Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
mitgehen lassen?«
    Artemis zuckte die Achseln und ließ die Funken verlöschen. »Sie trieb einfach so herum. Ich war neugierig, was passieren würde, wenn ich sie aufnehme.«
    Qwan musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Jetzt weißt du es. Du bist verwandelt. Ein magiebegabtes Wesen wie wir. Ich hoffe, du wirst diese Gabe weise verwenden.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, stöhnte Holly. »Artemis Fowl mit magischen Fähigkeiten.«
    »Nun, wenn wir Mister N'zall mitzählen, dann hätten wir fünf magiebegabte Wesen beisammen. Genug, um den Zeitbann rückgängig zu machen.«
    Abbot war erledigt, und das wusste er. Die anderen Dämonen musterten ihn befremdet. Sie fragten sich offensichtlich, ob er sie mithilfe seiner Magie manipuliert hatte. Einige der mit dem Blick bearbeiteten Ratsmitglieder begannen sogar, gegen ihre geistigen Ketten anzukämpfen. Es war nur eine Frage von Minuten, bis sein Traum vom Königtum sich für immer auflösen würde.
    Ihm blieb nur noch eine Chance.
    »Tötet sie! Alle!«, brüllte er. Leider kam es nicht ganz so kriegerisch heraus, wie er es sich gewünscht hätte. »Knirpse, ihr habt freie Bahn.«
    Die noch unter seinem Einfluss stehenden Ratsmitglieder zogen ihre Schwerter, allerdings nicht ganz so enthusiastisch wie erhofft. Die Knirpse waren derart begeistert, endlich etwas töten zu dürfen, das nur zwei Beine hatte, dass sie mit ungebremster Kampflust vorwärtsstürmten.
    »Blut und Knochen!«, heulte einer, und alle anderen fielen ein. Nicht besonders geistreich, aber die Botschaft kam an.
    Holly war nicht sonderlich beunruhigt. Ihre Neutrino schoss so schnell, wie sie zielen konnte, und wenn sie auf Fächerstrahl schaltete, konnte sie sämtliche Dämonen und Knirpse betäuben, bevor sie Schaden anrichteten. Zumindest theoretisch.
    Sie schob Artemis beiseite, stellte sich breitbeinig hin und feuerte los. Die Laserladungen schossen in einem fächerförmigen Strahl aus der Mündung der Waffe und schleuderten die Dämonen zu Boden, wo sie mindestens zehn Minuten liegen bleiben würden. Nur dass sie das nicht taten. Fast alle standen sofort wieder auf. Sogar die Knirpse schüttelten die Strahlen ab, als wären es lediglich leichte Windstöße.
    Holly runzelte die Stirn. Das konnte doch nicht sein. Aber sie wagte nicht, die Ladung zu verstärken, da sie niemandem dauerhaften Schaden zufügen wollte. »Qwan?«, rief sie. »Die Laserstrahlen scheinen nicht zu wirken. Fällt Ihnen etwas anderes ein?«
    Holly wusste, dass Zauberer in Kampfsituationen ziemlich nutzlos waren. Es widersprach ihrer Grundauffassung, anderen Lebewesen etwas Böses zu tun, und sie setzten ihre Macht nur in der äußersten Not in dieser Weise ein. Bis Qwan seine pazifistische Natur überwunden hätte, wäre es zu spät.
    Während Qwan sich am Kinn kratzte, feuerte Holly weiter. Jede Ladung brachte ein paar Dämonen zu Fall, doch innerhalb von Sekunden waren sie wieder auf den Beinen.
    »Die Ratsmitglieder, die unter dem Einfluss des Blicks stehen, kann ich heilen«, sagte Qwan. »Aber das Gehirn ist empfindlich. Ich brauche direkten Kontakt.«
    »Dafür ist keine Zeit«, erwiderte Holly und drückte erneut auf den Abzug. »Artemis, hast du eine Idee?«
    Artemis hielt sich den Bauch. »Ich muss mal ganz dringend aufs Klo. Eben ging's mir noch gut, aber jetzt...«
    Holly wünschte, ihre Flügel würden funktionieren. Von oben wäre es viel einfacher zu zielen. »Aufs Klo? Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«
    Ein Dämon schaffte es, trotz des Laserfeuers durchzubrechen. Er kam so nah, dass Holly ihn riechen konnte. Sie wich seinem Streitkolben aus und versetzte ihm einen Tritt gegen die Brust, dass ihm die Luft wegblieb und er japsend zu Boden ging.
    »Ich muss aufs Klo, und Ihre Neutrino wirkt kaum noch, Holly. Die Zeit beschleunigt sich. Wir befinden uns in einem Sog.« Artemis packte Holly an der Schulter - und jagte ihre nächste Salve in hohem Bogen in die Luft.
    »Ich muss zu der Bombe. Sie kann jeden Moment hochgehen.«
    Holly schüttelte ihn ab. »Kleiner Sicherheitstipp, Artemis: Lenk mich nicht ab, während ich schieße. Qwan, können Sie irgendwas tun, damit wir Zeit gewinnen?«
    »Zeit.« Qwan lächelte. »Wissen Sie, eigentlich ist es paradox, dass wir Zeit gewinnen müssen, denn...«
    Holly knirschte mit den Zähnen. Warum nur musste sie immer diese Denker am Hals haben?
    Nr. 1 reagierte auf den Angriff zugleich ängstlich und nachdenklich. Die Gründe für die Angst lagen auf der

Weitere Kostenlose Bücher