Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verlockung des Glücks (German Edition)

Die Verlockung des Glücks (German Edition)

Titel: Die Verlockung des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
Vom Netzwerk:
Amsterdam?“ Ich gieße Kaffee nach und mittlerweile ist meine Laune gut genug, um festzustellen, dass Matt schon wieder atemberaubend aussieht, obwohl er nur eine Jeans und ein schlichtes T-Shirt trägt. Seine langen Beine hat er ausgestreckt und er ist barfuß.
    Matt wirft einen Blick auf seine Armbanduhr.
    „Schaffst du es in einer halben Stunde für vier Tage zu packen?“
    Ich nicke.
    „Dann fahren wir in einer halben Stunde! Ich gehe schnell rüber und sage Betty Bescheid. Und packe auch!“ Er steht auf und drückt mir im Vorbeigehen einen Kuss auf den Scheitel. Als er schon halb zur Tür raus ist, überlegt er es sich noch einmal anders, dreht sich um und kommt zurück. Er beugt sich über mich und küsst mich, diesmal richtig. Solange, bis mir die Knie weich werden.
    „Hmm, ich mag Rosinenbrötchen!“, murmelt er, als er fertig damit ist mich zu küssen. Dann verschwindet er, um zu packen.
     
    Exakt eine halbe Stunde später gehe ich zu seinem Auto und er ist gerade dabei, einen riesen Korb mit Proviant auf der Rückbank zu verstauen.
    „Hat Betty Angst, dass wir während der vierstündigen Fahrt verhungern könnten?“ Ich deute auf den Korb.
    Matt zuckt lachend mit den Schultern.
    „Du weißt doch, wie sie ist! Aber es sind vor allem Sandwiches und ohne selbst gemachte Pasteten. Kann man alles bedenkenlos essen.“
    Ich lache und Matt kommt zu mir, um mir meine Tasche aus der Hand zu nehmen und sie in den Kofferraum zu packen. Dann hält er mir die Autoschlüssel hin.
    „Willst du fahren?“, er bewegt den Schlüssel vor meinem Gesicht hin und her.
    „Nein!“ Ich fahre nicht gerne Auto. „Aber danke, dass du fragst.“
    Matt lächelt. „Es wird dich vielleicht erstaunen, aber ich bin nicht der unzivilisierte Unmensch, für den du mich hältst!“ Er steigt ins Auto und ich beeile mich, auch einzusteigen.
    „Für einen unzivilisierten Unmenschen habe ich dich noch nie gehalten“, ich schaue ihn von der Seite an, „… zumindest nicht in dem Wortlaut“, füge ich dann ein bisschen kleinlaut hinzu und lege mir den Sicherheitsgurt um.
    „Ach so? Wie lautete denn der genaue Wortlaut bei dir?“ Matts Augen funkeln schelmisch.
    „Der schwankt zwischen eingebildeter Vollidiot und gut aussehender Neandertaler ! “ Das ist mir gerade peinlich und ich merke, dass ich rot anlaufe.
    Matthew scheint es allerdings nichts auszumachen, er ist sichtlich amüsiert.
    „Du findest mich also gut aussehend?“, er grinst, während er sich ebenfalls anschnallt und dann den Wagen startet.
    Ich zucke mit den Schultern und grinse zurück „Zumindest für einen Neandertaler …“
    Er lacht erst leise und seufzt dann.
    „ Sophie, du bist wirklich ein harter Brocken. Liegt es eigentlich an mir, oder lässt du dich auf Männer im Allgemeinen ungern tiefer ein?“ Er ist abrupt ganz ernst.
    Ich hatte mit dieser Frage nicht gerechnet und mein Herz beginnt jäh unangenehm schnell zu schlagen. Ich verschränke die Arme vor der Brust und überlege, was ich ihm darauf antworten soll. Ob ich ihm überhaupt etwas antworten soll.
     
    Der Typ ist schließlich nur eine Art Urlaubsaffäre. Verdamm! Mein Seelenleben geht ihn gar nichts an.
     
    Ich drehe mich zu ihm und hole tief Luft, um ihm irgendeine schnippische Antwort zu verpassen. Aber als ich ihn ansehe, ist da etwas in seinem Gesichtsausdruck, das mich wieder ausatmen lässt und mich irgendwie berührt. Er sieht ernsthaft verunsichert aus und ein bisschen verletzt, so, als würde ihn meine Zurückhaltung tatsächlich treffen.
    Ich räuspere mich verlegen.
    „Es liegt nicht an dir. Ich habe … vielleicht nicht so gute Erfahrungen gemacht. Und es fällt mir schwer, jemandem zu vertrauen.“
    Matt nickt und fährt auf die Autobahn, es ist noch früh am Tag, die Ferien sind seit dem Wochenende zu Ende und es ist kaum etwas los.
    „Wir haben vier Stunden Z eit. Erzähl es mir. Ich würde dich so gerne ein bisschen besser verstehen können.“
     
    Ich weiß nicht, ob es der plötzliche Sanftmut in seiner Stimme, oder die Kränkung, die ich vorher in seinem Gesicht gesehen habe ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht weiß, was ich gerade sonst sagen soll, aber bevor ich richtig weiß, was ich da mache, habe ich angefangen, zu erzählen.
    „Dass Lukas ‘ und meine Mutter eigentlich während unser ganzen Kindheit krank gewesen ist, hat Betty dir ja bestimmt erzählt. Und sicher hat sie auch erwähnt, dass unser Vater kaum etwas mit uns zu tun haben

Weitere Kostenlose Bücher