Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
versucht einer Ihrer Vorfahren Ihnen zu sagen, dass Sie genau das tun sollen. Aber …« Sie wurde wieder ernst. »… Sie werden nicht diese Frau zu dem Gespräch mitnehmen, oder?«
»Nein. Victoria Riones Gegenwart würde nur eines der Dinge unterstreichen, die zwischen uns stehen.«
»Sie könnte auch dazu dienen, ihn zu bändigen, wenn er die Beherrschung verliert. Admiral, Sie wissen so gut wie ich, wenn Benan irgendetwas Vorschriftswidriges zu Ihnen sagt, sind Sie verpflichtet, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, auch wenn außer Ihnen beiden niemand etwas davon weiß.«
»Dessen bin ich mir bewusst«, erwiderte Geary.
Desjani schüttelte den Kopf. »Schön. Beabsichtigen Sie, dieses Gespräch in Ihrem Quartier zu führen?«
»Das ist eine Privat-«
»Es ist auch der Raum, in dem Sie mit dieser Frau viel Zeit verbracht haben. Schon vergessen?« Ihre Stimme wurde etwas schroffer, doch es gelang Desjani, nicht allzu wütend zu klingen. »Glauben Sie, Benan wird das nicht ahnen?«
Geary verzog das Gesicht. »Dann nehmen wir einen privaten Besprechungsraum, der versiegelt wird.«
»Und ich warte mit dieser Frau draußen vor der Luke. Wenn Sie die Paniktaste betätigen, öffne ich die Luke und werfe die Frau so schnell zwischen sie beide, dass Sie nicht mal bis drei zählen können.«
»Alles klar, Captain.«
Rione war von Gearys Idee genauso wenig begeistert gewesen wie Desjani, aber er hatte nicht lockergelassen. »Ihr Instinkt hat in Gefechten mehr als einmal richtig gelegen«, hatte Rione schließlich gesagt. »Und mein Instinkt hat sich mindestens genauso oft getäuscht. Vielleicht behalten Sie ja diesmal auch wieder recht.«
Geary führte Benan in den Konferenzraum, während Desjani und Rione außer Sichtweite hinter der nächsten Ecke warteten. Sie würden vor der Luke in Stellung gehen, sobald die geschlossen worden war.
Commander Benan stand stocksteif vor dem ausladenden Tisch, der den Mittelpunkt des Raums bildete. Seine Augen waren weit aufgerissen wie bei einem Tier, das in eine Falle geraten war. »Setzen Sie sich«, sagte Geary und bemerkte erst anschließend, dass er diese Worte im Befehlston gesprochen hatte.
Benan zögerte, sein Blick war starr auf das Schott ihm gegenüber gerichtet, dann setzte er sich verkrampft auf einen Stuhl gleich neben ihm.
Geary nahm ihm gegenüber Platz und legte die Hände vor sich auf den Tisch. Dies hier war ein rein dienstliches Treffen. »Commander, seit Ihrer Befreiung sind Sie in Behandlung.«
Benan nickte ruckartig, sagte aber nichts.
»Die Ärzte sind sehr besorgt, was die Fortschritte hinsichtlich Ihrer Genesung angeht.«
Wieder nur ein Nicken und beharrliches Schweigen.
»Gibt es irgendetwas, was ich über die Dinge wissen sollte, die Ihre Gesundheit betreffen, Commander? Irgendetwas, das weder mir noch dem medizinischen Personal bekannt ist?«
Der Commander sah zu Geary, seine Augen schienen etwas vor ihm zu verbergen. »Dazu kann ich nichts sagen«, brachte er stockend heraus.
»Dazu können Sie nichts sagen?« Geary spürte, wie Wut in ihm aufstieg. Ich versuche ihm zu helfen, warum sträubt er sich dagegen? »Das hier ist keine persönliche Angelegenheit, auch wenn Sie das vielleicht denken. Es ist rein dienstlich. Sie sind ein Offizier, der meinem Kommando untersteht, und ich bin für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlergehen verantwortlich.«
»Ich kann dazu nichts sagen«, wiederholte Benan, doch diesmal klangen seine Worte wie eine einstudierte, heruntergeleierte Antwort.
»Ich bin der Befehlshaber dieser Flotte«, sagte Geary, »und in dieser Funktion erteile ich Ihnen hiermit den Befehl, mir alle Gründe zu nennen, die sich negativ auf Ihre medizinische Behandlung und Ihre Genesung von den Bedingungen als Kriegsgefangener auswirken könnten.«
Für einen Moment schien Benan den Atem anzuhalten, dann setzte er mehrmals zum Reden an, ehe er entgegnete: »Der Flottenbefehlshaber. Als Flottenbefehlshaber befehlen Sie mir zu reden. Bitte wiederholen Sie das.«
»Als Flottenbefehlshaber befehle ich Ihnen zu reden«, sagte Geary, während er sich fragte, was mit diesem Mann los war.
Benan schaute sich um, hielt inne und schluckte. »Wir sind allein. Hier befinden sich keine Aufzeichnungsgeräte.«
»Das ist korrekt.«
»Verdammt!« Wieder schluckte er, diesmal fast krampfhaft, dann sprang er von seinem Stuhl auf. »Ich kann reden! Ich kann reden.« Leicht schwankend blieb er stehen.
»Setzen Sie sich, Commander«, wies Geary ihn
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