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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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veranstaltet hast.“ Der Gardinenpredigtton war wieder in ihrer Stimme, auch wenn er etwas wacklig klang.
    „Diese was?“ Er musste sein Gehirn buchstäblich wieder in On-Modus schalten und schob eine Strähne Haar nach hinten, wobei er sich komplett und total schmerzhaft bewusst war, wie nah die Rundungen ihrer Brüste bei seinem Handrücken waren, wo er immer noch ihre Hand sanft an seiner Brust festhielt.
    „Die Sache mit dem Pferd“, antwortete sie ein bisschen weniger atemlos. „Heranzureiten und mich auf das Pferd hochzureißen, ohne langsamer zu werden.“
    „Das war kein Hochreißen, das war ein Raufholen. Oder sogar ein Raufschwingen“, sagte er und sein Mund verzog sich leicht zu einem Lächeln. Jetzt ging es hier mit ihnen vorwärts. „ Kate und Leopold ?“
    Sie stieß ein entnervtes Stöhnen aus. „Das ist auf einer DVD.“
    „So weit war ich auch schon. Ganz sicher ein Film für Mädels, mit so einem Namen. Aber ich hatte da eher an Hidalgo gedacht“, erwiderte er. „Als ich es mir in meinem Kopf ausmalte. Diese ganze Raufholen-Schwingen Dingsda Sache.“
    „In Hidalgo erinnere ich mich nicht daran“, antwortete sie und sah aus, als würde sie gerade drüber nachdenken. „Aber vielleicht doch.“
    „Ok, dann eben Robin Hood .“
    Sie schüttelte den Kopf, ein leichtes Zucken um die Mundwinkel. „Ich glaube nicht.“
    „ König der Diebe , mit Kevin Costner?“, erwiderte er und bewegte sich leicht, um eine Locke von ihrer Schulter nach hinten zu streifen. Die Locke fühlte sich warm und schwer an und sie roch frisch und warm. Sein Herz hämmerte immer noch und es gelang ihm nicht hundertprozentig, von ihrem hübschen, frisch geküssten und etwas geröteten Mund wegzuschauen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in dem Film vorkam. Genau so.“
    Sie zuckte mit den Schultern und sein Handrücken brannte auf einmal, bei der Berührung ihrer Brüste. „Vielleicht, aber ich habe nicht so sehr auf Kevin Soundso geachtet. Ich war eher an Alan Rickman interessiert.“
    „Alan Rickman? Oje, du und jede andere Frau, die ich je gekannt habe, fanden den Typen einfach klasse.“ Er schmunzelte jetzt, atmete etwas entspannter und ihre Augen lachten jetzt geradezu. Er war sich ihrer Wärme durchaus bewusst, ihrer Kurven, dieses verlockenden, weiblichen Duftes, der an ihrer Haut und in ihren Haaren hing ... er dachte schon daran, seine Hände unter ihre weite Tunika gleiten zu lassen, um diese Brüste da zu umfassen, die sie gegen ihn gestoßen hatte ... ganz zu schweigen von der satten Rundung ihres Hinterns. Der Mund wurde ihm trocken beim Gedanken, an ihr entlang zu gleiten, Haut an Haut–
    Aber dann trat Selena einen Schritt nach hinten, ihre Hände verließen seine Brust und lösten sich aus seiner Umklammerung dort. „Theo“, sagte sie, ihre Stimme wieder ganz nüchtern und sachlich, das Lachen aus ihren Augen verschwunden. „Du bist zu jung, um mit jemandem wie mir herumzumachen.“
    Mann, diese Frau war wie Quecksilber, jede Nanosekunde anders. Er versuchte sich wieder anzupassen, seine schwülen Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen, aber sie fuhr schon mit ihrer mütterlichen Gardinenpredigt fort, bevor er reagieren konnte. „Ich weiß, dass ich dich vorhin in eine etwas peinliche Situation gebracht habe“, sagte sie jetzt gerade, während sie eine erhobene Handfläche ausstreckte, als wolle sie ihn auf Abstand halten. „Und ich weiß es durchaus zu schätzen, dass du einfach mitgespielt hast. Aber ich brauche keine Küsse nur so aus Mitleid. Und wirklich – hier so weiterzumachen würde uns beiden nur noch mehr Peinlichkeiten bescheren. Du schuldest mir gar nichts. Ich hätte jedem das Leben gerettet, wenn es die Situation erfordert hätte, also musst du nicht denken, dass du es irgendwie bei mir wettmachen musst.“
    Endlich war Theo wieder auf Augenhöhe mit ihr. Ein Kuss aus Mitleid? Aber bis dahin war sie schon fertig und mit einem letzten kleinen Schubs ihrer Hand in den leeren Luftraum zwischen ihnen, als wolle sie sagen Bleib da , sagte sie, „und ich weiß, dass du bald fortgehen wirst, also Danke. Und Gute Nacht.“ Und sie drehte sich um und flitzte davon.
    Wieder einmal.
    Ihre lange Ansprache hakte sich bei ihm fest. Ein Kuss aus Mitleid?
    Sie war also der Ansicht, dass er dachte, er würde ihr etwas schulden, weil sie ihm das Leben gerettet hatte? Weil sie ihn wieder auferstehen hatte lassen? Und sie machte sich Sorgen, dass es ihm peinlich sein könnte, weil

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