Die verlorene Kolonie (German Edition)
erreichte die vorgesehene Position und die Besatzungen wurden nicht mehr durch die Beschleunigung in ihre Ligen gedrückt. Die feindliche Flotte hatte wieder den alten Kurs aufgenommen und die Reihen wieder geschlossen. Da sie nur noch aus 40 einsatzbereiten Schiffen bestand, war sie in eine sechsmal sieben Rechteckformation gewechselt, wobei in einer Reihe zwei Schiffe fehlten. Theodor sagte nachdenklich: „Sie sind wieder auf einen Parallelkurs mit 3500 km Abstand gegangen. Was ist der Sinn? Sie müssen doch gelernt haben, das durch die Vernichtung eines Schiffes weitere beschädigt werden können!“
Max neigte grüblerisch den Kopf. „Eine gute Frage! Ich hätte auch noch welche. Warum kümmern sie sich überhaupt nicht um ihre beschädigten Schiffe? Bedeuten ihnen ihre Überlebenden nichts? Und die zehn Schiffe sind doch nach den Sensordaten nicht so schwer beschädigt, dass man sie nicht wieder in Gang bringen könnte? Warum sehen wir an ihnen also keine Reparaturarbeiten? Außenbordaktivitäten müssten wir doch erkennen können! Aber alles Fragen nützt uns nichts! Es sind immer noch 40 Schiffe und wir haben keine Raketen mehr. Lassen sie Kampfgruppe 1 für einen Laserangriff drehen!“ befahl sie energisch.
Die vier umgerüsteten Frachter drehten sich mit dem Bug in Richtung feindlicher Flotte, während die Labora der feindlichen Flotte das Heck zuwandte, damit sie mit den acht Hecklasern angreifen konnte.
„Feuererlaubnis für alle Schiffe. Ziel ist der Triebwerksbereich des zweiten Schiffes der obersten Reihe.“
Auf dem großen Bildschirm zeigte ein Fenster das feindliche Schiff, während ein zweites Fenster die Temperaturen darauf darstellte. Die Labora erzitterte unter der gleichzeitigen Entladung ihrer acht Laserkanonen, die auch als lauter Knall durch das Schiff hallte. Danach ertönte ein leiseres Pfeifen, als die Laser wieder aufgeladen wurden, danach wieder der Knall und das Erzittern des Schiffes. Auf dem Thermobild sah man den raschen Temperaturanstieg im Triebwerk des feindlichen Schiffes, bis nach der siebten Salve das Triebwerk explodierte und auch den Rest des Schiffes zerfetzte. Nach den durch die Raketen verursachten Explosionen erschien diese schwach, sie reichte auch nicht zur Beschädigung weiterer Feindschiffe aus. Sofort wurde ein Zielwechsel auf das nächste Feindschiff durchgeführt.
Schon während das erste Feindschiff unter Feuer genommen wurde, ließen die Fremden wieder ihr Suchradar aktiv werden. Durch das Laserfeuer kannten sie die ungefähre Richtung, so das Theodor melden musste: „Signalstärke über Erkennungsminimum. Sie haben uns!“ Er rief kurz über sein CGI die Daten der anderen Schiffe ab und redete weiter: „Sie haben alle unsere Schiffe mit Radar erfasst.“
Max fluchte in sich hinein und befahl: „Alle Schiffe Ausweichmanöver Plan Delta! Und die Magnetfeldschirme aktivieren!“ Der Plan Delta sah für jedes ihrer Schiffe voneinander unabhängige Ausweichmanöver vor. Das zweite feindliche Schiff zerfetzte unter dem Laserfeuer in einer kleinen Explosion, die seine Trümmer im Weltraum verteilte. Kampfgruppe 1 eröffnete bereits das Feuer auf das dritte Feindschiff, als die feindliche Flotte reagierte. Die unteren Reihen unterbrachen ihr Bremsmanöver kurz, so dass die feindliche Formation Ähnlichkeit mit einer Treppe bekam. Plötzlich erblühten im Weltraum in einer Entfernung von 30000 km vor der Kampfgruppe 1 Atomexplosionen im Megatonnenbereich, ohne das die Sensoren Raketen oder andere Waffenträger erfasst hätten. Max zählte 76 Explosionen. „Die Explosionen sind genau auf den Verbindungslinien zu den einzelnen Schiffen! Durch die Plasmawolken werden unsere Laser soweit abgeschwächt, das sie wirkungslos bleiben werden!“ rief Theodor. Die Wolken hatten sich gerade soweit ausgedehnt, dass die feindlichen Schiffe wieder von den Sensoren erfasst werden konnten, als die zweite Salve in der gleichen Stärke explodierte. Max befahl resigniert „Feuer einstellen!“
Das astrophysikalische Labor der Labora meldete sich. „Nach den Messwerten scheinen die Fremden Wasserstoffplasma in einem Magnetfeld einzuschließen und dieses Magnetfeld dann abzuschießen. Am Ende seiner Flugbahn wird dann das Magnetfeld instabil und kollabiert, wodurch in dem Plasma die Wasserstofffusion eingeleitet wird. Die Plasmablase bewegt sich nach unseren Messungen etwa mit halber Lichtgeschwindigkeit.“
Max erwiderte nachdenklich: „Also sind die vier unbekannten
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