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Die Verlorenen von New York

Die Verlorenen von New York

Titel: Die Verlorenen von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Beth Pfeffer
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Laien-Kollegium und die übrigen Schulangestellten. Sein ehemaliger Freund Danny O’Brien und so gut wie jeder andere Junge, mit dem er zur Schule gegangen war. Mr Dunlap. Bob, mit dem er nun doch kein Schwätzchen mehr gehalten hatte. Joey aus der Pizzeria und die anderen, mit denen er dort gearbeitet hatte, und die Kunden, die mit ihm geplaudert und ihm Trinkgeld gegeben hatten. Die New York Yankees. Sein letzter Besuch in ihrem Stadion lag wahrscheinlich kürzere Zeit zurück als ihr eigener. Das Krankenhaus St. John of God, in dem seine Mutter voller Stolz ihren ersten Job als OP -Assistentin angetreten hatte. Weg. Alles und alle verschwunden. Es gab gar nicht mehr genügend Papier auf der Welt, um die Namen all der Dinge und Menschen aufzulisten, die verschwunden waren.
    Aber was kümmerte ihn das, fragte er sich. Wichtig war doch nur, ob die Lebensmittel reichen würden, damit seine Schwestern bis Montag über die Runden kamen. Wie lange konnte man mit einer Dose Hühnersuppe und einer zerbeulten Dose grüne Bohnen auskommen? Warum hatte er diesem Kerl nicht einfach seine Schuhe an den Kopf geworfen und die Dose Ananas behalten?
    Samstag, 12 . November
    »Wo ist das Radio?«, fragte Alex, nachdem er schon das ganze Wohnzimmer danach abgesucht hatte. Wenn er regelmäßiger Radio hören würde, hätte er gewusst, dass der Freitag ein Nationalfeiertag war, und sich darauf vorbereitet, dass es womöglich keine Lebensmittelverteilung geben würde. Das Leben seiner Schwestern hing davon ab, dass er möglichst gut informiert war.
    Julie und Bri wechselten einen Blick.
    »Was ist?«, fuhr er Julie an. »Hast du es verhökert? Gegen Lippenstift eingetauscht? Das ist mein Radio und ich brauche es, und eigentlich hättest du es nicht mal anfassen dürfen.«
    »Immer bin ich gleich an allem schuld!«, rief Julie. »Ich hasse dich!« Sie rannte ins Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Ich hab’s langsam satt, dieses ewige Rausrennen und Türenknallen«, sagte Alex. »Was hat sie denn nun mit meinem Radio angestellt?«
    »Nichts hat sie damit angestellt«, sagte Bri. »Ich war das. Es ist alles meine Schuld.«
    »Wieso willst du jetzt die Schuld auf dich nehmen?«, fragte Alex. »Damit hilfst du Julie auch nicht weiter.«
    »Aber es ist wirklich meine Schuld«, sagte Bri. »Wenn ihr beide in der Schule seid, ist es hier immer so einsam. Dann schalte ich das Radio ein. Ich will gar nicht wissen, was die da sagen. Ich will einfach nur Stimmen hören. Und manchmal schlafe ich dabei ein und vergesse es auszustellen. Letzte Woche waren dann die Batterien leer. Ich hab mich nicht getraut, es dir zu sagen.«
    Alex überlegte, ob vielleicht noch irgendwo ein paar Batterien herumlagen. Aber er war ziemlich sicher, dass er sie alle eingetauscht hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte Bri. »Kann ich irgendetwas tun, um das wiedergutzumachen?«
    Werd gesund, dachte Alex. So gesund, dass wir aus diesem Dreckloch verschwinden können.
    »Du tust schon jeden Tag genug, indem du einfach hier bist«, sagte er. »Ich geh mich jetzt bei Julie entschuldigen.«
    Montag, 14 . November
    Wie jeden Montagmorgen trafen sich Alex und Kevin um sieben vor dem Haus, um zum Leichen-Shopping zu gehen. Es wurde immer schwieriger, gute zu finden, aber Alex musste nehmen, was er kriegen konnte.
    »Ihr geht doch bestimmt auch bald von hier weg, oder?«, fragte Alex. »An irgendeinen sicheren Ort.«
    Kevin zuckte die Achseln. »Ich hab’s nicht eilig«, sagte er.
    »Du bist echt ein Spinner, weißt du das?«, sagte Alex. »Aber irgendwann müsst ihr doch auch mal verschwinden, oder?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Kevin. »Meine Mutter traut sich ohne meinen Vater nicht weg, und der hat immer noch reichlich damit zu tun, alles Mögliche aus der Stadt rauszuschaffen. Das kann also dauern.«
    »Aber wenn ihr weggeht, dann doch sicher nicht in ein Evakuierungslager?«, fragte Alex. »Ihr habt doch bestimmt irgendwas Besseres, oder?«
    Kevin wich seinem Blick aus. So verlegen hatte Alex ihn noch nie erlebt. »Ich hab meinen Vater wegen dir gefragt«, sagte er. »Und wegen deiner Schwestern. Gleich nach Julies Party. Er meinte, die Evak-Lager wären doch gar nicht so schlimm und ihr wärt dort ganz gut aufgehoben.«
    »Trotzdem danke«, sagte Alex. »Ich hatte auch nicht von dir erwartet, dass du uns rettest.«
    »Im Grunde sind wir ihm egal«, sagte Kevin. »Meine Mutter ist ihm egal, und ich bin es auch. Sonst hätte er uns schon vor Monaten

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