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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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mit dem großen Bild im Salon hätte mir e igentlich auffallen müssen", bemerkte Sharon. Sie strich leicht über die fein modellierten Gesichtszüge der Skulptur. Konnte es sein, daß Steven Winslow die Frau seines Bruders geliebt hatte? Empfand Lord Winslow deshalb so viel Zorn gegen seinen Bruder?
    "Ich sehe, Ihre Gedanken galoppieren", bemerkte der junge Bildhauer. Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich habe mir in Bezug auf Maureen nichts zu schulden kommen la ssen", fügte er hinzu. "Vincent mag anders darüber denken, aber er war schon immer extrem eifersüchtig."
    Julie hatte sich weiter im Atelier umgesehen. "Schau, Mo mmy." Sie wies auf ein Wachsmodell. "Bin ich das?"
    "Nein, das bist nicht du, Julie", antwortete Steven an Sharons Stelle. "Das ist Viola. Sie hat mir genau wie ihre Mutter Modell gesessen." Er fuhr der Kleinen durch die rotblonden Locken. "Wenn du möchtest, werde ich auch dich modellieren."
    "Darf ich, Mommy?" Julie blickte bittend zu ihrer Mutter auf.
    "Ich werde darüber nachdenken", antwortete Sharon auswe ichend. Sicher würde Lord Winslow dagegen sein. Andererseits, Julie war ihre Tochter. Wenn sie ihr erlaubte, Steven Modell zu sitzen, so ging das nur sie alleine etwas an.
    Wieder umhuschte Stevens Mund ein Lächeln. "Sie denken an Vincent", bemerkte er.
    "Sie sollten aufhören, in meinen Gedanken zu lesen", erwiderte sie ärgerlich.
    "Eine alte Gewohnheit." Er lachte auf. "Bitte, seien Sie mir nicht böse, Mistreß Miles."
    "Schon gut."
    "Mister Winslow...", begann Julie.
    "Warum nennst du mich nicht Onkel Steven?"
    Wieder sah das Mädchen seine Mutter an.
    "Ich habe nichts dagegen, Julie", sagte Sharon.
    "Fein." Julie wies durch die Verbindungstür. "Darf ich die Treppe hinaufsteigen? Ich würde so gerne ganz oben auf dem Turm stehen."
    "Nein, das darfst du nicht", verbot ihr Steven. "Die Treppe mag zwar noch einigermaßen sicher sein, aber ich bin nicht davon überzeugt, daß es auch die oberen Stockwerke des Turms sind. Es ist besser, du unterläßt derartige Exkursionen." Er zwinkerte ihr zu. "Wenn du möchtest, fahre ich aber einmal mit dir zu einem Aussichtsturm, der sich hier ganz in der Nähe befindet." Er wandte sich Sharon zu. "Sie sind zu diesem Ausflug natürlich auch herzlich eingeladen."
    Julie entdeckte eine Vitrine mit kleinen Marmorfiguren. Steven benutzte die Gelegenheit, um Sharon zu fragen, was sie außer ihrer Arbeit noch mit seinem Bruder verband.
    "Was sollte mich wohl noch mit Lord Winslow verbinden?" fragte die junge Frau abweisend. "Sie verstehen es ausgezeichnet, andere Menschen gegen sich aufzubringen, Mister Winslow, wissen Sie das?" Jedesmal, wenn sie dabei war, ihm ihr Vertrauen zu schenken, tat er etwas, das sie wieder vorsichtig werden ließ. "Davon abgesehen arbeite ich gern für Ihren Bruder. Es war für Julie und mich ein großes Glück, daß er mir diese Stelle bot."
    Steven antwortete nicht sofort. Er blickte zu Julie hinüber, die verliebt ein kleines Pferdchen betrachtete. "Mein Bruder ist nicht immer völlig zurechnungsfähig, Mistreß Miles. Bei Vincent muß man mit allem rec hnen."
    "Wie meinen Sie das?" Sharon runzelte die Stirn. "Finden Sie nicht auch, daß Sie jetzt zu weit gehen? Was auch immer zw ischen Ihnen und Ihrem Bruder vorgefallen sein mag, es gibt Ihnen nicht das Recht, derartig über ihn zu sprechen."
    Das Gesicht des jungen Mannes wurde hart. "Ich meine es nur gut, Mistreß Miles. Ich mache mir Sorgen, große Sorgen sogar." Er holte tief Luft. "Ja, Vincent ist mein Bruder, und ich sollte nicht so von ihm sprechen, aber ich kenne ihn. Vincent kann es nicht ertragen, wenn er nicht ständig im Mittelpunkt steht. Er ist ein umgänglicher Mensch, solange sich alles nach seinem Willen richtet, aber wehe, man leistet ihm Widerstand."
    Sein Blick glitt zur Skulptur seiner verstorbenen Schwägerin. "Mein Bruder hat seiner Frau das Leben zur Hölle gemacht. Maureen mußte ihm über jeden Augenblick, jede Sekunde ihres Tages Rechenschaft ablegen. Sie war verzweifelt." Mit zwei Fingern berührte er den kühlen Stein. "Maureen hätte sich von Vincent scheiden lassen, wenn nicht ihr Tod dazwischen gekommen wäre."
    Sharon sah ihn an. Auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, sie spürte, was er mit seinen Worten hatte sagen wollen. "Glauben Sie wirklich, daß Ihr Bruder für den Tod seiner Frau und seiner Tochter veran twortlich ist?" fragte sie widerwillig.
    "Mein Bruder ist nicht der Mann, für den Sie ihn halten." Der

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