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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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einigen anderen möglichen Erscheinungsorten, doch da sind keine Dämonen aufgetaucht. Er heckt wieder was aus.«
    »Aber das könnte doch ein Zufall sein«, sagte Holly.
    »Mitnichten«, erwiderte Foaly, berührte den Bildschirm und vergrößerte einen Ausschnitt vom Dach der Casa Milá.
    Holly betrachtete das Bild eine ganze Weile, auf der Suche nach einem Anhaltspunkt.
    Foaly half ihr auf die Sprünge. »Das Haus ist von Gaudí erbaut, einem berühmten Architekten. Er hat ein paar hübsche Mosaiken entworfen.«
    Holly sah genauer hin. »Heilige Götter«, stieß sie plötzlich aus. »Das kann nicht sein.«
    »Oh doch.« Foaly lachte und vergrößerte eines der Mosaiken auf dem Dach, bis es den ganzen Bildschirm ausfüllte. Das Motiv zeigte zwei Figuren, die aus einem Loch im Himmel traten. Die eine war ein Dämon, die andere zweifelsfrei Artemis Fowl.
    »Aber das ist unmöglich. Das Haus ist mindestens hundert Jahre alt.«
    »Die Zeit ist der Schlüssel zu allem«, sagte Foaly. »Hybras ist aus der Zeit gelöst. Ein Dämon, den es von der Insel fortzieht, treibt durch die Jahrhunderte wie ein Zeitnomade. Und dieser Dämon hier hat sich Artemis offenbar irgendwie geschnappt und ihn mitgerissen. Die beiden müssen einem von Gaudís Künstlern oder sogar ihm selbst erschienen sein.«
    Holly wurde blass. »Du meinst, Artemis ist -«
    »Nein, nein. Artemis liegt zu Hause in seinem Bett. Wir haben extra einen Satelliten aus der Umlaufbahn geholt, um ihn rund um die Uhr beobachten zu können.«
    »Wie ist das möglich?«
    Da Foaly darauf nichts erwiderte, antwortete Vinyáya an seiner Stelle. »Foaly gibt es nicht gerne zu, aber wir wissen es nicht, Holly. Dieser Vorfall lässt eine Menge wichtiger Fragen offen. Und da kommen Sie ins Spiel.«
    »Ich? Ich weiß doch überhaupt nichts über Dämonen.«
    Vinyáya lächelte listig. »Nein, aber Sie wissen eine Menge über Artemis Fowl. Soweit ich weiß, sind Sie in Kontakt geblieben.«
    Holly zuckte die Achseln. »Na ja, das ist wohl etwas übertrieben...«
    Foaly räusperte sich und tippte eine Audiodatei an.
    »Hallo, Artemis«, ertönte Hollys Stimme. »Ich habe ein kleines Problem, und ich dachte, du könntest mir vielleicht helfen.«
    »Mit dem größten Vergnügen, Holly«, erwiderte Artemis. »Ich hoffe, es ist etwas Kniffliges.«
    »Ich bin hinter einem Wichtel her, aber der Kerl ist verdammt fix.«
    Foaly brach die Wiedergabe ab. »Ich denke, wir können getrost sagen, ihr steht in Kontakt.«
    Holly lächelte peinlich berührt und hoffte, dass niemand fragen würde, wie Artemis zu einem Funkgerät des Erdvolks gekommen war. »Okay, ich rufe ihn ab und zu mal an. Nur um ihn im Auge zu behalten. Man kann ja nie wissen.«
    »Schon gut, das ist nicht weiter wichtig«, sagte Vinyáya. »Wir möchten, dass Sie ihn erneut kontaktieren. Begeben Sie sich an die Oberfläche und finden Sie heraus, wie er es schafft, das Erscheinen der Dämonen so exakt vorherzusagen. Nach Foalys Berechnungen steht die nächste Erscheinung erst in sechs Wochen an, aber wir wüssten diesmal gerne, wo genau sie zu erwarten ist.«
    Holly überlegte einen Moment. »In welcher Eigenschaft würde ich Artemis kontaktieren?«
    »Als Captain, wie früher. Nur dass Sie jetzt für Abteilung Acht arbeiten würden. Natürlich wäre alles, was Sie für uns tun, streng geheim.«
    »Ich wäre eine Spionin?«
    »Ja, aber mit exzellenter Bezahlung und selbstverständlich krankenversichert.«
    Holly wies mit dem Daumen auf Mulch. »Was ist mit meinem Partner?«
    Der Zwerg sprang auf. »Ich will kein Spion sein. Viel zu gefährlich. Aber eine Beratertätigkeit könnte ich mir durchaus vorstellen«, sagte er mit einem listigen Zwinkern in Foalys Richtung. »Gegen entsprechendes Honorar, versteht sich.«
    Vinyáya runzelte die Stirn. »Wir sind nicht bereit, jemandem mit Ihrer Vorgeschichte ein Oberflächenvisum auszustellen.«
    Mulch zuckte die Achseln. »Macht nichts. Ich hab sowieso genug von der Oberfläche. Die ist viel zu nah an der Sonne, und ich habe eine empfindliche Haut.«
    »Aber wir wären unter Umständen bereit, Ihnen einen Verdienstausfall zu zahlen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich schon wieder eine Uniform anziehen möchte«, sagte Holly. »Mir gefällt die Arbeit mit Mulch.«
    »Wir könnten diesen Einsatz ja als Probezeit betrachten. Erledigen Sie diesen Auftrag für uns und sehen Sie, ob Ihnen unsere Arbeitsweise gefällt.«
    Holly zögerte noch. »Welche Farbe hat denn die Uniform?«
    Vinyáya

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