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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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an einem Seil hängende Flasche. Mit den Worten: „Mögest du immer eine glückliche Fahrt haben und unsere Welten beschützen. Ich taufe dich auf den Namen Black Rose II!“ ließ sie die Flasche an der Außenhaut des Schiffes zerschellen. Durch Gabby's Kopf schoss blitzschnell der zynische Gedanke: „Keine Beschädigung der Außenhaut, bitte, und lass die Sensoren heil!“ Sie wusste zwar, dass die Masse der Flasche bei der Aufprallgeschwindigkeit die aus Faserverstärktem Glas bestehende Hülle nicht beschädigen konnte, aber ab und an brach ihre zynische Ader durch. Nach der Taufe trat der Protektor an das Rednerpult und begann: „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um mit der Verteidigung unserer Welten zu beginnen. Den Namen der ersten Verteidigerin unserer Welten haben wir nach dem ersten Verlust der Kampfgruppe 1 gewählt und dieser Traditionsname soll in unserer Flotte immer weiter bestehen. Wir wünschen dem Schiff und seiner Besatzung allzeit glückliche Fahrt und den Sieg in jedem Gefecht! Und nun kommen wir zur Besatzung. Leutnant Garibaldi, vortreten!“ befahl er und Gabby trat vor und salutierte zackig. Der Protektor ließ sich von seinem Adjutanten ein kleines, hölzernes Schmuckkästchen geben. 
    Er öffnete es und darin lag der silberne fünfstrahlige Stern, der am Kragenspiegel der Uniform der Raumwaffe das Kommando über ein Schiff symbolisierte. „Leutnant Garibaldi, machen sie der Black Rose und der Raumwaffe weiter alle Ehre. Hiermit ernenne ich sie zur Kommandantin der Black Rose II.“ Unter dem lauten Beifall Klatschen der Anwesenden steckte er ihr den Stern an den Kragenspiegel. Sie war damit offiziell die erste Kommandantin der neu gegründeten Raumwaffe geworden. Maxine van Bibber trat auf dem Weg zum Rednerpult kurz zu Gabby und reichte ihr die Hand. Mit festem Händedruck sagte sie leise: „Meinen herzlichen Glückwunsch, Leutnant Garibaldi!“ Wieder salutierte Gabby und Maxine wandte sich ab, um ihren Weg zum Rednerpult fortzusetzen. Dort angekommen, ergriff sie das Wort. „Wie sie sicher wissen, halte ich ungern lange Reden. Aber auch ich möchte die Gelegenheit nutzen, der Black Rose II und ihrer Besatzung Glück und Erfolg wünschen! Und nun komme ich zu dem Teil der Veranstaltung, weswegen sie alle gekommen sind. Das Büfett ist eröffnet!“  Unter Lachen löste sich die Versammlung auf und die Leute gingen zu den langen Tischen, auf den die Köstlichkeiten von Laguna und Yggdrasil standen.
    Die Mitglieder ihrer Besatzung drängten sich um Gabby und gratulierten ihr. „Weißt du schon, wann es losgeht mit den Werftabnahmeflügen?“ fragte Stefan Maier, der als Leiter der zweiten Schicht ihr Stellvertreter an Bord war. 
    „Offiziell habe ich noch nichts erfahren, aber die Gerüchteküche sagt übermorgen.“ erwiderte Gabby nachdenklich. „Aber warten wir es ab, ich werde versuchen, aus Admiral van Bibber nachher etwas raus zu bekommen. Und jetzt esst euch erst mal satt, so gutes Essen werden wir an Bord nicht bekommen oder kann von euch jemand kochen?“ Alle verneinten grinsend und machten sich auf den Weg zum Büfett, dabei versuchten sie, soweit möglich den anwesenden Journalisten aus dem weg zu gehen. Auch Gabby ging zum Büfett und belud ihren Teller mit ihren geliebten Smaragdgarnelen, die in Knoblauchsauce eingelegt waren. Im Laufe der Party trieb Gabby durch die Menschenmenge, sprach mal mit diesem, mal mit jenem, bis sie endlich bei Maxine stehen blieb. Diese sprach sie auch gleich an. „Ich möchte mich bei ihnen entschuldigen, Leutnant Garabaldi. Ich hatte ihnen beim Bewerbungsgespräch ja versprochen, das sie die Black Rose II bereits in der Endmontage übernehmen können. Das hat leider nicht so geklappt, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Tut mir wirklich leid!“ 
    Maxine wusste, wie gerne Kommandanten einen Schiffsneubau bereits in der Werft übernahmen, um ihr späteres Schiff bis auf die letzte Schraube kennen zu lernen. Gabby erwiderte seufzend: „Ja, es wäre schön gewesen, aber wichtiger ist jetzt die Frage, wann wir mit den Werftabnahmeflügen beginnen können.“ Maxine grinste. „Sie können es wohl gar nicht abwarten! In drei Tagen ist die Starttermin. Der hat sich leider auch etwas verzögert, aber dafür haben sie schon beim ersten Testflug die volle Raketenladung von 180 Stück an Bord. Aber um den Testflug zu besprechen, kommen sie bitte morgen um zehn Uhr in mein Büro, da werden wir alles Weitere besprechen. Sie haben

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