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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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Freunde aus Familien, die ich akzeptieren kann." Lord Winslow erhob sich. "Das, was wir miteinander zu bespr echen haben, ist nicht für den Frühstückstisch geeignet, Mistreß Miles." Zuvorkommend bot er ihr die Hand. "Machen wir einen kleinen Spaziergang."
    "Wie Sie meinen, Lord Winslow." Sharon stand ebenfalls auf.
    Gemeinsam verließen sie das Haus und gingen durch den Park auf eine Hügelgruppe zu. Robin jagte ihnen voraus. Es überraschte die junge Frau, die Dogge an diesem Morgen zu sehen. Seit Stevens Rückkehr hielt sich der Hund sehr oft im Atelier auf.
    Als hätte Lord Winslow ihre Gedanken erraten, sagte er: "St even ist heute morgen nach Bodmin gefahren. Er hat dort etwas zu erledigen."
    Sie hatten die kleine Hügelgruppe erreicht. Eine schmale Tre ppe führte zu einem steinernen Pavillon hinauf, der auf dem höchsten der Hügel stand. Hintereinander stiegen sie die Treppe nach oben. Lord Winslow ging voraus. Bei den letzten Stufen drehte er sich halb um und reichte Sharon die Hand.
    "Als ich noch ein kleiner Junge war, hat mich mein Vater ei nmal auf diesen Hügel mitgenommen und gesagt: 'So weit dein Blick reicht und darüber hinaus, das ist alles unser Land und wird eines Tages dir gehören'."
    "Ein wundervoller Besitz", bemerkte Sharon, weil sie annahm, daß Lord Winslow so etwas von ihr erwartete.
    Schweigend ließ er seinen Blick bis zu den Klippen wandern. "Ich habe große Pläne mit Julie", sagte er schließlich. "Ein Kind wie Ihre Tochter ist etwas ganz Besonderes. Ich möchte, daß Julie die besten Schulen des Landes besucht, daß sie alles lernt, was für ihr späteres Leben wichtig ist, und vor allen Dingen, daß ihr jede Tür offensteht. Was immer Julie eines Tages studieren wird, ich werde sie nach Kräften fördern."
    "Julie ist noch nicht einmal sechs, Lord Winslow. Wer weiß, ob sie überhaupt studieren möchte. Könnte es nicht sein, daß sie nach dem Abitur einen netten Mann kennenlernt und heiratet?"
    "Ich glaube kaum, daß Julie den Erstbesten heiraten wird", wandte er ein. "Zudem kann man nicht früh genug die Zukunft eines Kindes planen, vor allen Dingen eines Kindes, das einem so viel bedeutet."
    Sie sah ihn an. "Ich weiß, daß Sie manchmal in Julie Ihre ve rstorbene Tochter zu sehen glauben, Lord Winslow. Aber Julie ist nicht Ihre Tochter. Eines Tages wird Ihnen das bewußt werden. Was geschieht dann?"
    "Wie können Sie nur so eine Frage stellen, Mistreß Miles? Ihre Tochter wird mir auch in zwanzig Jahren noch dasselbe bedeuten wie heute. Viola ist tot. Für sie kann ich keine Zukunft mehr pl anen, aber es hilft mir und auch Julie, wenn ich versuche, ihr alle Wege zu ebnen." Er legte eine Hand auf ihre Schulter. "Es kommt nur auf Sie an, Mistreß Miles."
    Einen Augenblick lang befürchtete Sharon, er könnte ihr einen Heiratsantrag machen. Hin und wieder hatte sie darüber nachg edacht, ob es jemals so weit kommen würde. Lord Winslow schien sehr viel für sie übrig zu haben.
    "Mistreß Miles, ich möchte Julies Vormund werden", fuhr Vincent fort. "Wie gesagt, niemand kann in die Zukunft sehen. Julie muß abgesichert sein, sollte Ihnen jemals etwas passieren." Ein Lächeln huschte um seine Lippen. "Was ich allerdings nicht hoffen möchte. Doch eine Mutter sollte an alles denken. Ich kann Julie das Leben bieten, das ihr zusteht."
    Die junge Frau wußte nicht, was sie sagen sollte. Natürlich würde es für ihre Tochter gut sein, einen Mann wie Lord Winslow an ihrer Seite zu haben. Andererseits befürchtete sie, ihr Arbeitgeber könnte zu viel Einfluß auf Julie bekommen. Schon jetzt versuchte er ja, sie zu erziehen.
    "Sie sollten in erster Linie an das Kind denken, Mistreß Miles", drängte er. "Nur aus diesem Grund habe ich Mister Donell aus London kommen lassen. Er wird heute mit uns den nötigen Ve rtrag aufsetzen. Und vergessen Sie nicht, ich verlange ja nur die Vormundschaft für den Fall, daß Ihnen etwas zustoßen sollte. Sie haben keine Angehörigen. Julie würde dann völlig allein auf der Welt stehen. Ich wäre für sie nur ein Fremder, jedenfalls dem Gesetz nach. Wenn Sie mir jedoch die Vormundschaft übertragen, würde ich immer für Ihre Tochter einstehen können."
    Sharon leuchtete ein, was er sagte. Wenn ihr etwas passierte, stand Julie tatsächlich alleine auf der Welt. Gut, sie hatte einiges gespart, aber das reichte noch lange nicht aus, um die Zukunft ihrer Tochter zu sichern. Zudem wollte sie nicht, daß Julie dann in ein Kinderheim kam. "Ich bin

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