Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
»Das haben Sie alle gut gemacht. Ich glaube, wir haben den Syndiks noch einmal klargemacht, wer hier das Sagen hat. Und jetzt, Admiral?«
»Jetzt nehmen wir Kurs auf Padronis«, sagte Geary, der genau wusste, dass seine folgenden Worte in der gesamten Flotte verbreitet werden würden. »Ich will für die Syndiks hoffen, dass sie da nicht noch mal versuchen, sich mit uns anzulegen.«
Als sich die Flotte dem Sprungpunkt nach Padronis näherte, sahen sie mit an, wie der Leichte Kreuzer der meuternden Syndiks weit vor ihnen den gleichen Sprungpunkt benutzte.
»Sieht so aus, als hätten wir hier freie Bahn«, merkte Desjani an.
»Wir fliegen trotzdem vorsichtig rein«, stellte Geary klar. Als er ein Geräusch hörte, drehte er sich um und sah, dass Rione auf die Brücke gekommen war. »Haben wir noch irgendetwas von den Syndiks gehört?«
»Nein«, erwiderte Rione. »Es gab nur zwei bruchstückhafte Nachrichten vom Avatar von CEO Gwazi mit einer Beschwerde, weil wir sie grundlos angreifen, aber mehr war da nicht. Dass wir die Kriegsschiffe zerstört haben, können sie nicht zum Anlass für eine Beschwerde machen, weil sie behauptet haben, nicht der Kontrolle durch die Syndiks zu unterliegen. Ich vermute, die Syndiks bei Simur haben zu viel mit ihren inneren Angelegenheiten zu tun und werden daher keine Zeit haben, sich um Klagen über irgendwelche Ereignisse zu kümmern, an denen wir beteiligt waren.«
»Innere Angelegenheiten? Eine innere Revolte, wollten Sie wohl eher sagen.«
»Das meine ich damit, ja. Es lässt sich nichts darüber sagen, wer daraus als Sieger hervorgehen wird. Wir wissen nicht genug über die hiesigen Sicherheitskräfte der Syndiks und auch nichts darüber, was die Einheimischen auf die Beine stellen können. Sollte ich mich eigentlich umsehen, ob wir in diesem Sternensystem irgendwelche Vorräte finden können? Ich kann mir vorstellen, dass einige der Anlagen am Rand des Systems für einen Handel zu haben wären.«
»Nein«, antwortete er sofort. »Von dem, was sie zu bieten haben, können wir nichts gebrauchen, und außerdem gibt es hier niemandem, dem wir trauen können. Selbst die Leute, die sich jetzt gegen die Sicherheitskräfte erheben, sehen in uns möglicherweise immer noch den Feind. So oder so möchte ich hier nicht noch länger bleiben. Damit würden wir den Syndiks bei Padronis nur noch mehr Zeit geben, um etwas für uns vorzubereiten. Was haben Sie eigentlich von den Tänzern gehört? Gesandter Charban sagt, dass die Tänzer keinerlei Interesse an den Geschehnissen in diesem System gezeigt haben.«
»Ja, seltsamerweise ist das tatsächlich so«, bestätigte Rione. »Entweder haben sie alles verstanden, ohne sich von uns etwas erklären lassen zu müssen, oder aber es war für sie so vollkommen fremdartig, dass sie gar nicht erst versucht haben, es zu verstehen.«
Geary sah auf sein Display, als von dort ein Signal ertönte. »Ah, der letzte Shuttletransport ist abgeschlossen. Ich dachte schon, wir finden niemals genug Platz, um so viele befreite Gefangene unterzubringen. Ich hoffe nur, wir werden nicht noch mal in ein Gefecht verwickelt, so vollgestopft wie unsere Schiffe jetzt sind.« Dabei fiel ihm etwas ein, und er rief die Tanuki. »Captain Smythe, wie geht es Commander Hopper? Ist sie wohlbehalten zurückgekehrt?«
Smythe grinste. »Und sie ist heilfroh, wieder zu Hause zu sein. Wir hatten einige Mühe, sie den Marines wieder abzunehmen, weil sie sie unbedingt behalten wollten. Ich glaube, das Ansehen der Flotteningenieure bei den Marines hat einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Die haben sie tatsächlich sehr nötig gehabt. Sie sagt, der Zünder war ein beeindruckendes Durcheinander aus falschen Schaltkreisen, Pseudomechanismen und jeder Menge Drähte, die beim Durchtrennen den Zünder ausgelöst hätten. Das Ganze sollte jeden in die Irre führen, der dem Ding mit Standardmethoden zu Leibe rückten wollte.«
»Ich würde gern Commander Hoppers abschließenden Bericht sehen, wenn sie ihn fertiggestellt hat«, sagte Geary. »Oh, und Sie können jetzt Lieutenant Jamenson wieder in Vollzeit für Ihre Aufgaben einsetzen. Sagen Sie ihr, sie soll alle Geheimdateien vernichten, die ihr geschickt wurden.«
»Natürlich«, versicherte Captain Smythe.
»Wir werden feststellen können, wenn sie das nicht macht«, fügte er beiläufig an. »Besondere Markierungen, die in die Dateien eingebettet sind.«
»Wieso sollte das ein Problem sein?«, fragte Smythe gut gelaunt.
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