Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
anderen Offiziere wissen und öffnete eine der alten E-Mails auf dem Display über dem Tisch, damit jeder sie lesen konnte.
Als Erster meldete sich Tulev zu Wort: »Von Captain Caligo, der seine Zusicherung bestätigt, Captain Kilas Anweisungen zu befolgen, was sie belohnen will, indem sie sich dafür einsetzt, dass er Flottenbefehlshaber werden kann. Können wir davon ausgehen, dass diese Dokumente echt sind?«
Badaya warf Caligo einen finsteren Blick zu. »Auf jeden Fall bieten sie genug Anlass für ein Verhör. Wenn Captain Caligo mit den Anschlägen auf die Kriegsschiffe der Allianz und mit der Zerstörung der Lorica nichts zu tun hat, dann wird er sicher nichts dagegen haben, seine Unschuld zu beweisen.«
»Als meine Kameraden«, begann Caligo, nachdem er zunächst angestrengt geschluckt hatte, »werden Sie sich doch sicher an die Prinzipien halten, an die die Flotte glaubt.«
»War das jetzt ein Ja oder ein Nein?«, fragte Duellos.
»Jeder Offizier hat das Recht, dass seine sämtlichen Leistungen in Betracht gezogen werden und seine Ehre nicht ohne guten Grund angezw …« Caligo verstummte, als er endlich erkannte, dass gerade dafür sehr gewichtige Gründe vorlagen.
Desjani beugte sich vor und schaute Caligo mit einer so todernsten Miene an, wie Geary sie bei ihr noch nie beobachtet hatte. »Es gibt nur einen einzigen Weg, der Ihnen einen ehrenvollen Tod gewähren könnte und nicht den eines Verräters und Feiglings. Sagen Sie uns alles, was Sie wissen, und nennen Sie jeden Namen, der daran beteiligt ist. Wir bekommen das so oder so heraus, und wenn wir Ihnen die Namen aller Besatzungsmitglieder der gesamten Flotte vorlesen müssen, um jedes Mal Ihre Reaktion im Verhörraum festzustellen. Aber wir sparen viel Zeit und bewahren womöglich weitere Schiffe vor der Zerstörung, wenn Sie freiwillig den Mund aufmachen.« Sie sah sich am Konferenztisch um. »Kila könnte versucht haben, einen weiteren Wurm zu aktivieren. Solange wir nicht alle Zusammenhänge und Namen kennen, müssen wir davon ausgehen, dass die Gefahr noch nicht vorüber ist.«
Diesmal richteten sich besorgte und bedrohliche Blick auf Caligo. Er zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich schwöre es.«
»Wissen Sie, welche Teile des Flottennetzes Kila benutzt hat, um die Würmer zu verschicken? Sind Ihnen irgendwelche Kennungen bekannt? Wissen Sie, wer sie geschrieben hat?«
»J-ja.«
Colonel Carabali empfing einen weiteren Bericht und meldete sich zu Wort: »Meine Marines haben die Luke zu Captain Kilas Quartier aufgesprengt und sind eingedrungen. Sie bestätigen, dass sie tot ist. Sie suchen das Quartier nach Sprengfallen ab und empfehlen, dass Software-Experten der Flotte sorgfältig nach möglichen Auslösern in diesem Raum suchen, die weitere zerstörerische Würmer aktivieren könnten.«
»Gibt es jemanden auf der Inspire , dem wir diese Aufgabe anvertrauen können?«, fragte Geary die versammelten Offiziere.
»Schicken Sie ein Team von der Valiant hin«, schlug Cresida vor. »Die dürfte die besten Software-Fachidioten der ganzen Flotte haben.«
Commander Landis von der Valiant lächelte flüchtig. »Mein Software-Sicherheitsteam ist gut. Ich werde sie per Shuttle zur Inspire bringen lassen. Ich empfehle, dass alle Systeme der Inspire komplett gesäubert werden. Das wird eine Weile dauern.«
»Schaffen Sie das noch vor unserem Sprung nach Atalia?«, fragte Geary.
»Ja, Sir. Auf jeden Fall wird die Inspire vor dem nächsten Sprung sauber sein.«
»Vielen Dank, Commander Landis. Erledigen Sie das sofort.« Geary wandte sich Captain Caligo zu, der völlig reglos dasaß, wie ein Kaninchen, das auf freiem Feld von einem Jäger ertappt worden war und sich nun nicht rührte, um bloß nicht auf sich aufmerksam zu machen. Es war ziemlich deutlich, dass von ihm im Gegensatz zu Kila keine spektakuläre Selbsttötung zu erwarten war. »Captain Caligo, ich entziehe Ihnen mit sofortiger Wirkung das Kommando. Sie werden in Haft genommen und auf die Illustrious gebracht. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie wie versprochen alle Informationen liefern, und ich erwarte auch, dass die ersten dieser Informationen bei mir eintreffen, noch bevor Sie die Illustrious erreicht haben.«
Caligo erwiderte nichts, sondern starrte nur vor sich auf den Tisch.
»Captain Caligo, haben Sie mich verstanden?«, fragte Geary so schroff, wie er nur konnte.
»Ja, Sir.« Caligo ließ den Kopf sinken und begann leise in ein Diktiergerät in
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