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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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auf dem Bildschirm vor sich sah: die runde Zeichnung von einem klassischen Labyrinth. Darüber war eine Swastika und um die Ränder waren die gebogenen Linien, welche die Wellen des Ozeans symbolisierten.
    Das Symbol des Kult von Atlantis.
    Grundgütige Scheiße.
    Theo sprang jäh von seinem Stuhl hoch und drehte sich um, um hin und her zu gehen. Brad Blizek. Mit dem Kult im Bunde. Den Menschen, die die Welt zerstört hatten. Ihm war übel.
    Teufel nochmal, Lou und er hatten Brad angebetet – nicht nur wegen dem Einfallsreichtum und der Kreativität des Mannes, aber weil er war, wer er war. Sie hatten dem jungen Mann bei seinem Aufstieg zugesehen, hatten entzückt festgestellt, dass er die gleichen Politiker unterstützte wie sie selbst. Er hatte Millionen nach Haiti gespendet, als 2009 das Riesenbeben zuschlug. Er hatte Stipendien gestiftet und in mehreren Innenstädten Schulen mit Computern ausgestattet.
    Aber er hatte auch 50 Millionen Dollar bezahlt, um einem Kult beizutreten, der die Welt zerstört hatte, nur damit er einen kleinen Kristall tragen konnte, der einen unsterblich machte. Theo war übel.
    Er wandte sich von den großen Bildschirmen an der Wand ab und hockte sich vor einen kleinen Rechner in Laptop-Größe und loggte sich in seine Email ein. Lou würde genau so hart getroffen sein, von diesen Neuigkeiten.
     
    ~*~
     
    Remy nahm an, dass der beste Platz, um sich vor der Elite und ihren Kopfgeldjägern zu verstecken, ganz offen vor aller Augen wäre. Mitten unter ihnen.
    Nicht dass irgendeiner von ihnen wusste, dass sie die Enkelin und Namensvetterin von dem berüchtigten Remington Truth war. Sie bezweifelte sogar, dass irgendeiner von ihnen überhaupt wusste, dass ihr Großvater schon lange tot war ... aber sie hatte nicht in vorsichtiger Anonymität gelebt, weil sie sich dabei dumm anstellte. Und, so nahm sie an, selbst wenn man erriet, wer sie war, konnten die nicht wissen, was sich in ihrem Besitz befand.
    Ihre Hand ging, wie sie es oft ganz von selbst tat, zu dem kleinen, orangenen Kristall, den sie gut in ihrem Nabel versteckt hatte. Bewache ihn mit deinem Leben. Du weißt, was du damit tun musst, wenn die Zeit gekommen ist , hatte ihr Großvater gesagt. Also versteckte sie ihn da, in einer fein gearbeiteten Silberfassung, die den Kristall komplett umgab. Er wurde stabilisiert von vier Piercings in ihrem Nabel, zwei oben und eines an jeder Seite. Manchmal wurde der Stein warm oder sogar heiß. Aber sie nahm ihn niemals raus.
    Wenn diese Gruppe von Männern und der einen rothaarigen Frau nicht bei ihr zu Hause in Redlow aufgetaucht wären und sie durch Tricks dazu gebracht hätten, ihren Namen zu verraten, würde sie immer noch dort leben und töpfern und mit ihrem geliebten Dantès glücklich zusammenleben.
    Als ob er ihre Gedanken erraten hätte, hob Dantès die Schnauze von dort hoch, wo sie auf seinen riesigen Pfoten gelegen hatte, und schaute zu ihr hoch, wobei er seinen Kopf zur Seite neigte. Was jetzt? , schien er zu sagen, wie es Hunde so an sich haben. Was ist los?
    Sie streckte die Hand zu ihm rüber, um ihn zwischen seinen zwei riesigen Dreiecksohren zu streicheln, und war endlos erleichtert, dass er wieder bei ihr war. Nachdem sie aus Redlo geflüchtet war, hatte sie ihn für ein Weilchen verloren und es war erst seit Kurzem, dass sie und ihr Beschützer sowie Freund wieder zusammen waren.
    Remy runzelte die Stirn. Das war ein weiteres, unangenehmes Zwischenspiel gewesen, trotz der Tatsache, dass sie dadurch Dantès wieder bei sich hatte. Wer hätte schon voraussagen können, dass der gleiche Penner, der sie derart angepisst hatte, dass sie noch in Redlow vor Wut eine Kugel in die Wand über seiner Schulter geschossen hatte – nur um die Dinge mal klar zu stellen –, sich da in Envy um Dantès kümmerte? Er hatte versucht sie davon abzuhalten wegzugehen und Dantès war da keine Hilfe gewesen, weil er gedacht hatte, der Typ wäre ein Freund. Der Penner hatte sich geweigert ihr seinen Namen zu nennen, also hatte sie angefangen ihn Hans zu nennen. So wie in Herr Wurst.
    Und um fliehen zu können, hatte sie mit einer Schlange nach ihm geworfen.
    „Gibt’s was zu lachen?“
    Remy, die auf dem Boden auf einem Kissen saß, das irgendwann einmal vielleicht blau gewesen war und sicherlich – irgendwann einmal – das Nest von einem Nagetier gewesen war, schaute zu ihrem Partner hoch. Das Leben eines Kopfgeldjägers war ein Leben auf Achse, reich bestückt mit unbekannten und sanitär

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