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Die Verraeterin

Die Verraeterin

Titel: Die Verraeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Geissinger
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Augen. »Danke«, sagte sie belegter Stimme.
    Sein Herz schmolz. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange, und er strich sie mit dem Daumen fort. »Kleines Mädchen«, sagte er sanft. »Du sollst doch nicht weinen, wenn du dich zum ersten Mal mit jemandem triffst. Weine danach, so wie ich das tue.«
    »Du weinst?«, fragte sie schniefend und wischte sich die Feuchtigkeit aus den Augen. Sie holte tief Luft und drückte die Schultern durch. »Das kann ich mir kaum vorstellen, Signor Hau-drauf-und-Schluss.«
    D starrte sie mit gespielter Empörung an. » Signor Hau-drauf-und-Schluss? Ich möchte darauf hinweisen, dass ich sehr sensibel bin, principessa -auf-der-Erbse.«
    Jetzt war es an ihr, sich beleidigt zu geben. »Auf der Erbse? Dann möchte ich meinerseits darauf hinweisen, dass ich sehr bescheiden und lammfromm bin.«
    Er kam lächelnd langsam näher. »Wirklich? Lammfromm? Du?«
    Sie neigte den Kopf und blickte ihn von unten herauf an. »Na ja. Jedenfalls für eine Prinzessin.«
    »Hm. Das habe ich mir schon gedacht.«
    Er strich mit den Fingern über ihre Wange und ihren Kiefer, weil er das so wollte – weil er es konnte, weil er es liebte, die Wirkung zu beobachten, die seine Berührung auf sie hatte. Selbst in der Dunkelheit sah er, dass sie errötete.
    »Und ich bin mir sicher, dass du normalerweise nicht weinen musst, wenn du eine Frau getroffen hast«, erklärte sie, wobei sie jetzt ein wenig nervös klang.
    Er legte die Hand um ihren Nacken und zog sie an sich. Ihre Finger ruhten leicht auf seiner Brust.
    »Und warum bist du dir da so sicher?«, murmelte er und senkte den Kopf, um ihr näher zu kommen.
    Sie packte den Stoff seines Hemds, als seine Lippen über ihre Schläfen strichen, und dann zu ihrer Wange hinabwanderten, wobei sie ihre Haut kaum berührten. Er hielt an ihrem Mundwinkel inne.
    »Weil es viel zu viele Frauen gibt, die sich dir zu Füßen werfen. Da musst du dir gar nicht die Mühe machen, irgendeine von denen groß vorher auszuführen«, flüsterte sie. Ihr Mund strich zart über den seinen. »Du kannst sie einfach mit ins Bett nehmen, ohne dir groß Gedanken darüber zu machen.«
    Er vergrub seine Hand in den Haaren in ihrem Nacken und zog so sanft ihren Kopf zurück, damit sie gezwungen war, ihm in die Augen zu blicken. »Es gibt nur eine Frau, die ich ins Bett mitnehmen möchte«, erklärte er heiser. Jeglicher Spott war nun verschwunden. »Und ich bin bereit, ihr so formell gegenüberzutreten, wie sie das möchte, und das, solange sie das möchte.«
    Eliana sah ihn mit einer Intensität an, die ihm beinahe den Atem raubte. Ihre Augen funkelten sinnlich, und ihre Lippen umspielten ein Lächeln wie das der Mona Lisa. Das Mondlicht ließ ihre Haare magisch blau schimmern.
    »Gibt es da diesmal keine freche Antwort darauf, principessa ?«
    »Nun«, murmelte sie belustigt. »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das jetzt unglaublich unverschämt oder unglaublich verführerisch ist.«
    Er ließ ein leises, tiefes Lachen vernehmen. »Denk nicht zu viel darüber nach. Hör einfach auf dein Bauchgefühl, Königliche Hoheit.«
    Ihr Blick wanderte zu seinen Lippen. Ihre Wangen waren erhitzt. »Unglaublich verführerisch, also«, flüsterte sie und stellte sich auf die Zehen, um ihren Mund auf den seinen zu drücken.
    Das brachte ihn fast um den Verstand. Sie war so hinreißend, so wunderschön und so gut – und sie wollte ihn.
    Ihn.
    Er stöhnte auf und wurde steif, als ihre Zunge die seine berührte. Leidenschaftlich schlang sie die Arme um seinen Hals, presste sich an ihn und küsste ihn mit einem Feuer, dass ihm die Luft wegblieb. Seit Jahren hatte er sie küssen wollen. Doch jetzt, da sie in seinen Armen lag, den Mund auf dem seinen, fühlte er sich schwindlig und benommen. Auf einmal fürchtete er, etwas tun zu können, was sie verletzte. Er hatte Angst, dass er zu grob sein und sie verscheuchen könnte.
    Keuchend löste er sich von ihren Lippen, packte sie an den Schultern und schob sie einen Schritt von sich weg.
    Sie blinzelte ihn verwirrt an. Ihre Miene wirkte wie die eines getadelten Kindes, und mit leiser Stimme fragte sie: »Was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Mein Gott – nein «, stöhnte er auf. »Du hast alles richtig gemacht.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht. Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    Seine Stimme klang rau und gequält. »Eliana, hast du eigentlich irgendeine Ahnung, was ich mit dir tun möchte? Wie sehr ich dich begehre? Wie schwer

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