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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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gefolgt war, spürte, wie eine Gänsehaut über ihren Rücken rann.
    "Doch, ich beharre darauf", antwortete sein Halbbruder. Dann fiel sein Blick auf die junge Frau. Er machte einige Schritte auf sie zu. "Würdest du uns bitte miteinander bekanntmachen, Vincent?"
    Lord Winslow atmete tief durch. Sharon sah, wie ihr Arbeitg eber sekundenlang die Hände zu Fäusten ballte. Es fiel ihm sichtlich schwer, auch nur die Form der Höflichkeit zu wahren. "Mistreß Miles - mein Halbbruder Steven", stellte er den jungen, dunkelhaarigen Mann vor. "Steven weilte für einige Jahre im Ausland. - Steven - meine neue Privatsekretärin, Mistreß Sharon Miles."
    "Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mister Winslow", sagte Sharon und bot Steven die Hand. Sie schenkte ihm ein freundl iches Lächeln. "Ich hoffe, Sie hatten eine gute Reise."
    "Die Freude ist ganz meinerseits, Mistreß Miles", erklärte er. Seine braunen Augen blitzten. "Wahrscheinlich überrascht es Sie, daß Vincent noch einen Bruder hat."
    "Nein, Ihr Bruder erwähnte Sie bereits."
    "Oh!" Er zog die Augenbrauen hoch. "Wenn es so ist..." Steven zuckte zusammen. Er trat einen Schritt zurück und blickte fa ssungslos zu dem kleinen Mädchen, das in diesem Augenblick die Treppe hinunterstieg. "Viola", flüsterte er fast lautlos.
    "Julie!" Sharon streckte die Hand nach ihrer Tochter aus.
    "Ja, Mommy?" Julie kam angerannt und schmiegte sich an ihre Mutter. Obwohl sie wußte, daß man andere Menschen nicht anstarrte, blickte sie Steven mit unverhohlener Neugier an. "Wer ist das?" flüsterte sie.
    "Mister Winslow - meine Tochter Julie", stellte Sh aron vor.
    Steven hatte sich von seiner Überraschung erholte. "Schön, daß es hier wieder ein kleines Mädchen gibt, Julie", meinte er. "Wie alt bist du denn?"
    "Ich werde bald sechs. Wenn Sie Mister Winslow sind, sind Sie dann der Bruder von Onkel Vincent?"
    "Ja, ich bin sein Bruder."
    "Julie, wollte Peggy nicht mit dir in den Park gehen?" erkundigte sich Lord Winslow. Er umfaßte die Schultern des Kindes. "Sicher wartet sie schon auf dich."
    "Ja, auf der Terrasse", antwortete Julie. Sie sah Steven an. "Ich muß mich beeilen, man darf niemanden warten lassen. Tschüß, Mommy." Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küßte ihre Mutter. Dann rannte sie davon.
    "Sie haben eine bezaubernde Tochter, Mistreß Miles", bemerkte Steven. Er sah der Kleinen nach.
    "Danke", erwiderte Sharon.
    "Mistreß Miles, wir sollten wieder an die Arbeit gehen", mahnte Lord Winslow. "Du entschuldigst uns doch, Steven?" Er wandte sich der Hausdame zu. "Bitte, sorgen Sie dafür, daß für meinen Bruder sein altes Zimmer gerichtet wird." Sein Blick streifte Steven. "Wir sehen uns dann beim Dinner."
    "Dein Wunsch ist mir Befehl, Vincent." In der Stimme des jungen Mannes schwang unverkennbare Ironie. "Mistreß Hale, dann wollen wir mal. Jones, würden Sie bitte jemand für das G epäck nach draußen schicken?"
    Lord Winslow schloß hinter Sharon die Bibliothekstür. "Sie werden sich wundern, warum ich mich nicht über die Rückkehr meines Bruder freue, Mistreß Miles", sagte er, kaum daß sie wi eder Platz genommen hatten. "Aber für mich besteht da wirklich kein Grund."
    "Es geht mich nichts an, Lord Winslow", meinte Sharon. "Sie müssen mit mir nicht über Ihren Bruder sprechen, wenn Sie es nicht möchten."
    "Doch, ich muß", erklärte er. "Steven versteht es, anderen Sand in die Augen zu streuen. Schon als kleiner Junge hat er versucht, alle Welt mit seinem Charme zu bezaubern. Niemand wollte glauben, was für ein Satan in ihm steckt."
    Wie abgrundtief mußte Lord Winslow seinen Halbbruder ha ssen. Sharon hatte einen äußerst günstigen Eindruck von dem jungen Mann gehabt. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß er wirklich so schlecht war, wie ihr Vincent Lord Winslow Glauben machen wollte. Andererseits hatte sie Steven Winslow gerade erst kennengelernt. Was wußte sie von seinem Charakter?
    "Ich wünschte, ich müßte nicht mit Ihnen darüber sprechen, Mistreß Miles, aber ich befürchte, daß Steven auch bei Ihnen ve rsuchen wird, Eindruck zu schinden. Sie dürfen nicht auf ihn hereinfallen. Steven ist... Abgesehen von vielen anderen Dingen, die er mir angetan hat, hat er sich auch ständig zwischen mich und meine Frau gedrängt. Schon als kleiner Junge hat er mir alles wegnehmen wollen. Er konnte es nicht ertragen, der Jüngere zu sein. Er wollte Lord Winslow werden. Er hat keine Gelegenheit ausgelassen, mir das Leben zur Hölle zu machen."
    "Könnte sich

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