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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Fernbedienung vom Armaturenbrett und richtete sie durch das transparente Wagendach auf die Felsen über ihnen.
    »Ferngesteuerte Felsen«, bemerkte Mulch spöttisch, hocherfreut über die Gelegenheit, mal wieder ungebremst sarkastisch sein zu können.
    Vinyáya antwortete nicht. Brauchte sie auch nicht. Was als Nächstes geschah, genügte, um Mulch zum Schweigen zu bringen. Der Parkplatz hob sich hydraulisch und beförderte den Wagen Richtung Felsdecke. Das Gestein rührte sich nicht von der Stelle. Holly war klar, wenn Metall auf Stein traf, würde der Stein gewinnen. Allerdings war es reichlich unwahrscheinlich, dass Vinyáya sie hierherbrachte, nur um mit ihnen an einer Felswand zerquetscht zu werden. Doch in der halben Sekunde, die der Wagen brauchte, um den harten, unnachgiebigen Felsen zu erreichen, hatte sie keine Zeit, den Gedanken zu vertiefen.
    Wie sich zeigte, war die Felsdecke weder hart noch unnachgiebig - sie war digital. Die Limousine glitt einfach hindurch und landete in einem kleineren Parkhaus, das in den Fels gebaut war.
    »Ein Hologramm«, stieß Holly aus.
    Vinyáya zwinkerte Mulch vielsagend zu. »Ferngesteuerte Felsen.« Sie öffnete den Wagenschlag und stieg aus.
    »Das gesamte Hauptquartier wurde extra in den Fels gehauen«, sagte sie. »Zugegeben, ein Großteil der Höhle war bereits natürlich vorhanden. Wir haben nur hier und da eine Ecke weggelasert. Bitte entschuldigen Sie die Heimlichtuerei, aber es ist sehr wichtig, dass alles, was wir hier in Abteilung Acht tun, geheim bleibt.«
    Holly folgte Commander Vinyáya durch mehrere Gleittüren und einen klimatisierten, auf Hochglanz polierten Flur entlang. Überall hingen Sensoren und Kameras, und Holly wusste, dass ihre Identität mindestens ein Dutzend Mal überprüft worden war, bevor sie die Stahltür am Ende des Gangs erreichten.
    Vinyáya legte ihre Hand in ein Feld aus flüssigem Metall in der Mitte der Tür. »Fließmetall«, erklärte sie und zog die Hand wieder heraus. »Das Metall ist mit Nanosensoren angereichert. Niemand kann sich durch diese Tür schmuggeln. Die Nanosensoren überprüfen alles, von meinem Handabdruck bis zur DNA. Und selbst wenn jemand mir die Hand abhackte und sie hier hineinlegte, würden die Sensoren merken, dass kein Puls vorhanden ist.«
    Holly verschränkte die Arme. »So viel geballte Paranoia - ich glaube, ich weiß, wer Ihr technischer Berater ist.«
    Mit einem Zischen glitt die Tür auf, und dahinter stand exakt die Person, die Holly erwartet hatte.
    »Foaly«, sagte sie voller Wärme und ging mit ausgestreckten Armen auf den Zentauren zu.
    Foaly drückte sie innig an sich. Vor lauter Freude trampelte er mit den Hinterhufen.
    »Holly«, sagte er und hielt sie auf Armeslänge vor sich. »Wie geht's dir?«
    »Na ja, man schlägt sich so durch«, erwiderte Holly.
    Foaly zog die Stirn kraus. »Du siehst ein bisschen schmal aus.«
    »Du auch, zu meinem großen Erstaunen«, entgegnete Holly lachend.
    Foaly hatte in der Tat ein wenig abgenommen, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Und sein Fell schimmerte gepflegt.
    Holly tätschelte seine Flanke. »Hmm«, sinnierte sie. »Du benutzt Glanzspülung, und du trägst deine Stanniolkappe zum Schutz vor Gedankenlesern nicht. Gibt es da etwa irgendwo eine kleine Zentaurendame?«
    Foaly lief rot an. »Es ist noch nichts Definitives, aber ich mache mir Hoffnungen.«
    Der Raum war vom Boden bis zur Decke vollgepackt mit Hightech. Genau genommen war ein Teil davon sogar in Boden und Decke eingebaut, unter anderem Breitwand-Gasbildschirme und ein unglaublich echt wirkender Repro-Himmel über ihnen.
    Foaly war unübersehbar stolz auf das, was er zusammengebastelt hatte. »Abteilung Acht hat ein anständiges Budget. Ich kriege von allem nur das Beste.«
    »Was ist mit deinem alten Job?«
    Der Zentaur verzog das Gesicht. »Ich habe versucht, für Sool zu arbeiten, aber es ging nicht. Er zerstört alles, was Commander Root aufgebaut hat. Abteilung Acht hat mich bei einer Single-Party diskret abgeworben. Sie haben mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte. Hier werden meine Fähigkeiten endlich gebührend gewürdigt, und eine kräftige Gehaltserhöhung habe ich natürlich auch bekommen.«
    Mulch sah sich verstohlen um und stellte zu seiner Enttäuschung fest, dass sich kein einziger Krümel Essbares in dem Raum befand. »Für Wühlmauscurry reicht das Budget wohl nicht, oder?«
    Foaly musterte den Zwerg, der noch immer voller Tunnelerde war, mit hochgezogener

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