Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
Vom Netzwerk:
seinem Quartier zu sprechen. Er war immer noch damit beschäftigt, als die Marines der Brilliant zu ihm kamen und ihn aus der Konferenzsoftware entfernten.
    Danach saßen zunächst alle wie benommen da und schwiegen, bis Captain Armus erklärte: »Captain Geary, ich habe mich nie zurückgehalten, den Mund aufzumachen, wenn ich anderer Meinung war als sie. Aber jetzt möchte ich mich für alles entschuldigen, was ich gesagt oder getan haben mag, das Kila und Caligo zu der Überzeugung gebracht hat, dass ihr Handeln gerechtfertigt sein könnte.«
    »Vielen Dank, Captain Armus. Ich war nicht immer glücklich über Ihre Einwände, aber ich sehe ihre Notwendigkeit ein und begrüße Ihre Bereitschaft, Ihre Meinung auszusprechen. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf für das, was Kila und Caligo getan haben.« Er schaute sich am Tisch um und konnte seinen Offizieren ansehen, wie erschütternd die Geschehnisse der letzten Minuten auf sie gewirkt hatten. »Etwas Schreckliches ist vorgefallen. Zwei unserer Offiziere haben sich von uns losgesagt und ihren Treueeid verraten. Sie sind womöglich nicht die Einzigen, aber wir haben Beweismaterial, das uns notfalls auch zu anderen Beteiligten führen wird. Mein Vertrauen in Sie alle ist ungebrochen. Ich habe es schon zuvor gesagt, und ich möchte es jetzt wiederholen, dass niemand sich so geehrt fühlen kann wie ich, diese Flotte zu führen und an der Seite so hervorragender Offiziere zu dienen, wie Sie es alle sind. Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit, Ihre Loyalität und alle Opfer, die Sie gebracht haben. Ich werde mein Bestes tun, um der Ehre gerecht zu werden, die mir unter Ihnen zuteil wird.«
    Wie sie reagieren würden, vermochte er nicht vorherzusagen, doch einer nach dem anderen stand auf und salutierte wortlos. Geary erwiderte den Salut und fühlte sich schlichtweg überwältigt. »Vielen Dank. Die Ermittlungen werden zwar weitergehen, aber für den Augenblick sollten wir diese hässliche Episode auf sich beruhen lassen, damit wir uns auf die Schlacht bei Atalia vorbereiten können.«
    Daraufhin brach allgemeiner Jubel aus, anschließend verschwand ein virtuell Anwesender nach dem anderen, jedoch langsamer als üblich, da alle nach vorne drängten, um sich persönlich von Geary zu verabschieden. Dann erst war er allein im Konferenzraum, lediglich Desjani und die virtuelle Rione waren noch bei ihm.
    Desjani salutierte ebenfalls und betrachtete ihn voller Stolz.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Eines Tages werde ich es Ihnen erklären«, erwiderte sie lächelnd. »Wenn ich mich dann entfernen darf, Sir.«
    »Aber sicher, Captain Desjani.«
    Nachdem sie gegangen war, wandte er sich Rione zu, die dasaß und die Hände vors Gesicht gelegt hatte.
    »Stimmt was nicht?«, wollte er wissen.
    »Ich habe Sie unterschätzt«, antwortete sie leise.
    »Inwiefern?«
    Sie nahm die Hände runter. »Sie sind noch gefährlicher, als ich gedacht hatte. Die anderen fressen Ihnen aus der Hand, das konnten Sie gerade eben selbst sehen. Sogar ich begann zu überlegen, was ich tun würde, wenn Sie sich jetzt zum Führer der Allianz erklären würden.«
    »Seien Sie nicht albern. Sie wissen genau, was Sie tun würden.«
    »Vermutlich ja.« Sie erhob sich von ihrem Platz. Sie müssen unbedingt mit Badaya reden. So schnell wie möglich. Ansonsten könnte die Bewegung, die Sie zum Diktator machen will, nicht mehr aufzuhalten sein.«
    »Ich werde mit ihm reden, bevor wir Padronis verlassen.«
    »Gut. Es gibt in der Geschichte der Menschheit nur wenige Leute, die eine Macht abgelehnt haben, wie sie für Sie zum Greifen nahe ist, John Geary.«
    »Ich lehne sie ab«, beharrte er, »weil ich nicht dafür geeignet bin, mit solcher Macht umzugehen.«
    »Und ironischerweise ist es ausgerechnet diese Einstellung, die uns in Versuchung bringt, Ihnen eben diese Macht anzuvertrauen.« Sie beugte sich vor. »Halten Sie an Ihrem Eid fest, Captain Geary. Nur Ihr vorbildliches Verhalten kann die Allianz noch retten.« Dann löste sich auch ihr Bild auf.
    Auf dem Weg zurück zu seinem Quartier wurde ihm klar, dass er zwei weitere Entscheidungen zu treffen hatte und dass ihm dafür nicht mehr viel Zeit blieb. Kaum hatte er an seinem Tisch Platz genommen, rief er die Brücke. »Captain Desjani, machen Sie bitte Captain Duellos ausfindig und sagen Sie ihm, er soll sich umgehend bei mir melden.«
    Dann lehnte er sich zurück, um erst einmal in Ruhe zu verarbeiten, was sich in den letzten Stunden abgespielt hatte. Er konnte noch immer

Weitere Kostenlose Bücher