Die verratene Nacht
seinen Brustmuskeln aufgesetzt beugte sie sich vor und fing seinen Mund ein, zu einem ausgiebigen Kuss. Richtete sich auf und senkte dann ihre Hüften, und dann packte er sie da, hielt sie in Position, hoch über ihm fixiert, während er wild nach oben stieß und dann wieder hinabsank ... dann wieder, hart und schnell und heftig.
Der Orgasmus überrumpelte sie und sie keuchte auf, als sie ihr Gesicht anhob, weg von Theo, die Wellen brandeten durch sie hindurch, als sie überall an ihm erzitterte, ihre Ellbogen schwach und kurz vorm Kollabieren, beinahe. Noch einmal stieß er hoch und zerrte sie dann auf sich runter, als ihm aus tiefster Seele ein Stöhnen hochkam, das wie ihr Name klang.
Sie spürte, wie er in ihr explodierte, spürte die wogende Erregung ihrer beiden Körper, als sie auf ihm zusammenbrach, heiß und atemlos und herrlich.
Herrlich.
Für eine ganze Weile rührte sie sich nicht, den Kopf an seiner Brust, spürte, wie die Luft rein- und rausrauschte, das Heben und Absinken, das dumpfe Klopfen von seinem Herz. Sein Arm legte sich um sie, seine Hand streichelte ihr am Rücken auf und ab, als wolle er ihr sagen, er fühle das Gleiche.
Dann machte sie alles kaputt.
Sie öffnete die Augen und ihr Blick fiel auf das Fenster. Und sie sah die sinkende Sonne leuchtende, orangerote Strahlen über den Himmel verteilen.
Die Nacht brach an.
~*~
Theo räkelte sich sachte und drückte den Neustart-Button für sein Gehirn. Das ... war...
Ihm fehlten die Worte, um es zu beschreiben, selbst nur für sich selbst ... also versuchte er es erst gar nicht. Stattdessen hielt er Selena fest, sein Gesicht voll von ihrem Haar, ihre warme, glatte Haut brannte an seiner. Sie fühlte sich so verdammt gut an.
Diese erste Runde heute Nacht ... nun, es war nicht gerade seine beste gewesen. Er hatte den Abzug ein bisschen schneller getätigt, als ihm lieb gewesen wäre, aber zumindest hatte er dafür gesorgt, dass sie auf ihre Kosten kam. Es würde eine zweite Runde geben und eine dritte ... und – das hoffte er – noch eine Menge weiterer. Sobald er sich erholt hatte.
Dann weiteten sich seine Augen. Verdammte Scheiße!
Er fragte sich, ob das hier ein guter Zeitpunkt war, um die Frage aufs Tapet zu bringen, dass sie in Sachen Verhütung nichts getan hatten. Er wusste es doch besser. Er war sogar drauf vorbereitet gewesen, so vorbereitet, wie man es heutzutage eben sein konnte. Ganz besonders in einer Welt, wo galt: Je mehr Babys man produzierte, desto besser für die menschliche Rasse und ihre Verbreitung. Aber das war kein hinreichender Grund, um fahrlässig zu sein. Aber dann wiederum ... wie standen die Chancen dafür?
Bevor er etwas sagen konnte, bewegte sie sich und rollte von ihm runter, wobei ihr Arm an seinem Oberkörper entlang glitt, ihre Finger ihn ein kleines bisschen streichelten, in einer Geste, die er als Danke interpretierte, während sie runterglitt und jetzt lag sie neben ihm. Das geöffnete Fenster verschaffte ihm einen wohltuend kühlen Luftzug an der heißen, verschwitzten Haut.
„Uhm“, sagte Theo und nahm seinen Mumm zusammen. „Mist, Selena ... das habe ich nicht gerade gut geplant.“
Ihre Lippen kräuselten sich, aber sie drehte sich nicht um. „Darf ich bitte fragen, was du damit meinst, oder bringst du mich damit in Schwierigkeiten?“
Unglückliche Wortwahl. Tapfer fuhr er fort. „Ich habe nicht– wir haben nicht–nun, es besteht die Möglichkeit, dass du schwanger wirst.“
Sie hatte eben neben ihm gelegen, den Blick an die Decke gerichtet, genau wie er gerade eben. Jetzt rollte sie sich auf die Seite, um ihn anzuschauen und ihre Nasen waren zu nahe beieinander. Selena schob sich ein wenig nach hinten und ihr goldenes Gesicht, mit dem weiten Mund, war wieder scharf erkennbar.
„Die Möglichkeit besteht, ja“, sagte sie mit einem kleinen Lachen. „Aber jetzt, wo in dieser Hinsicht meine besten Jahre hinter mir liegen, bin ich auch alt genug um zu wissen, wann ich meine empfänglichsten Tage habe ... und heute Nacht, ist das nicht der Fall.“ Sie reichte mit der Hand rüber, um ihm mit einem Finger über die Lippen zu streicheln. „Also habe ich das für uns beide geplant.“
Sie war so wunderschön, dass ihm die Luft wegblieb ... wunderschön äußerlich und auch in Punkto Selbstsicherheit und noch etwas anderem ... Weisheit. Als ob nichts sie überraschen würde. Als ob sie alles schon gesehen hätte, alles erfahren hätte ... und sich durch alles hindurch geschleppt
Weitere Kostenlose Bücher