Die verratene Nacht
ergeben.
Dann war er wieder zur Küchentür hinaus. Er hatte wahrscheinlich weniger als fünf Minuten gebraucht, vom Schlafzimmer bis nach draußen, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Er hatte noch daran gedacht, sich die Shorts zuzuknöpfen, aber er hatte kein Hemd und auch keine Fußbedeckung – ein Nachteil, der deutlich wurde, als er auf einen echt spitzen Stein trat.
Er hielt an und lauschte, während sein Fuß schmerzte und er sich die improvisierten Waffen in die Taschen seiner Shorts stopfte. Das Stöhnen der Zombies war lauter geworden, hatte mehr Nachdruck. Theo raste das Herz, als er den Geräuschen folgte, während er auf die Mauer zu rannte, die das Blizek Anwesen beschützte.
Alles, woran er denken konnte, während er rannte, als er sich dann an der Mauer wiederfand, aber ohne einen Ausgang in Sichtweite, und so keine andere Wahl hatte, als die etwas bröckelige Ziegelmauer mit bloßen Händen hochzuklettern – alles, woran er denken konnte, war, dass Selena nicht blond war.
Sie würden sie nicht mit sich fortnehmen, wie sie es mit Blonden taten, sie würden sie zerfleischen. Ihre Haut zerfleischen und sie verschlingen ... Fleisch, Muskeln, Organe, Gehirn. Der Hals wurde ihm eng und er schob die Angst beiseite.
Ein kühler Kopf. Stärke und ein ruhiger Verstand.
Irgendwie schaffte er es bis oben auf die Mauer – es war alles ein Nebel, das Rennen und Hüpfen, das Eingraben der Finger in den Mörtel und wie er sich mit verzweifelter Kraft nach oben gezogen hatte. Oben dann, schaute er nach draußen und sah sie wenige Meter entfernt, im Schatten von einer Baumgruppe ... die glühenden, orangenen Augen, die auf und ab hüpften, schwankend paarweise ruckelten, eine ganze Gang von denen. Eine mörderische Gang. Weniger als ein Dutzend, aber nichtsdestotrotz tödlich.
Wo war Selena?
Er sah sie nicht. Das Herz raste ihm, der Atem stockte, als er von der Mauer hinabsprang, auf unbeholfenen Füßen landete, aber doch stabil, die Balance behielt und die Flaschen in seinen Taschen. Bier und Whisky schwappte über seine Shorts, als er auf leisen Sohlen dorthin rannte, Bäume und Büsche und einen Haufen von Schutt als Deckung verwendete.
Ist sie da draußen? Irre ich mich?
Aber er wusste, sie war da draußen. Irgendwo ... entweder jagte sie wie eine bescheuerte Möchtegern-Buffy gerade Zombies oder sie machte irgendwas anderes, was sie zu den gefährlichsten Stunden des Tages jenseits der Mauern brachte. Er sah sich um und sah nichts außer den Monstern, und er ging näher, erleichtert darüber, dass er sich windabwärts befand.
Das würde zumindest verhindern, dass die ihn rochen, und ihn noch ein bisschen unentdeckt lassen. Die Zombies kamen in Bewegung, stolperten und strauchelten ... nicht auf ihn zu, nicht einmal auf die Mauern des Anwesens zu, aber dennoch recht flink für Ganga und in Richtung Osten.
Er wollte nach Selena rufen, um zu sehen, ob sie irgendwo da draußen steckte, aber er wagte es nicht.
Die Ganga stießen immer noch ihre verzweifelten, stöhnenden Schreie nach Remington Truth aus ... aber etwas veränderte sich. Das Stöhnen schien etwas höher in der Tonlage zu werden, mehr drängend ... und noch was anderes. Etwas Gespenstisches. Etwas, was ihm die Haare zu Berge stehen ließ.
Ihre Verzweiflung hallte durch die Nacht.
Das hier war anders als alles, was Theo je gesehen hatte. Die Monster schienen von irgendetwas dahin ... fort ... gezogen zu werden. Als würde man rufen. Wenn es möglich war, sich noch unbehaglicher zu fühlen, als er es ohnehin schon tat, so fühlte er sich jetzt so.
War da draußen etwa ein Fremder, der die Zombies zu sich rief? Ein Kopfgeldjäger wie Seattle oder Ian Marck, der einen lila Kristall besaß, der die Zombies zu rufen und unter Kontrolle zu halten schien?
Theo blieb ganz still stehen, hockte sich hinter einen Busch und beobachtete.
Wohin gingen die?
Dann fing sein Blick etwas auf ... ein Glühen. Ein kleines, rosafarbenes Licht, das hinter einem Haufen alter Autos hervorkam, nicht weit von den Ganga. Oder vielleicht von drinnen, dort in den alten Wagen.
Es hüpfte und schwang hin und her ... als ob es an einer Kordel hinge. Am Hals von jemandem.
Theo wurde es eiskalt. Er riss eine der Flaschen aus seiner Shorts und begann eine Ecke des Geschirrtuchs in den Flaschenhals zu stopfen, als er schon auf sie zuging.
Ihr Umriss wurde deutlicher, nachdem sie von dem Stapel Schrottkarren wegtrat. Das rosa Glühen erleuchtete die untere
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