Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
nicht so ganz glauben, dass die gefährliche Opposition in den eigenen Reihen nicht länger existierte.
Die Türglocke wurde betätigt, und Geary schaute gereizt zur Luke. Kann ich nicht mal fünf Minuten Ruhe haben, um das zu verarbeiten? Aber er wusste nicht, wie wichtig dieser Besucher womöglich sein würde. »Ja, herein.«
Co-Präsidentin Rione trat ein und machte eine fragende Geste. Er verstand, was sie meinte, und aktivierte die höchste Sicherheitsversiegelung seines Quartiers. »Was gibt es?«
»Ich wollte Sie wissen lassen, dass meine Agenten in der Flotte keine Hinweise auf weitere Widersacher gefunden haben. Sie haben die Reaktionen auf die Neuigkeit von Kilas Tod beobachtet. Es gibt keine Anzeichen für weitere Würmer, und niemand hat in irgendeiner Weise Mitgefühl für Kila oder Caligo geäußert.«
»Gut zu wissen.« Sollte er sich tatsächlich nicht länger um derartige Dinge kümmern müssen? Konnte es sein, dass er seine eigenen Offiziere nicht weiterhin im Auge behalten musste, weil sie möglicherweise eine Bedrohung für die Flotte darstellten? »Viel besser werde ich mich allerdings erst fühlen, wenn die Spezialisten von der Valiant die Inspire auf den Kopf gestellt haben.«
»Ja, natürlich.«
Ein beharrliches Summen ließ Geary wissen, dass jemand versuchte, ihn mit Kommandopriorität zu erreichen. »Entschuldigen Sie, Madam Co-Präsidentin, aber das Gespräch werde ich wohl annehmen müssen.« Als er die Leitung öffnete, tauchte auf der Komm-Einheit das Gesicht von Captain Desjani auf.
»Kein Problem«, erklärte Rione. »Ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Ich möchte Sie nicht bei Ihrem Rendezvous mit Ihrer besonderen Freundin stören.«
Geary suchte immer noch nach einer angemessenen, besonnenen Erwiderung, doch Rione hatte sein Quartier bereits verlassen.
Desjani machte auf dem Komm-Schirm eine finstere Miene. »Ich schwöre Ihnen, Sir, ich bin so dicht davor, dieser Frau wehzutun!«, zischte sie, während sie Daumen und Zeigefinger nur ein paar Millimeter voneinander entfernt hochhielt.
»Das wäre ein Verstoß gegen Allianzgesetze und Flottenvorschriften«, ließ er sie gelangweilt wissen.
»Nur, wenn man mir nachweisen kann, dass ich vorsätzlich gehandelt habe. Ich könnte sie an irgendeinem dunklen Örtchen zusammenschlagen und behaupten, ich hätte sie nicht erkannt.«
In diesem Augenblick hörte sich der Gedanke ziemlich verlockend an, und Geary hatte Mühe, ihn aus seinem Kopf zu vertreiben. »Nein, wir brauchen sie noch.«
»Darf ich sie verprügeln, wenn wir sie nicht mehr brauchen?«, fragte sie. » Bitte!«
Wieder diese Versuchung. »Ich kann es Ihnen nicht versprechen, auch wenn ich’s gern machen würde. Was gibt es denn?«
»Captain Duellos möchte mit Ihnen sprechen. Sie haben alle eingehenden Nachrichten mit einer Sicherheitssperre belegt, deshalb konnte er Sie nicht erreichen«, fügte sie ein wenig vorwurfsvoll an.
»Entschuldigen Sie. Ich werde die Sperre wieder aufheben. Danke.«
»War mir ein Vergnügen, Sir«, erwiderte sie spitz, dann verschwand ihr Bild.
Geary seufzte und wartete auf Duellos’ Erscheinen auf dem Monitor. Im nächsten Moment war er zu sehen, sein virtuelles Bild schien in Gearys Quartier zu stehen. »Sie wollten mich sprechen, Captain Geary?«, fragte Duellos.
»Ja, aber nehmen Sie doch erst Platz.« Duellos nickte dankbar und setzte sich an Bord der Furious auf einen Stuhl, was von dem Komm-Programm in Gearys Quartier nachgeahmt wurde.
»Ich muss wissen, wie es Ihnen geht. Bei der Konfrontation machten Sie einen guten Eindruck, aber wie fühlen Sie sich wirklich?«
Duellos zog eine Augenbraue hoch. »Es geht mir so gut, wie man es von jedem Captain erwarten kann, der kein Schiff mehr hat.«
»Wollen Sie ein Schiff haben?«, fragte Geary ohne Umschweife. »Ich hätte da zwei Schlachtkreuzer, auf denen momentan eine Stelle als Captain zu vergeben ist.«
»Die Brilliant und die Inspire , nehme ich an.« Duellos atmete tief durch. »Welche soll es sein?«
»Mit welcher kommen Sie klar? Ich glaube, die Brilliant bringt keine nennenswerte Probleme mit sich, außer dass die Crew unter Schock stehen dürfte.«
Duellos verzog den Mund zu einem humorlosen Grinsen. »Aber Sie benötigen mich auf der Inspire , richtig?«
»Richtig.« Geary nahm gegenüber von Duellos Platz. »Auf der Inspire brauche ich den besten Captain, den ich bekommen kann. Ich habe keine Ahnung, wie übel es auf diesem Schiff aussieht, aber es könnte
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