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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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schaute ihn überrascht an. »Soweit ich weiß, verfügen sie nicht über die gleichen bordeigenen Reparatur-möglichkeiten wie wir. Stattdessen ist alles zentralisierter.
    Angeblich soll das effizienter sein, weil die Besatzung auf einem Kriegsschiff damit kleiner gehalten werden kann. Es spricht viel dafür, dass vor dem Eintreffen der Reparaturschiffe kaum irgendwelche Schäden behoben wurden. Außerdem wird es eine ganze Weile gedauert haben, die Reparaturschiffe anzufordern und herfliegen zu lassen, selbst wenn die sich in einem benachbarten System aufgehalten haben sollten. Sie befinden sich noch relativ dicht an der Position, an der sie sich während der letzten Kämpfe mit unserer Flotte aufgehalten haben dürften, sodass ich fast wetten möchte, dass sie sich erst vor gut einem Tag auf ihren neuen Kurs begeben haben.«
    »Vor dem Krieg waren die Syndiks uns ähnlicher«, merkte Geary an. »Ich schätze, das hat sich als Reaktion auf ihre eigenen Verluste geändert. Aber was Sie da beschreiben, ist eine Vorgehensweise für Friedenszeiten, wenn man sich den Luxus gönnen kann, darauf zu warten, dass das Reparaturteam zu einem kommt. Das mag für die Syndiks kurzfristig kostengünstiger sein, aber auf lange Sicht kann das ihrer Gefechtsbereit-schaft nur abträglich sein.«
    Desjani grinste ihn an. »Heute ist es das ganz bestimmt.« Ihr fiel etwas auf und sie hielt inne. »Das Licht von der Reaktion der Wachschiffe hat uns erreicht.«
    Schnell schaltete er das Display um und sah, dass zwei Schlachtschiffe auf Vektoren beschleunigten, die sie zur Allianz-Flotte führten. »Nur zwei Schiffe? Und was ist mit dem Rest?«
    »Das Licht von deren Reaktionen ist noch nicht bis zu uns vorgedrungen.« Desjani überprüfte etwas. »Da sie sich uns nähern, sind die beiden Schlachtschiffe jetzt nur noch zweiundzwanzig Lichtminuten entfernt. In ein paar Minuten werden wir sehen, wie der Rest der Streitmacht reagiert.«
    Es dauerte einige Minuten länger als erwartet, was Desjani zu der Vermutung veranlasste, dass der Rest der Wachschiffe sich von der Allianz-Flotte entfernte. Sie sollte recht behalten.
    »Sie haben sich aufgeteilt.«
    »Aufgeteilt?« Während Geary das Display betrachtete, fingen über die ganze Flotte verteilte Sensoren das zeitverzögerte Licht auf, das das Handeln der Syndik-Schiffe zeigte, und aktualisierten in rascher Folge die Anzeigen. Zwei der Schlachtschiffe, die beiden Schlachtkreuzer und die leichten Kriegsschiffe beschleunigten wie wahnsinnig und folgten dabei Vektoren, die eindeutig auf das Hypernet-Portal gerichtet waren. Sie waren immer noch achtundzwanzig Lichtminuten entfernt und beschleunigten über 0,1 Licht hinaus. Auch wenn einige der leicht beschädigten Kriegsschiffe der Wachflotte ein wenig hinterherhinkten, musste Geary dennoch keine Berechnungen durchführen, um zu wissen, dass die Allianz-Flotte sie nicht würde einholen können. »Sie werden das Hypernet-Portal verteidigen und notfalls zerstören, damit wir es ja nicht benutzen. Aber warum teilen sie eine Streitmacht auf, die bereits hoffnungslos unterlegen ist? Warum schicken sie uns die beiden Schlachtschiffe entgegen? Soll das ein Ab-lenkungsmanöver sein?« Er rechnete die Vektoren für diese zwei Schiffe durch und bekam sofort seine Antwort. Ihr Kurs führte sie zu der großen Formation aus beschädigten Kriegsschiffen und Reparaturschiffen.
    »Sie wollen ihre Kameraden verteidigen«, erwiderte Desjani in nüchternem Tonfall. »Eine aussichtslose Geste, aber dieser Syndik-Commander unternimmt sie dennoch.«
    Zwei Schlachtschiffe. Selbst wenn Geary auf alle Allianz-Schlachtschiffe verzichtete, die so wie die Warrior schwere Schä-
    den erlitten halten, konnte er ihnen mindestens sechzehn Schlachtschiffe und mehr als ein Dutzend Schlachtkreuzer auf den Hals hetzen. »Das ist das, was Schlachtschiffe eben machen«, meinte Geary leise und musste an Captain Moskos Worte denken, als der mit der Defiant , der Audacious und der
    Indefatigable den fast sicheren Tod wählte, um die Syndiks davon abzuhalten, sich dem Rest der Flotte zu nähern. »Trotzdem ist das völlig aussichtslos. Die anderen Schiffe können nicht entkommen, ganz gleich, was diese beiden Schlachtschiffe unternehmen. Außerdem erreichen uns die beiden frühestens in vier Stunden, und dann haben wir die Formation längst abgefangen. Diese Schiffe werden völlig sinnlos geopfert.«
    »Vielleicht hat der Kommandant den Befehl, sowohl die anderen Schiffe als auch das

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