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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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Chaos nicht zu denken war.
    Das sechste Feindschiff war gerade explodiert, als sie voller Entsetzen fünf gleichzeitige Explosionen neben der Black Rose sah. Der große Wandbildschirm zeigte in aller Klarheit, wie die Explosionen die Black Rose einhüllten und der Magnetfeldschirm an einer Stelle durchschlagen wurde. Die heran brandende Energie durchschlug die Außenhaut, ohne deren stabilisierende Wirkung der Magnetfeldschirm völlig zusammenbrach und die in ihm gespeicherte Energie auf die Projektoren zurück leitete, die für einen derartigen Energieanstieg nicht ausgelegt waren. Die verdampfenden Projektoren rissen weitere riesige Löcher in die Außenhaut der Black Rose, durch die weitere Energie der Atomexplosionen eindrang, bis das glücklose Schiff völlig in Stücke zerrissen wurde, ebenso wie seine zwölfköpfige Besatzung. Die Bruchstücke flogen in alle Richtungen auseinander, bis sie in dem Energiesturm fast alle aufglühten und verdampften.
    Max war sofort klar, dass sie ohne die Kanonen der Black Rose nicht mehr in der Lage war, den Kampf aus dieser Position weiter zu führen und befahl ihren überlebenden Einheiten ein Fluchtmanöver. Die Labora, die als Testschiff mit einem extra starken Magnetfeldschirm ausgestattet worden war, hielt bis zuletzt die Stellung und deckte der Rückzug der umgerüsteten Frachter. Ihre Heckkanonen feuerten verzweifelt weiter auf ein Feinschiff, konnten aber ohne die Unterstützung der anderen Schiffe nichts mehr erreichen. Als alle überlebenden Schiffe den von Max befohlenen Fluchtpunkt 110000 km von der feindlichen Flotte entfernt erreichten, konnte sie auf den Außenaufnahmen sehen, dass alle Schiffe verschmorte und geschmolzene Stellen an der Außenhülle aufwiesen. Sie ordnete sofort eine Funktionsprüfung aller Systeme an. Die Schadensfeststellungen dauerten noch an, als sie eine Meldung von der Astrogation bekam.
    „Die Fremde ändern den Kurs. Sie bremsen nicht mehr in Richtung Zeus ab, sondern sind auf einen Kurs senkrecht zur Ekliptik gegangen. Sie beschleunigen wieder mit zwei Gravos!“
    Theodor rief: „Wir haben sie in die Flucht geschlagen!“
    In den im Konferenzraum ausbrechenden Jubel stimmte Max nicht mit ein. Nach einer Weile merkten auch die Anderen, dass Max nicht mit jubelte. Langsam verklang der Jubel und sie sahen Max mit besorgten Mienen an. „Was ist los?“ fragte einer. Max klang besorgt: „Warum brechen sie jetzt ab? Wir haben erst ihre halbe Flotte ausgeschaltet! Wenn wir sie jetzt entkommen lassen und sie wirklich überlichtschnelle Triebwerke haben, sind sie doch in kürzester Zeit mit Verstärkung zurück! Das heißt für mich, wir müssen sie jetzt vollständig eliminieren, um unseren Welten Zeit  zur Aufrüstung zu geben! Bloß wie? Ihr Verband ist immer noch stark genug, das wir nicht rankommen. OK, wir gehen auf einen Verfolgungskurs, solange die wichtigsten Schäden behoben werden, mit ein Gravo, danach müssen wir wieder aufholen!“
    Max starrte trübsinnig auf den Bildschirm, auf dem die Schadensmeldungen ihrer vier verbliebenen Schiffe aufgelistet wurden. Je länger die Überprüfungen dauerten, desto mehr Schadensmeldungen tauchten auf dem Bildschirm auf. Und nicht wenige von ihnen betrafen wichtige Systeme. Es stand ziemlich bald fest, dass die Black Pearl und die Tramp die feindliche Flotte nicht verfolgen konnten, da sie so schwere strukturelle Schäden hatten, das sie nicht einmal eine Beschleunigung von zwei Gravos über längere Zeit überstanden hätten. Die Tramp hatte zusätzlich zwei ihrer drei Kanonen verloren. Die Labora hatte ebenfalls einige Beschädigungen an den Triebwerken erlitten und kam nach Analyse der Techniker nur noch auf drei Gravos. Nur die Triebwerke der Kittywake liefen einwandfrei und auch wenn ihre Außenhaut stellenweise verschmort aussah, war doch die strukturelle Integrität bei ihr noch gegeben.
    Als auf allen Schiffen die Untersuchungen der Schäden abgeschossen waren und alle die Ergebnisse sahen, war die Besorgnis auf den Gesichtern der Konferenzteilnehmer groß. Max eröffnete die Besprechung mit den Worten: „Wenn die Ergebnisse unserer damaligen Studie richtig sind, liegt die Grenze, ab der die Fremden in den Überlichtflug gehen können, bei etwas über vier Lichtstunden von Lagoon. Ich weiß nicht, ob sie dafür abbremsen müssen. Das heißt, wir haben noch rund 150 Stunden Zeit! Für Vorschläge wäre ich dankbar!“ 
    Alles schüttelte die Köpfe, nur Theodor sagte nachdenklich:

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