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Die Vermissten - Casey, J: Vermissten - The Missing

Titel: Die Vermissten - Casey, J: Vermissten - The Missing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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Blake zu warten, der noch mit seinem Handy hantierte. Endlich war er fertig und geleitete mich mit dem Hinweis » Pass gut auf, wo du hintrittst« durch das Tor.
    Rings um das Tor wucherten Brennnesseln, die bereits jemand niedergetreten hatte, um zwischen den Bäumen einen schmalen Pfad zu schaffen. Die Pflanzen waren vom Regen ganz glitschig geworden, sodass ich meinen Blick auf den Boden richtete und jeweils in Blakes Fußstapfen trat. Der Weg führte nach rechts, parallel zur Bahnlinie, die durch die Bäume nur schwach erkennbar war. Zu meiner Linken ging es steil bergab. Ich hatte Mühe, mit den Füßen Halt zu finden, und versuchte das Gleichgewicht nicht zu verlieren, indem ich mich immer wieder an Baumstämmen festhielt. Nach ein paar hundert Metern bog Blake nach links ab und begann den Abhang hinunterzusteigen, nachdem er sich vergewissert hatte, dass ich ihm folgte. Vorsichtig tastete ich mich abwärts und hatte mächtige Angst, abzurutschen und in einer Mischung aus nassem Laub und Schlamm den Abhang hinabzuschlittern. Vor uns hörte ich Stimmen, und als wir eine kleine Gruppe junger Birken passiert hatten, kam der Schauplatz der Grabungsaktion in Sicht. Die Arbeiten waren schon in vollem Gange. Über den Beamten, die unermüdlich schaufelten und die Erde sorgfältig absuchten, war ein weißes Zelt aufgebaut. Beaufsichtigt wurde das Ganze unter anderem von DCI Vickers.
    Blake war am Rand der Lichtung stehen geblieben und drehte sich zu mir um: » Willst du noch ein Stück näher ran?«
    » Nein, ist schon okay hier.« Die Luft roch intensiv nach frisch aufgeworfener Erde, und in der Ferne hörte man den wehklagenden Pfeifton eines Zuges. Es war friedlich hier, aber auch sehr einsam, und ich fühlte mich unwohl.
    » Warum hat er Jenny wohl im Wald abgelegt?«
    » Wer, Danny?« Blake zuckte die Schultern. » Wer weiß.«
    » Diese Stelle wäre doch viel besser geeignet gewesen, oder? So gut wie er sich offenbar daran erinnert, hätte ihm doch auch diese Stelle einfallen können. Niemand hätte das Mädchen hier gefunden. Wie bei Charlie. Dann wäre er ungeschoren davongekommen.«
    » Glück für uns, dass er nicht daraufgekommen ist.« Blake berührte meinen Arm. » Alles in Ordnung mit dir?«
    In Gedanken sah ich wieder die Lichtung vor mir. » Er hat sie nicht einmal vergraben, er hat gar nicht erst versucht, sie zu verstecken– zumindest nicht ernsthaft. Sie lag da, als hätte er gewollt, dass jemand sie findet.«
    » Vielleicht war er ja stolz auf seine Tat.«
    » Vielleicht.«
    Jetzt hatte Vickers uns entdeckt und kam auf uns zu. » Morgen allerseits. Alles klar?«
    Ich nickte. » Haben sie schon was gefunden?«
    » Noch nicht«, antwortete der Chefinspektor knapp, » aber das liegt nur daran, dass sie sich Zeit lassen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir an der richtigen Stelle graben. Danny hat uns die Stelle gezeigt, wo seiner Erinnerung nach die Leiche vergraben liegt. Er wusste allerdings nicht mehr ganz genau, ob es hier war oder ein kleines Stück weiter drüben. Die Leute von der Spurensicherung haben es sich angesehen und denken, dass wir hier richtig sind«, erklärte er und zeigte über die Schulter zur Grabungsstelle, » außerdem hat der Hund ebenfalls an dieser Stelle angeschlagen.«
    » Was für ein Hund denn?«
    » Der Leichensuchhund. Man kann Hunde auf alles trainieren: Drogen, Lebensmittel, Sprengstoff, Geld– alles, was einen spezifischen Geruch hat, den sie zuordnen können«, erläuterte Blake.
    » Aber nach so vielen Jahren ist doch gar kein Geruch mehr vorhanden.«
    Vickers zuckte die Schultern. » Für uns nicht, aber Hunde sind da wesentlich sensibler als wir. Und unserer hier ist ganz sicher, dass dort zwischen den Bäumen etwas zu finden ist. Wir arbeiten nur sehr langsam, um die Leiche nicht zu beschädigen. Wir wollen sie ja im Ganzen bergen.«
    » Wie lange dauert das?«, wollte ich wissen. Aber in diesem Moment rief jemand unter dem Zelt nach Vickers, und er eilte ohne eine Antwort davon.
    » Das kann sich schon ein Weilchen hinziehen«, erklärte Blake an seiner Stelle. » Willst du hier stehen bleiben oder lieber dort oben warten?«
    Er deutete an mir vorbei auf eine große blaue Plane, die ein Stück weiter oben am Hang zwischen ein paar Bäumen aufgespannt war. Unter diesem provisorischen Dach hatten sich etliche Leute eingefunden und beobachteten den Fortgang des Geschehens. Unter ihnen war auch der Hundeführer mit seinem braunweißen Spaniel. Die Vorstellung

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