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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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„Das Haus der Tendys, mit den blauen Fensterläden.“ Neben dem überwucherten McDonalds Parkplatz.
    „Ich war nicht–“, er unterbrach sich und setzte sein Gehirn wieder in Gang. „Wohin gehst du?“
    Ach, verdammt noch mal. Das hatte er anders sagen wollen.
    Und als sich ihre vollen Lippen schürzten, begriff er, dass auch sie das nicht hören wollte. „Ich denke, ich bin alt genug um auf mich selbst aufzupassen“, antwortete sie.
    Der schnelle Seitenblick, der den tiefen Tonfall ihrer Stimme begleitete, war fast wie ein Flirt und er lächelte zurück.
    Einen Moment lang schaute sie ihn an, ihre Lippen halb nach oben gebogen. Sie hatte einen breiten Mund, der aussah, als würde er sich phänomenal gut küssen lassen – voll und beweglich und dunkelrot.
    Wo wir gerade bei rot sind... „Deine Zehen“, sagte er, als er die Augen von ihren Lippen losriss. „Sie sind angemalt. Rot.“ Grundgü-üüü-tiger, Theo, reiß dich zusammen . Könnte er denn noch dämlicher klingen?
    „Ich dachte nicht, dass Männern so etwas auffällt“, sagte sie, wobei sie immer noch leicht lächelte. Es stand ihr ins Gesicht geschrieben: Faszination, Nachdenklichkeit ... vermischt mit ein wenig Entsetzen.
    Er hoffte, dass die Faszination bei ihr das Entsetzen – was auch immer es damit auf sich hatte – besiegen würde, denn ihm ging auf, dass er sie ganz eindeutig zu küssen beabsichtigte. „Nun, sie sind leuchtend rot. Kaum zu übersehen. Wo hast du den Nagellack her?“, fragte er.
    Die Faszination, die Nachdenklichkeit und das Entsetzen verwandelten sich in Verwirrung und Überraschung. „Nagellack?“
    In dem Augenblick dämmerte Theo, dass in den letzten fünfzig Jahren niemand Nagellack gehabt hatte; zumindest nicht die Sorte, die man in kleinen Flaschen bei der Drogerie kaufte. Vielleicht nannten sie es jetzt anders. „Nagelfarbe?“
    Ihre Augenbrauen hatten sich zusammengezogen und lösten sich jetzt wieder. „Ich weiß, was Nagellack ist. Ich habe nur niemanden das Wort benutzen hören ... seit langer Zeit.“
    Yep. Vergiss den Nagellack doch einfach. Wo waren wir stehengeblieben? „Was hast du gerade gesagt, wer auf dich aufpassen kann?“, fragte er mit einem Grinsen. Dann trat er näher heran und streckte die Hand aus, um die Haarlocke zu berühren, die ihr vorne die Schulter streifte.
    Die Faszination war wieder da, in ihren Augen, und er packte die Gelegenheit – gewissermaßen – beim Schopf, glitt mit seiner Hand hinten über ihre Schulter und zog sie näher zu sich. In Anbetracht ihrer Ganga-Wunden war er mit seinen Bewegungen sehr vorsichtig.
    Um ihre Augenwinkel bildeten sich ein paar Fältchen. „Ich denke nicht, dass ich– oh .“
    Er hatte seinen Mund auf ihren gelegt, diesen bedeckt und fing noch das kleine Aushauchen von Überraschung ein, genau in dem Moment, als ihre Lippen sich trafen. So als Kuss war das hier ein leichter Kuss, ein vorsichtiger Kuss von der Sorte Bin-ich-wirklich-gerade-dabei-das-hier-zu-tun-Kuss. Und als sie gut, ausgesprochen gut, schmeckte, nach Hitze und Süße und Wein, trat er noch näher, für eine weitere, eine umfassendere Kostprobe.
    Jetzt waren beide Schultern von ihr unter seinen sanften Händen, ihr Haar, seidig und warm, gefangen zwischen seinen Fingern, ihr Mund gerade weit genug geöffnet, so dass ihre Lippen aufeinander passten. Sie gab an seinen Lippen ein kleines, leises Geräusch von sich, ein kleines Mmmm, das eine überraschende Reaktion durch seinen Körper schnellen ließ. Woww.
    Er versank noch ein wenig mehr in dem Kuss, in sie hinein, nahm sich mehr – immer noch ganz der Gentleman, aber jetzt mit eindeutigen Absichten.
    Und dann zog sie sich sanft zurück. Ihre Hand war am Ende auf seiner Brust gelandet und er mochte das Gefühl der beständigen Wärme dort, wie sie durch sein T-Shirt sickerte. Das war eigentlich alles, was er gerade wahrnahm – abgesehen von dem Pochen in seinen gut geküssten Lippen und anderen hellwachen Teilen seines Körpers, denen es nach mehr von dem hier verlangte.
    „Tja“, sagte sie – ein wenig außer Atem. „Nicht schlecht für einen Kerl, der vor drei Tagen noch tot war.“ Und sie lächelte, ein offenes, sexy Lächeln, das in seiner Magengrube fast dasselbe auslöste wie rot angemalte Zehennägel und Fußkettchen.
    „Wenigstens hast du nicht gesagt, dass es ‚nett‘ war“, sagte Theo, als er sich an Sages Reaktion erinnerte beim ersten Mal, als er endlich den Mut gefunden hatte sie zu küssen. Das war

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