Die verlorene Kolonie (German Edition)
stimmte dem Protektor zu und war insgeheim erleichtert, dass sie nicht die Einzige war, die in diesen Bahnen dachte.
„Der zweite Punkt, den ich mit ihnen bereden wollte, Doktor van Bibber, ist folgender: Hat die FIA inzwischen ein Projekt begonnen, um uns die überlichtschnelle Raumfahrt wieder zu ermöglichen?“
„Jein, Euer Majestät.“ antwortete Max langsam. „Es gab ein Projekt, das aber im Moment nicht weiter verfolgt wird. Die theoretischen Voraussetzungen sind gegeben und wir haben auch die Konstruktion des Triebwerkes vor Jahren abgeschlossen, aber bei dem Bau stellten sich zwei unüberwindbare Hindernisse ein. Das Erste war die Energie, die das Triebwerk gebraucht hätte. Dieses Problem könnte durch die neuen Umformer gelöst werden, aber die Lösung des zweiten Problems scheint noch in weiter Ferne zu liegen. Für den Bau des Triebwerkes ist nach den Berechnungen ein Element mit der Ordnungszahl 260 erforderlich, das wir Transithorium getauft haben. Von diesem gibt es zwar nach der Theorie ein stabiles Isotop, nur gefunden hat es bisher noch keiner. Auch für die künstliche Herstellung hat bisher niemand eine Lösung gefunden. Ich glaube auch nicht, dass die künstliche Herstellung eine Lösung ist. Immerhin werden für jedes Triebwerk Mengen im Tonnenbereich gebraucht und die in Atomkernbeschleunigern theoretisch herstellbaren Mengen liegen bestenfalls im Bereich von Tausendstel Gramm.“
Der Protektor blickte nachdenklich. „Die Prospektoren im Asteroidengürtel sind informiert?“ fragte er. Max nickte: „Ja, obwohl es natürlich nicht ganz leicht ist, ein Element zu finden, von dem wir so wenig wissen. Sobald die Labora ihren Jungfernflug bestanden hat, planen wir auch eine Expedition in den äußeren Asteroidengürtel. Vielleicht ist da draußen etwas zu finden!“
Der Protektor schüttelte den Kopf. „Doktor van Bibber“, sagte er mit Nachdruck, „ich halte Umkonstruktion und Test der Labora als Waffenträger für wichtiger! Die Asteroiden da draußen laufen uns nicht weg!“
Max war erstaunt und geschockt. „Euer Majestät“, fragte sie direkt, „liegen Euch Informationen über eine Gefahr vor? In den verschiedenen Netzforen haben die FIA Mitarbeiter bisher nichts gefunden!“
Manfred I. verneinte. „Nennen sie es ein Gefühl, Doktor van Bibber, nur ein ungutes Gefühl! Aber wenn es mich trügt, entsteht dadurch kein Schaden, sondern nur eine Verzögerung.“
Max neigte den Kopf und sah ihn einen Moment aufmerksam an, bevor sie sagte: „In Ordnung, Euer Majestät! Nach dem Jungfernflug werden wir die Labora zusätzlich zu ihren Aufgaben als Forschungsschiff als Waffenträger ausrüsten. Und die Konstruktionspläne, die wir für die Techno Werft entwickeln, wird eine Möglichkeit zur schnellen Umrüstung vom Frachter zum Hilfskampfschiff enthalten.“ „Danke!“
Die beiden kehrten zu den Anderen zurück, wo sie schon erwartet wurden. Die Servicemitarbeiter der FIA hatten ein Buffet vorbereitet, das sich alle schmecken ließen.
Bergbauschiff Pegasus
SpaceNet Meldung
An: Raumüberwachung Lagoon
Sendezeit: 18.02.2256, 15:42
Absender: Bergbauschiff Pegasus, Registernummer Lagoon 17
Priorität: Standard
Header: Automatische Statusmeldung Lagoon 17
Text: Alle Systeme funktionsfähig, Positions- und Kursvektor im Anhang
In der Kommandozentrale der mit 2500 kps systemauswärts fahrenden Pegasus herrschte wie in den vergangenen fünf Wochen Langeweile. Seit dem Verlassen den Umlaufbahn und des von der Raumüberwachung überwachten Bereiches war auf den Sensoren nichts mehr aufgetaucht. Nach dem Abschluss der Beschleunigungsphase herrschte im Schiff außer in den Rotationsrad Schwerelosigkeit, da der Treibstoff für die Untersuchungen im äußern Asteroidengürtel und für die Rückreise aufgespart werden musste. Nur die astronomische Abteilung war beschäftigt mit den ersten teleskopischen Untersuchungen der äußeren Asteroiden beschäftigt.
Ruby McDorsen, die Leiterin des technischen Bereiches, lümmelte sich lässig in ihren Kontursessel in der Zentrale und murrte: „Wenn uns die Verkehrsleitzentrale eins von den neuen Schiffen mit dem Maxwellantrieb zugeteilt hätte, wären wir längst da. Wir bräuchten nicht wie eine lahme Schnecke hier rum schleichen!“
Astrogator Ralf Bergmann, der wachhabende Offizier der zweiten Wache, wiegelte wie in den letzten Tagen bestimmt schon Dutzend Mal ab: „Die neuen Schiffe werden aus ökonomischen Gründen zuerst auf
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