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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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Nichtsdestotrotz wusste sie, er war es.
    Ich vermisse dich auch. Und ich mache mir Sorgen um dich.
    „Es wird mir bald besser gehen. Es braucht seine Zeit.“
    Reggie wird bald gehen. Wir sind hier, um ihm zu helfen, Mrs. Blanchard und ich. Er war immer nett zu mir, wenn ich ihn in der Stadt gesehen habe.
    „Das ist jetzt dein neuer Job? Dabei mitzuhelfen, Leute auf die andere Seite zu bringen?“ Sie spürte, wie ein kleines Lächeln sich zaghaft an ihren Mundwinkeln ausbreitete.
    Wie die Mutter, so der Sohn. Ich werde ab und zu hier sein, um zu helfen. Wie eine Art Leitungskanal.
    „Geht es dir gut?“
    Ja. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es hier ist.
    „Dann ist das alles, was ich fragen kann, hm?“
    Mom. Versuch wieder zu leben.
    Sie runzelte die Stirn, versuchte das Brennen der Tränen zurückzudrängen. „Ich weiß nicht, ob ich weiß wie.“
    Sie sagen mir, dass du das selbst rausfinden musst.
    Leichter gesagt als getan, dachte sie.
    Ich muss jetzt gehen. Ich komme nachher wieder her, um mit Mr. Blanchard zu helfen.
    „Ok. Ich liebe dich.“
    Ich liebe dich auch.
     
    ~*~
    Als Selena die Augen wieder öffnete, war es immer noch dunkel. Und die Zombies stöhnten immer noch jenseits der Mauern. Ihr Kristall glühte noch, oben im Zimmer in seiner Schachtel.
    Sie starrte die Ecke an, wo Sammy gewesen war und das Herz wurde ihr ganz eng.
    Versuch wieder zu leben, Mom.
    Vor ihrem inneren Auge sah sie sich aufstehen, ihren Kristall holen, ihn sich um den Hals legen und das Gelände verlassen. Sie schloss die Augen und spürte, wie die Zombies auf sie zu rannten; sie konnte fast ihren fauligen Geruch riechen, und das verzweifelte Krallen ihrer Hände spüren, die nach ihr grabschten.
    Und dann sah sie, wie sie zu einem hinterhältigen Wirbelwind explodierte, zerstörte und zerschlug und sie zerschmetterte, wieder und wieder und wieder, bis sie alle nur noch blutige Haufen aus Knochen und Fleisch waren.
    Sie sah das hoffnungsvolle Leuchten in ihren Augen ersterben, das orangene Glühen verschwinden, als sie ihr zu den Füßen zusammenbrachen.
    Ihr Magen drehte sich und rebellierte und sie kämpfte sich mühsam auf die Beine, benutzte Reggies Bett als Stütze und rannte zur Toilette. Als sie das Gesicht anhob, sich gerade den Mund abwischte, waren ihre Wangen nass vor Tränen. Tränen der Verwirrung, Wut und Angst.
    Und auch Vonnie stand da, schaute auf sie herunter, voller Kummer und Trauer.
    „Selena“, sagte sie. „Geht es dir gut?“
    Ich weiß nicht, ob es mir jemals wieder gut gehen wird. „Danke. Alles in Ordnung. Fühle mich ... nur nicht so gut.“
    „Möchtest du darüber reden?“, fragte da die einzige Mutter, die sie je gekannt hatte.
    Selena schüttelte den Kopf, und in dem Augenblick wurde ihr klar, dass die einzige Person, mit der sie reden wollte, Theo war.
    Und er war nicht mehr da.

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    SECHZEHN
     
    Eine Woche, nachdem sie Yellow Mountain verlassen hatten, und in dem Humvee weiterfuhren, den sie aus dem Straßengraben wieder rausgekriegt hatten und der jetzt mit Solarenergie betrieben wieder funktionierte, hatten Theo und Lou endlich Glück. Sie hatten die letzten paar Tage damit zugebracht, in immer größeren, konzentrischen Kreisen um die Siedlung herum zu fahren, auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen von relativ neuen Humvee-Reifenspuren oder sonstigen Anzeichen für die Kopfgeldjäger.
    Es war mühselig. Was Theo dazu veranlasste, es mit dem langen, öden Teil in einem Buch zu vergleichen, das 2007 mit großem Tamtam veröffentlicht worden war.
    „Es ist, wie einen Horkrux in einem Wald zu suchen“, sagte er, als Lou gerade den Humvee auf einer nicht existenten Straße lang manövrierte.
    Es gab einen Grund, weswegen nach dem Wechsel der allgemeine Gebrauch von motorbetriebenen Fahrzeugen den Weg alles Irdischen wie iTunes, Shopping Malls und Highways gegangen war: sie waren nicht länger erforderlich und es war schwierig, sie instand zu halten. Nicht nur waren die Straßen nicht mehr befahrbar, aufgeplatzt und voller Schlaglöcher, wie sie nun mal waren, weitab von einer vertrauten Siedlung fühlte sich auch niemand mehr sicher. Und schon zehn Jahre nach dem Wechsel waren die Autos, die nicht von Erbeben, Stürmen und Wetter zerstört worden waren, nicht mehr fahrtauglich. Die Zapfsäulen an den Tankstellen hatten keinen Strom mehr, um sie zu betreiben, und die Leute waren eher mit Fragen wie Essen und sicheren Unterkünften beschäftigt, sowie mit den einfachsten

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