Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
schon Neuigkeiten, Admiral Geary? Wir überlegen, was getan werden kann, um durch diesen Sprungpunkt entkommen zu können.«
»Und? Erste Ideen?«, fragte Geary.
»Nicht eine einzige.«
»Da ist noch was, das Sie für mich übernehmen könnten«, redete Geary weiter. »Etwas von besonderer Wichtigkeit. Sie und Ihre Kameraden hatten mich ja bereits vorgewarnt, zu welchen Taktiken die Enigmas bei Alihi greifen könnten. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir eine Einschätzung darüber geben würden, was die Enigmas wahrscheinlich unternehmen, nachdem sie nun wissen, dass wir zu diesem Stern gesprungen sind.«
»Sie meinen, außer dass sie die Tatsache feiern, dass wir mitten in dieses Minenfeld gesprungen sind?«, fragte Lagemann.
»Ganz genau.«
»Das ist eine sehr interessante Frage.« Einen Moment lang stand Lagemann da und schaute nachdenklich nach unten. »Wir werden sehen, was wir Ihnen dazu sagen können. Darf ich Sie etwas fragen, Admiral?« Beiläufig schaute er dabei Richtung Rione.
»Fragen Sie.«
»Kehren wir wirklich um, oder ist das nur die offizielle Version, um zu verhindern, dass die Moral der Flotte von einem Schwarzen Loch geschluckt wird?«
»Wir kehren tatsächlich um«, sagte Geary. »Und dann darf sich die Regierung mit Ihnen allen herumschlagen.«
»Ohne mich. Wenn wir zurück sind, werde ich in den Ruhestand gehen und mir eine ruhige Stelle auf meiner Heimatwelt suchen.« Lagemann hielt inne und überlegte. »Irgendwas, wo ich nachts in geschlossenen Räumen arbeiten kann. Ich möchte bis zu meinem Lebensende keinen Stern mehr sehen müssen.«
Als Geary den Konferenzraum verließ und Rione allein zurückblieb, stand Desjani ein Stück weit entfernt und wartete auf ihn. »Haben Sie sich gut unterhalten, Admiral?«, fragte sie, als er sie erreicht hatte.
»Ja, Tanya«, erwiderte er nur, dann gingen sie eine Weile schweigend nebeneinander her. »Sie sagt, sie wird uns helfen, die Flotte nach Hause zu bringen.«
»Oh, das ist ja wundervoll«, meinte Desjani in einem völlig desinteressierten Tonfall. »Diese Hexe versucht nach wie vor, Sie für ihre eigenen Zwecke einzuspannen. ›Tun Sie das nicht, weil ich es so will. Tun Sie es, weil der große Held Black Jack soooo viel für Sie geopfert hat.‹«
»Ich glaube nicht, dass sie wollte, dass es uns hierher verschlägt, Tanya«, redete er weiter. »Ich habe das Gefühl, sie wurde dazu genauso gezwungen wie wir.«
»Das haben Sie mir schon mal gesagt. Sie können gerne weiterhin glauben, was Sie wollen, aber ich lasse sie nicht aus den Augen, und meine Waffe bleibt auf sie gerichtet. Ist Ihnen aufgefallen, dass ich es nicht mal kommentiere, wie schnell Sie entschieden haben, dieser Frau erneut zu trauen, oder wie leichtgläubig Sie sind?«
»Leichtgläubig?«
»Vertrauensvoll. Ich habe vertrauensvoll gesagt, nicht leichtgläubig.«
»Sie meinen, als Sie nichts kommentiert haben?«
Desjani warf ihm einen finsteren Blick zu. »Jemand muss Ihnen Rückendeckung geben, Admiral.«
»Und es gibt niemanden, dem ich in dem Punkt mehr vertraue als Ihnen. Aber sie will auch, dass die Flotte heimkehrt.«
»Wann hat sie denn ihre Meinung geändert?« Sie hielt noch immer mit ihm Schritt und schaute ihn von der Seite an. »Oder will sie Sie nur ablenken, während Sie sich mit nichts anderem beschäftigen sollen als mit unserer gegenwärtigen Situation und den Bärkühen?«
Geary winkte frustriert ab. »Damit werde ich mich gleich wieder befassen, sobald wir unsere Unterhaltung beendet haben. Sie redete von der Suche nach einer weiteren fremden Spezies. Vielleicht legt derjenige, der diese Mission sabotieren wollte, mehr Wert darauf, Informationen über eine weitere potenzielle Bedrohung zu erlangen.«
Desjani lächelte. »Oh, Darling, du hast zugegeben, dass jemand versucht, diese Mission zu sabotieren.«
»Ich habe diese Möglichkeit nie ausgeschlossen.« Oder doch? »Und achten Sie darauf, was Sie sagen, Captain.«
»Ja, Admiral.«
»Ich glaube, Rione macht sich auch Sorgen um ihren Mann.«
»Das tue ich auch. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass er eines Tages eine Sabotage begehen wird.«
Geary hatte Mühe, ihr nicht auch einen bösen Blick zuzuwerfen. Er war nicht auf Desjani wütend, sondern auf … vielleicht auf das Schicksal. »Ich habe mir die Personalakte von Paol Benan angesehen. Vor seiner Gefangennahme war er anders. Er hatte ein gutes persönliches Profil. Jetzt dagegen ist er impulsiv, wütend,
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