einzelnen Sekunde festmachen kann. Wir sind die Summe all der Entscheidungen, die wir im Laufe unseres Lebens treffen.“
    Die weichen Uhren auf den Dalí-Gemälden bekamen auf einmal einen ganz neuen Sinn. Die verlorene Zeit quälte seinen Vater mehr, als Duarte sich je hätte vorstellen können. Während all der Kunstgeschichtslektionen hatte Enrique versucht, ihnen Dinge über sich nahezubringen, die er anders nicht in Worte fassen konnte, weil es zu sehr schmerzte.
    „Deine Kate hat den Fehler begangen zu glauben, du hättest sie betrogen. Willst du dein ganzes Leben auf diesen winzigen Moment aufbauen, nur weil dein Stolz dir verbietet, ihr hinterherzulaufen?“
    Duarte hatte sich immer für einen Mann der Tat gehalten, doch in dem Augenblick, als es am meisten zählte, hatte er versagt. Ob er nun aus Stolz oder Schmerz gehandelt hatte, war letztlich unerheblich. Aber als er auf die Uhr in der Hand seines Vaters blickte, erkannte er, dass er Kate nicht einfach so aus seinem Leben gleiten lassen durfte. Er würde um sie kämpfen.
    Und jetzt, da er endlich aus seiner Starre erwacht war, wusste er auch, wie er mit Harold Hough umgehen und Kate beweisen konnte, wie viel Vertrauen er in sie setzte. Aber zuerst wurde es Zeit, dass er seinem Vater die Hand zur Versöhnung reichte.
    „Danke, mi padre .“ Er umarmte seinen Vater, dankbar, noch eine zweite Chance bekommen zu haben.
    Ein bitterkalter Wind trieb die Schneeflocken durch die Straßen von Boston, und Kate vergrub das Gesicht im Schal, als sie auf das Gebäude zuging, in dem der Global-Intruder seine Büros hatte. Es war ein schwerer Schritt, den sie vor sich hatte, doch zweifelte sie nicht daran, dass es richtig war, zu kündigen.
    Und wenn sie den Rest ihres Lebens damit zubringen musste, Familienporträts von Touristen zu schießen, dann war es eben so. Sie hatte eine Tagespflege für Jennifer gefunden, damit ihre Schwester künftig bei ihr wohnen konnte.
    Am Eingang zögerte sie und rieb den Glücksbringer, der jetzt nicht mehr ihren Fußknöchel zierte, sondern ihre Kameratasche.
    Zumindest blieb ihr noch ihre Integrität, wenn sie Duarte schon nicht haben konnte. Sie schloss kurz die Augen, weil der Schmerz noch immer nicht nachgelassen hatte, auch wenn sie schon zwei Nächte lang mehr als genug Tränen vergossen hatte.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sich ein Wagen näherte. Ihr Herz klopfte schneller, als sie erkannte, um was für ein Auto es sich handelte – einen roten Jaguar. Hatte Duarte ihr nicht erzählt, er würde solch einen Wagen besitzen? Wollte er sie nicht damit zur ersten Verabredung abholen?
    Die Fahrertür schwang auf, Duarte stieg aus und musterte sie über das Dach des Autos hinweg. Seine Haltung drückte die Art von Entschlossenheit aus, die sie von ihm gewohnt war.
    Auch wenn sie noch immer schrecklich enttäuscht darüber war, was er mit den Fotos gemacht hatte, konnte sie doch die Freude, ihn zu sehen, nicht ganz unterdrücken. Zweifellos war er ihretwegen hier. Sie hoffte, sie besaß genügend Selbstbeherrschung, um nicht etwas so Verrücktes zu tun, wie direkt in seine Arme zu laufen.
    Langsam ging sie auf das Auto zu, froh, dass es als Barriere zwischen ihnen diente. „Warum bist du hier?“
    „Weil du hier bist. Jennifer hat es mir erzählt.“
    „Nicht mehr lange.“ Sie umklammerte ihre Tasche, zu erschöpft, um ihn zu schelten, weil er ihre Schwester angerufen hatte. Jennifer vermisste Artie auch. „Ich kündige beim Intruder.“
    „Warum wartest du damit nicht ein paar Minuten und fährst erst noch ein Stückchen mit mir?“ Er blickte sich um. „Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber wir erregen bereits Aufsehen.“
    Erschrocken blickte Kate sich um. Autos fuhren langsamer, Fußgänger, die normalerweise vorbeihasten würden, um der Kälte zu entkommen, starrten neugierig zu dem Mann, der genauso aussah wie …
    Verdammt, sie waren ja berühmt.
    Kate riss die Beifahrertür auf. „Fahr los!“
    Sie schnallte sich an, während Duarte den Wagen startete und wieder auf die Fahrbahn lenkte. Sie wischte sich den Schnee vom Mantel und verfluchte innerlich ihre weichen Knie, aber sie war froh, dass sie den Schaulustigen entkommen war. Komisch, wie viel Aufmerksamkeit ein roter Jaguar erregte. Wenn daneben dann

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