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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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irgendwen davon in Kenntnis setzen. Aber ich möchte, dass Sie darüber genauso nachdenken wie über alles, was Ihnen auf den Geheimdienstkanälen unterkommt, das uns mit mehr Informationen über diese Bedrohung versorgen könnte.«
    »Verstehe, Sir.«
    Als Rione zu ihnen zurückkehrte, führte der Lieutenant sie und Geary wieder in den Korridor, wo die gedämpfte Nachtbeleuchtung sie daran erinnerte, dass der offizielle Schiffstag erst in einigen Stunden beginnen würde.
    Rione wartete, bis sie beide allein waren, dann fragte sie so leise, dass Geary sie kaum hörte: »Und wer hat mir was anhängen wollen?«
    »Wenn wir das wüssten, hätten wir denjenigen, der die Würmer eingeschleust hat.«
    »Nicht zwangsläufig. Das können zwei voneinander völlig unabhängige Aktionen sein. Ich weiß, was Sie gedacht haben, aber ich bin auf diesem Schiff nicht die einzige Frau, die aus Eifersucht heraus handeln könnte.«
    Er benötigte einen Moment, ehe ihm klar wurde, was Rione meinte. »Captain Desjani würde so etwas nicht tun.«
    »Ich bin froh, dass Sie davon so überzeugt sind.«
    Geary warf ihr einen wütenden Blick zu. »Tanya Desjani ist ein sehr direkt agierender Mensch. Wenn sie Ihnen wehtun wollte, würde sie Ihnen auflauern und Sie zusammenschlagen.
    Sie würde Ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten.
    Sie sind lange genug auf diesem Schiff, um das selbst zu wissen.«
    Rione erwiderte seinen Blick auf die gleiche wütende Weise, dann sah sie zur Seite. »Ja. Sie ist nicht von der Art, die einen hinterrücks anfällt.«
    »Ich habe im Moment wirklich genug andere Probleme, ohne dass Sie beide sich gegenseitig anfeinden.«
    »Werden Sie ihr das sagen?«
    Zum ersten Mal wurde Geary bewusst, dass Rione schon vor langer Zeit aufgehört hatte, Tanya Desjanis Namen zu benutzen, wenn sie über sie sprach. »Das habe ich gemacht, und ich werde es wieder machen. Ich brauche Sie beide.«
    Rione zog eine Augenbraue hoch und meinte in sarkasti-schem Tonfall: »Sie brauchen uns beide? Etwa schon heute Nacht? Ich bin schockiert.«
    »Sie wissen, was ich meine.«
    »Ich weiß, was Sie zu glauben meinen«, konterte sie lässig.
    »Meine Loyalität gilt der Allianz, Captain Geary. Ich werde alles tun, was diese Loyalität von mir erfordert. Im Augenblick bedeutet das, Ihnen nach Kräften zur Seite zu stehen. Weder Sie noch sie müssen mich fürchten, solange Sie nicht anfangen, gegen die Interessen der Allianz zu verstoßen. Sie wissen, ich sage die Wahrheit.«
    Das wusste er, seit eine leicht abweichende Version dieser Aussage im Verhörraum als wahr eingestuft worden war.
    »Danke. Ich weiß, das ist nicht leicht.«
    »Ich hoffe, Sie beziehen sich damit auf die Situation der Flotte.«
    Er musterte sie und fragte sich, ob er zugeben sollte, dass er damit auch persönliche Themen meinte.
    Ihre Augen loderten, als sie ihn wieder ansah. »Wagen Sie es ja nicht, mich zu bemitleiden. Ich habe Sie verlassen.« Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte davon.
    Die Stimmung im Konferenzraum war diesmal anders. Die Anspannung rührte nicht von politischem Taktieren oder von Sorgen wegen der Syndiks her. Diese Anspannung war nach innen gerichtet, wobei jeder virtuell anwesende Commander die anderen mit Argwohn betrachtete, als hätte er die Hoffnung, einen deutlichen Hinweis darauf zu entdecken, wer die Flotte zu sabotieren versuchte. Die Blicke wanderten aber auch zu Lieutenant Iger, der sich sichtlich unbehaglich fühlte, und zu Victoria Rione, die so wortlos und starr dasaß wie eine Statue.
    Geary erhob sich, und sofort sahen ihn alle an. »Sie kennen den Grund für diese Konferenz. Ich habe die Berichte von Ihren Schiffen und damit die Bestätigung erhalten, dass jedes von ihnen in den Sprungantriebssystemen einen Wurm auf-weist. Der Großteil dieser Würmer hätte Ihre Schiffe einfach nur daran gehindert, den nächsten Sprung auszuführen, sodass die Systeme für eine Weile hätten abgeschaltet werden müssen, bis die schädliche Software neutralisiert worden wäre. Auf drei Schiffen - den Schlachtkreuzern Dauntless,
    Furious und Illustrious - allerdings fanden sich Würmer, die den Antrieb erst nach dem Sprung lahmgelegt hätten, womit die Schiffe für alle Zeit im Sprungraum gestrandet wären.«
    Er ließ eine kurze Pause folgen, um seine Worte wirken zu lassen.
    »Jemand hatte vor, mir das Kommando über diese Flotte zu entziehen, indem er das Flaggschiff vernichten und dessen Crew umbringen wollte. Und dieser

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