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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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schnappen könnte, entschied am Ende dann aber, dass unentdeckt zu bleiben eine bessere Wahl war als ein gutes Frühstück. Dennoch, das Wasser lief ihm im Mund zusammen und je näher er zu dem Gebäude kam, desto stärker knurrte sein Magen.
    Nachdem er um einen zerquetschten Müllcontainer und einen Haufen Schutt herumgegangen war, kroch Theo zur Hinterseite des Gebäudes und schließlich konnte er auch Stimmen hören. Er nahm sich Zeit, während er noch näher heranging und nutzte die zerbrochenen Fensterscheiben zu seinem Vorteil aus.
    „Wir liefern die beiden hier ab und treffen uns dann mit Seattle. Wir sollten gegen Mittag bei Ballard sein und dann wieder hier, um Seattle ein paar Stunden später zu treffen.“ Es war ein Mann und die Stimme war ihm nicht unbekannt.
    „Er will Ian Marck loswerden?“, sagte eine andere, diesmal weibliche, Stimme, die er aber kannte. „Das wird Lacey nicht gefallen.“
    Theo kroch langsam näher ran und fragte sich, ob diese Stimme die von Remington Truth war. Er hob den Kopf hoch, um reinzuspähen, wobei er eine fette, vor dem Fenster hängende Ranke als Deckung nutzte. Nein. Diese Frau hatte viel hellere Haare.
    Der Typ, dessen Gesicht besser erleuchtet war, war einer der Kopfgeldjäger, die nach Yellow Mountain gekommen waren. Und je mehr Theo da zuschaute, desto mehr dachte er, dass die Frau vielleicht auch dabei gewesen war.
    „So lautet der Plan – er killt Marck. Wenn irgendjemand das kann, dann Seattle. Er ist ein scheiß-durchgeknallter Psycho“, erwiderte der Mann. „Und weißt du, Lacey ist zum Teil der Grund, warum er Marck loswerden will.“
    „Was ist mit dem Mädchen, die bei Marck ist? Die sagt ja nicht viel. Was will er denn mit der machen?“
    „Ich weiß nicht, Lisa... Was glaubst du denn? Hast du nicht gesehen, wie er sie anschaut?“ Den Sarkasmus in seiner Stimme hätte man schneiden können. „Alles was ich weiß, ist, dass Seattle denjenigen oder alle diejenigen finden möchte, die noch von der Familie von Remington Truth übrig sind. Und er will der Erste sein. Marck loszuwerden, ist Teil des Plans. Ihm sitzt die Angst an den Scheiß-Eiern, dass Marck die Truth-Person zuerst findet und vor ihm kristalliert wird.“
    Nun, das war interessant. Wenn der weibliche Remington Truth bei den Kopfgeldjägern war, warum wussten die beiden hier nichts davon? War es möglich, dass sie nicht wussten, wer sie war?
    „Was werdet ihr mit uns machen?“, kam eine dritte Stimme, die dünn und ängstlich klang.
    Der Mann antwortete, „oh, macht euch keine Sorgen. Wir werden euch nicht töten.“ Er lachte und selbst von da, wo er war, spürte Theo einen kalten Schauer.
    „Ich bin hungrig. Können wir nicht was zu essen bekommen?“, sagte die verängstigte Stimme wieder, diesmal etwas kräftiger.
    Der Mann lachte wieder. „Ihr braucht nichts zu essen. In ein paar Stunden ist alles geregelt. Ballard wird sich gut um euch kümmern. Gottverdammt, Lisa, warum dauert das denn so lang? Wir wollen jetzt endlich los, ok?“
    Und das – so ging Theo auf – war das Zeichen für ihn, seinen Arsch in Bewegung zu setzen.
    Aber er wartete noch eine Minute. Er wollte sehen, wer die dritte Person war, denn er hatte den Verdacht, dass es einer der beiden war, die in Yellow Mountain vermisst wurden. Er wollte auch den Humvee absuchen und nachschauen, ob da etwas Interessantes drin war. Waffen, zum Beispiel.
    Er traf eine rasche Entscheidung und ging den gleichen Weg wieder zurück, dorthin, wo der Truck abgestellt war. Mit den Ohren ständig gespitzt, ob jemand sich näherte, öffnete er die dem Haus abgewandte Tür und blickte rein. Und lächelte.
    Genau was er wollte. Im Nu hielt er das Automatikgewehr in den Händen, zusammen mit einem Beutel Munition. Die Geräusche von näherkommenden Stimmen, machten, dass sich ihm die Härchen im Nacken aufstellten, aber er nahm sich noch einen Augenblick Zeit sich umzuschauen und nachzusehen, ob da noch irgendetwas anderes lohnte, mitgenommen zu werden.
    Und dann, als das Risiko zu heiß wurde, schloss er vorsichtig die Tür und schoss wie der Blitz in den Wald rein, gerade in dem Moment, als sie aus dem Laden rauskamen. Zwanzig Meter weiter hielt er an und hängte sich das Gewehr über die Schulter. Dann kletterte er einen Baum hoch, von wo er den männlichen Kopfgeldjäger und seine Begleiterin Lisa sehen konnte, wie sie zwei Leute hinter sich herschleppten.
    Ja, das war definitiv Wayne aus Yellow Mountain. Das rote Haar sagte

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