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Die Verraeterin

Die Verraeterin

Titel: Die Verraeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Geissinger
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änderte, und wollte das zu seinem Vorteil nutzen. »Ein Kompromiss«, flüsterte er in ihr Ohr, »kann etwas Wunderbares sein.«
    Sie öffnete die Augen. Misstrauisch geworden, wurde ihr Körper steifer. »Ein Kompromiss?«
    Er lachte leise an ihrem Nacken, was eine wohlige Wärme in ihrem ganzen Körper auslöste. Das Gefühl ließ sie weicher werden und an Kissen, Laken und ihr großes Bett denken und wie er leidenschaftlich, warm und nackt neben ihr lag.
    In ihr war.
    Wütend , dachte sie. Ich bin wütend.
    »Ich weiß, dass das wichtig für dich ist«, erklärte er mit seiner leisen Schlafzimmerstimme, während er über ihre Arme streichelte und sie langsam vor und zurück schaukeln ließ, wobei er sie weiterhin festhielt. »Und ich weiß, dass es schwer ist, dich umzustimmen, wenn du einmal einen Entschluss gefasst hast …«
    Wieder wanderten seine Lippen zu ihrem Nacken. Er öffnete den Mund, um an ihrem Hals zu saugen, was eine Hitze und Leidenschaft in ihr auslöste, sodass sie fast das Gleichgewicht verlor. »Da könnte ich genauso gut versuchen, den Nordwind aufhalten zu wollen.«
    »Genau«, erwiderte sie und betrachtete jetzt mit gerunzelter Stirn die kleinen Figuren, die auf dem langen Kaminsims standen. Es waren zahlreiche Miniaturpanther in verschiedenen Haltungen – zum Sprung bereit, springend, auf einem Baum ruhend – und aus verschiedenen Materialien: Porzellan, Obsidian und Glas.
    Sein unterdrücktes Lachen ließ sie beide erbeben. Mit einer geschmeidigen Bewegung trat er vor sie und legte seine Hände sanft auf ihre Hüften, ehe sie zu ihrem Rücken wanderten und er sie erneut an sich zog. Sie konnte nicht anders: Ihre Arme streckten sich nach ihm aus und schlangen sich um seine Schultern. Leander senkte den Kopf und presste seine Lippen auf ihre Schläfe, ihre Wange und einen ihrer Mundwinkel.
    »Aber vielleicht gestattet Ihr mir doch ein oder zwei eigene Vorschläge, große Königin«, murmelte er und legte seine Hand auf ihren Nacken. Er brachte sie dazu, den Kopf zu heben, ehe er zarte Küsse auf ihre Augenlider und ihre Stirn drückte.
    Sie gab ein leises Geräusch des Protests von sich und hielt die Augen geschlossen. Obwohl sie noch immer die Stirn runzelte, spürte sie doch deutlich, wie seine Hitze und sein leidenschaftlicher Körper sich trotz ihrer Kleidung gegen den ihren presste, als ob sie beide nackt wären. »Hör auf, mich bestechen zu wollen.«
    »Ich würde dich nie bestechen«, flüsterte er und strich mit seinen Lippen über die ihren – und zwar mit einer solchen Leichtigkeit, dass ihr Puls raste und sie sich auf Zehenspitzen stellte, um ihm näher zu kommen. Sie öffnete den Mund und spürte den flüchtigen, elektrischen Schock seiner Zunge auf der ihren. Sein Arm zog sie näher an sich, sodass sie seinen Herzschlag auf ihrer Brust fühlen konnte, der genauso stark und aufgeregt war wie ihr eigener. »Ich meine ja nur.«
    Mit einer Hand noch immer an ihrem Nacken und der anderen um ihre Taille, presste er seinen Mund auf den ihren und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sie vergaß den Unterschied zwischen einer Bestechung und einer schlichten Frage und bedauerte nur noch, dass sie sich in einem Haus voll ruheloser, katzenäugiger Ikati befanden, die auf ihre Entscheidung warteten – ebenso wie sie es bereute, diese lästigen formellen Kleider am Leib zu tragen.
    Sie löste sich als Erste, atemlos und mit geröteten Wangen. Dann blickte sie ihn großäugig an. »Ein oder zwei Vorschläge«, sagte sie noch immer entschlossen, sich von ihrer Entscheidung nicht abbringen zu lassen. Ihre Augen funkelten. »Aber wir können uns darauf einigen, dass sie es versucht, nicht wahr?«
    Eine seltsame Gestalt lief draußen vor den Fenstern vorbei, mit glasigem Blick und ausdrucksloser Miene. Sie stolperte blindlings über den gepflegten Rasen auf den dunklen Wald in der Ferne zu. Ohne aufzublicken, wusste Jenna, dass es sich um Viscount Weymouth handelte, der ziellos in seiner senffarbenen Weste und mit einem altmodischen Halstuch herumirrte. Von der Taille abwärts war er vollkommen nackt.
    Leander lächelte sie wölfisch an – ein Blick, der sie unweigerlich erröten ließ. »Sie kann es versuchen«, gab er nach und neigte wieder seinen Kopf zu ihr herab. »Und wenn sie den elektrischen Schock überwunden hat, den Weymouth ihr verpasst hat, kannst du sie vielleicht dazu überreden, dass sie ihm einflüstert, seine Hose wieder anzuziehen.«
    »Er hatte Glück. Wenn ich ihre

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