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Die Vermessung des Körpers

Die Vermessung des Körpers

Titel: Die Vermessung des Körpers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Clegg
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in der Regel ein paar mehr, Menschen mit rotem Haar eher weniger. Betrachtet man ein einzelnes Haar, sticht die Farbe, die eine solche Unterscheidung ermöglicht, weit weniger hervor als bei einem ganzen Haarschopf, aber sie ist trotzdem erkennbar.
Die Farben der Natur
    Verantwortlich für die Haarfarbe sind zwei Varianten eines Pigments namens Melanin. Das eine, Phäomelanin, erzeugt rote Farbtöne. Blonde und braune Haarfarben entstehen durch das Vorhandensein einer mehr oder weniger großen Menge der anderen Variante desselben Pigments, des Eumelanins. Das sind die beiden ursprünglichen Formen des Haarpigments – rotes Haar ist das Resultat einer Mutation, die irgendwann in der Menschheitsentwicklung stattgefunden hat.
    Wenn wir älter werden, nimmt die Menge des Pigments in unseren Haaren ab, und schließlich verschwindet es ganz. In grauen und weißen Haaren findet sich keinerlei Melanin-Pigment mehr. Eigentlich sind sie ganz farblos, doch die Form des Haares und seine innere Struktur wirken sich darauf aus, wie es vom Licht durchdrungen wird. Auf diese Weise entstehen weiße und graue Töne.
    Die innere Struktur des Haares ist nicht unbedingt erkennbar, wenn man ein einzelnes Haar in die Hand nimmt und es mit bloßem Auge betrachtet, doch unter dem Mikroskop wird deutlich, dass es sich bei einem Haar um weit mehr handelt als nur um ein längliches Stückchen gleichförmigen Materials. Tatsächlich setzt sich ein Haar aus drei verschiedenen Schichten zusammen: einer inneren, großteils leeren; einer mittleren (dem Cortex) mit komplexer Struktur, die Wasser aufnehmen und anschwellen kann und wo sich auch die Pigmente befinden; und einer äußeren Schicht namens Cuticula, die unter starker Vergrößerung schuppig wirkt und eine wasserabweisende Oberfläche besitzt.
    (1) Querschnitt eines menschlichen Haares
    Am hinteren Ende des Haares, also dort, wo Sie es aus der Kopfhaut gerissen haben, befinden sich möglicherweise noch Teile des Follikels, jenes Teils des Haares, der normalerweise unter der Haut liegt. Der Follikel ist verantwortlich für das Entstehen der übrigen Haarstruktur und der einzige lebendige Teil des Haares.
Attraktiv durch Farbe
    Der Gedanke, dass Melanine für die Haarfarbe verantwortlich sind, legt nahe, dass der Farbton, den wir sehen, auch der natürliche ist. Aber viele von uns haben schon das eine oder andere Mal unsere Haarfarbe durch Färben oder Tönen verändert. Der scheinbar simple Vorgang einer Farbveränderung durch Haarfärbemittel ist in Wahrheit überraschend komplex. Es handelt sich dabei nicht um einen einfachen Farbauftrag – der Prozess des Haarefärbens hat mehr mit dem Chemielabor als mit dem Schönheitssalon zu tun.
    Bei einer typischen dauerhaften Haarfärbung wird zunächst eine Substanz wie etwa Ammoniak verwendet, um den Haarschaft zu öffnen und damit Zugang zum Cortex zu erhalten. Darauf folgt ein Bleichvorgang zur Beseitigung der natürlichen Farbe, bei dem Sauerstoff zugegeben wird. Schließlich wird der neue Farbton aufgetragen,der sich auf dem freigelegten Cortex festsetzt. Tönungen reichen nie tiefer als bis zur Cuticula; sie kleben auf den äußeren Haarschichten und lassen sich deshalb leicht wieder auswaschen.
Angst vor Haarausfall
    Fast jedes menschliche Wesen hat Haare, aber verglichen mit den meisten anderen Säugetieren sind wir damit nur spärlich bedacht worden. Nicht was die Anzahl betrifft – wir haben etwa so viele Haare wie ein Schimpanse gleicher Größe. Der Großteil unserer Haare ist jedoch so winzig, dass sie praktisch nutzlos sind.
    Wenn Sie das nächste Mal frieren oder einen Schreck bekommen, sehen Sie sich einmal Ihre Arme an. Wahrscheinlich haben Sie eine Gänsehaut. Dieses Phänomen hängt mit den Haaren zusammen (die sich aufstellen) und rührt von der Tatsache her, dass unsere Vorfahren von einem dicken Fell bedeckt waren wie die meisten anderen Säugetiere.
    Wenn man eine Gänsehaut bekommt, ziehen sich winzige Muskeln um die einzelnen Haarwurzeln zusammen und stellen das Haar auf. Hätten wir noch ein richtiges Fell, würde dadurch mehr Luft zwischen die Haare gelangen, was eine bessere Kälteisolierung ermöglicht. Das ist praktisch, wenn es einem kalt ist, zumindest wenn man ein Fell hat – heute, da unser Körper nur mit dünnen und kurzen Haaren bedeckt ist, sieht lediglich unsere Haut ein bisschen seltsam aus, eine wärmende Wirkung indes stellt sich nicht ein.
    Dasselbe gilt für das kribbelnde Gefühl, wenn unsere Haare

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