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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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überhaupt nicht zuordnen können!“
    Max sah sich die Bilder der Feldemitter an und erstarrte plötzlich, als die Erinnerung an eine Jahre zurückliegende Studie, an der sie mitgearbeitet hatte, ihr wieder in den Sinn kam. „Haben sie an den Schiffen eine Abschirmung gegen Staub und Gase bei interstellarem Flug feststellen können?“ fragte sie bedrückt.
    „Nein, das ist auch so eine Merkwürdigkeit. Die Oberfläche sieht nicht so aus, als ob die Schiffe sich mit hohen Geschwindigkeiten durch den interstellaren Raum bewegt hätten. Aber wir haben keine magnetischen Abschirmfelder festgestellt.“
    „Vergrößern sie bitte einen der Projektoren!“ befahl Max. Der gewünschte Teil des Bildes vergrößerte sich immer weiter, bis er die gesamte Wand einnahm. Sie ließ über ihr CGI einen Abgleich zwischen dem Ergebnis ihrer Studie und dem Bild des Feldemitters durchführen und sagte dann gepresst: „So wie es aussieht, glaube ich, das es der Feldemitter eines Tunnelantriebs ist!“ 
    Ihr Mitarbeiter sahen sie erstaunt an, bis es Theodor Carabali in Wort fasste: „Was zum Teufel ist ein Tunnelantrieb?“
    Max fasste die Ergebnisse ihrer damaligen Studie zusammen: „Wir haben nach einem Weg gesucht, um auch ohne Transferpunkte überlichtschnell zu fliegen. Der Tunnelantrieb baut um das Schiff herum ein kurzes Stück eines Transfertunnels auf, den es aber beim Durchfliegen aber mitnimmt und weiter vor sich projiziert. Der Flug ist nicht so schnell wie ein Flug durch einen Transferpunkt, aber 150 bis 200 fache Lichtgeschwindigkeit sollte man erreichen können. Wir konnten den Antrieb nur nicht bauen, weil für die Feldemitter ein Element namens Transithorium erforderlich ist, das wir bisher nirgendwo gefunden haben und auch nicht künstlich herstellen können.“
    „Und warum fliegen die Aliens dann mit Fusionstriebwerken durch die Gegend?“ fragte jemand.
    „Innerhalb des Schwerefeldes einer Sonne kann es aus physikalischen Gründen keinen Transfertunnel geben. Deshalb liegen auch alle bekannten Transferpunkte so weit außerhalb ihrer Systeme. Bei Lagoon liegt die Hypergrenze bei knapp vier Lichtstunden.“
    Max schüttelte den Kopf. „Aber egal, obwohl uns das in Zukunft Sorgen machen wird, betrifft es unser derzeitiges Problem nicht. Wie greifen wir an? Da die Schwachstelle der fremden Schiffe die Antriebs- und Energieversorgung im hinteren Bereich ist, die Laserkanonen aber durch den Abgasstrahl geschwächt werden würden, ist vermutlich ein Parallelkurs das Beste. Haben sie schon die Simulationsergebnisse zur Abstandsbestimmung?“ frage sie den Technikspezialisten.
    „Ja, die Analyse ist fertig!“ antwortete der. „Da aber vieles geschätzt werden musste, sind die Ergebnisse nicht die genauesten. Mit den Einschränkungen würde ich sagen, dass ab Entfernungen über 30000 bis 40000 km ein Laser uns nicht beschädigen kann. Ausnahme sind natürlich die optischen Systeme, die überlastet werden könnten. Wenn die Fremden es aber schaffen, mehrere Laser zu synchronisieren, wäre es ihnen  vermutlich auch möglich, über knapp 100000 km Entfernung Schäden zu verursachen.“
    „Jetzt sagen sie uns bitte auch, dass unsere Laserkanonen weiter schießen!“ meinte der Kapitän der Black Pearl, der wie alle Kommandanten der kleinen Flotte zu der Konferenz dazu geschaltet war.
    „Das hängt leider von den Materialien ab, dass die Fremden verwenden. Beschädigungen der Triebwerke können wir mit Einzelschüssen sicher ab 25000 km erreichen, die Frachter können bei Synchronisieren ihrer drei Laser ab 60000 km Treffer landen, die Labora kann vermutlich mit den acht Hecklasern einen Sicherheitsabstand von 120000 km einhalten.“
    Max ließ über ihr CGI einige Gefechtssimulation laufen und gab dann ihre Befehle: „Wir werden uns in einer Linie anordnen mit einem Abstand von 100000 km zu der uns am nächsten Schiffsreihe. Den Abstand zwischen unseren Schiffen lassen wir bei 10000 km. Die Labora wird das hinterste Schiff der Linie sein, damit die Kontaktgruppe die kleinste Zeitverzögerung bei der Kommunikation mit der Albert Einstein hat. Sollte die Kontaktgruppe kein Erfolg haben, werden wir als erstes mit den Raketen angreifen. Die Anzahl der Raketen pro Ziel bestimmen wir nach den Trefferergebnissen der Albert Einstein.“
    Die fünf Schiffe hatten ihren Parallelkurs angelegt, die Entfernung der Fremden zur Albert Einstein betrug noch 150000 km. Max hatte alle Besatzungsmitglieder in ihre Raumanzüge

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