Die Verlobte des Prinzen
noch ein Prinz stand …
Duarte ließ einen großen Umschlag auf ihren Schoß fallen.
„Was ist das?“
„Dokumente, die dir die Eigentumsrechte am Global-Intruder überschreiben.“
Geschockt starrte sie ihn an. „Was?“ Wenn er das getan hatte, um seine Schuldgefühle zu besänftigen, wollte sie das nicht annehmen. „Nein, danke. Ich bin nicht käuflich.“
Jetzt nicht mehr.
„Es war nicht meine Absicht, dich zu kaufen.“ Er lenkte den Sportwagen mühelos über die eisigen Straßen. „Du hast das Geld, das dir laut unserer Absprache für die Hochzeitsfotos zustand, verloren. Nicht einmal die anderen, nicht veröffentlichten Fotos, die du gemacht hast, hast du mitgenommen. Warum nicht?“
Ohne darauf einzugehen, fragte sie: „Warum hast du den Intruder für mich gekauft?“
„Deine Geschichten haben Anstand und Würde, etwas, was ich respektiere“, antwortete er prompt.
„Ich soll für dich arbeiten?“
„Du hast mir nicht zugehört.“ Er hielt an einer roten Ampel und wandte sich ihr zu. Dunkle Schatten lagen unter seinen Augen. Hatte er auch schlaflose Nächte verbracht? „Der Intruder gehört dir. Das ist die eine Sache. Das andere ist, dass ich mich dafür entschuldige, nicht sofort für Klarheit gesorgt zu haben, als du nach der Hochzeit in mein Zimmer gekommen bist.“
Wie hypnotisiert schaute sie ihm in die Augen. Was sagte er da? Hoffnung keimte in ihr auf.
„In Ordnung.“ Sie presste die Papiere wie ein Schutzschild gegen die Brust und fragte sich, wie Duarte das alles so schnell bewerkstelligt hatte. Andererseits war er ein sehr entschlossen handelnder Mann, wenn es darauf ankam. „Ich nehme deine Entschuldigung und auch den Intruder an. Damit bist du erlöst und kannst mit einem reinen Gewissen verschwinden.“
Er lenkte den Wagen in eine Parkbucht und schaltete den Motor aus.
Während er sich zu ihr drehte, zog er sich die Handschuhe aus und umschloss dann ihre Schultern mit sanftem Druck. „Ich möchte nicht verschwinden. Ich möchte dich. Und nicht nur heute, sondern für immer, wenn du mich auch haben willst.“
Glaubte er tatsächlich, er bräuchte einfach nur vorzufahren, ihr ein – zugegebenermaßen erstaunliches – Geschenk zu machen und alles wäre wieder gut? Sie wandte den Blick ab, um nicht dem Zauber seiner Augen zu erliegen. Denk nach, ermahnte sie sich.
Sie starrte auf den Schlüsselring, der am Zündschloss baumelte. Jennifer zuliebe musste sie vernünftig sein. Ihre Schwester war nach der Trennung am Boden zerstört gewesen, daher musste Kate sich ganz sicher sein, bevor sie Duarte wieder in ihr Leben ließ. Jennifer hatte das Band für Duarte gebastelt … voller Hoffnung und Liebe …
Sie zeigte auf den Ring. „Du hast Jennifers Geschenk behalten.“
Stirnrunzelnd legte er einen Arm auf das Lenkrad. „Natürlich. Na und?“
Dass er nicht einmal daran gedacht hatte, Jennifers Geschenk zu verstecken oder wegzuwerfen, öffnete Kate schlagartig die Augen. Es war, als hätte jemand die Kappe von der Linse genommen. Auf einmal sah sie Duarte … so, wie er wirklich war. Plötzlich wurden auch andere Dinge glasklar.
„Du hast die Fotos gar nicht verschickt“, sagte sie mit leiser Stimme. „Du hast dich nicht an mir rächen wollen.“
Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Ich habe dich nicht verraten, aber ich verstehe, dass es für dich schwierig war, mir zu vertrauen.“
Es fühlte sich so gut an, diese Worte von ihm zu hören. Die Liebe, die sie erst vor Kurzem für ihn entdeckt hatte, schlug Wurzeln und begann wieder zu wachsen. „Danke, dass du jetzt der Ruhige und Vernünftige bist. Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei dir entschuldigen soll, dafür, dass ich das Schlimmste von dir angenommen habe.“
Was es einen so stolzen Menschen wie Duarte wohl für Überwindung gekostet hatte, ihre Anschuldigungen zu ignorieren und trotzdem wieder auf sie zuzugehen?
„Kate, mir ist bewusst, dass die Erfahrungen mit deinem Vater es dir schwer machen, einem Mann zu vertrauen.“ Er glitt mit der Hand in ihren Nacken und zog sie näher. „Aber bitte gib mir eine Chance. Ich möchte dir helfen, das alles hinter dir zu lassen. Vor allem aber möchte ich einfach nur dich.“
Sie umklammerte das Revers seines Mantels und streifte mit den Lippen seinen Mund. „Duarte?“
Er verspannte sich, so als wollte er sich wappnen. „Ja?“
„Können wir einen Großteil der Zeit damit verbringen, uns zu lieben?“
„Auf jeden Fall“, meinte
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