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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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erledigen. Manchmal musste ein Captain von seiner Crew über lange Zeiträume hinweg Höchstleistungen fordern. Jeder Captain wusste das, und jedem guten Captain war auch klar, dass er seiner Crew bei einer sich bietenden Gelegenheit auch entsprechende Ruhe und Freizeit gewähren sollte. Nur so konnte er seinen Leuten zeigen, dass er deren Höchstleistungen und Einsatzbereitschaft nicht als selbstverständlich ansah. »Als Erstes werde ich nach unten gehen und meinen Vorfahren danken. Wir werden deren Hilfe nötig haben, wenn wir wieder mit den Bärkühen zusammentreffen.«
    Es war kein richtiger Sieg gewesen, aber wenigstens auch keine Niederlage. Die Flotte hatte Pandora hinter sich gelassen, und sie befand sich wieder auf dem Heimweg, auch wenn dieser Weg recht verwinkelt sein würde, da sie von System zu System springen mussten. Sobald sie das Gebiet der Syndikatwelten erreicht hatten, konnten sie deren Hypernet benutzen, um schneller zur Allianz zurückzukehren, doch diese Möglichkeit bestand außerhalb des von Menschen besiedelten Alls nicht.
    Niemand konnte unterstellen, er und die Flotte hätten die Befehle der Allianz-Regierung nicht befolgt. Geary hatte sich präzise an seinen Auftrag gehalten, mehr über die Enigma-Rasse und ihre Schlagkraft herauszufinden und in Erfahrung zu bringen, wie groß das von den Enigmas kontrollierte Gebiet war. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, mit den gesammelten Informationen nach Hause zurückzukehren.
    Die Crewmitglieder, denen er in den Gängen begegnete, waren guter Laune, da sie sich wohl sagten, dass sie das Schlimmste hinter sich hatten und auf dem Weg nach Hause waren.
    Geary dankte den Mächten, die hoffentlich eine schützende Hand über ihn und über die Flotte hielten, danach begab er sich in sein Quartier, ließ sich auf sein Bett sinken und war schließlich entspannt genug, um einzuschlafen.
    »Ich werde mit Commander Benan reden müssen«, erklärte Geary. Nach drei Tagen im Sprungraum hatte er einigen Schlaf nachholen können, und er verspürte noch nicht jenes eigenartige Unbehagen, das sich bei Menschen zeigte, wenn sie sich längere Zeit im Sprungraum aufhielten.
    Desjani verdrehte die Augen und sah flehentlich nach oben. Wie seltsam, überlegte Geary, dass Menschen instinktiv nach oben schauten, wenn sie sich an die Gottheiten ihres Glaubens wandten. Obwohl sie in den Himmel und zu den Sternen vorgestoßen waren, waren für sie die höheren Wesen immer noch irgendwo »da oben« zu Hause.
    »Admiral, ich kann nur wiederholen, ich halte das für eine schreckliche Idee.«
    »Schon verstanden. Ich sehe das ja ganz genauso.« Er suchte nach den richtigen Worten. »Aber ich habe so ein Gefühl, dass ich das tun muss.«
    Sie musterte ihn von der Seite. »So ein Gefühl?«
    »Ja. Eine innere Stimme sagt mir, wenn ich allein mit Benan rede, wird das etwas bewirken.« Geary spreizte die Finger, als wollte er etwas nicht Greifbares zu fassen versuchen. »Ich bin das dem Mann schuldig. Und zwar ich persönlich für das, was zwischen seiner Frau und mir vorgefallen ist. Und als Vertreter der Allianz für das, was ihm bei der Erfüllung seiner Dienstpflicht widerfahren ist. Mein Verstand sagt mir, dass ich so lange mit ihm reden kann, wie ich will, und dass ich trotzdem nichts erreichen werde. Doch meine Ehre verlangt mehr von mir, als meine Pflicht gebietet. Sie verlangt von mir, dass ich etwas versuche, von dem ich nicht erwarten darf, dass es funktioniert. Denn wenn ich etwas nicht versuche, was helfen könnte , dann wäre das falsch von mir.«
    Desjani seufzte. »Sie lassen sich von Schuldgefühlen dazu antreiben?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass es Schuldgefühle sind. Ich habe ihn nicht absichtlich verletzt, und ich kann auch nichts dafür, was die Syndiks ihm während seiner Gefangenschaft angetan haben.« Er hielt inne und dachte nach. »Aber er ist einer von meinen Leuten, ein Offizier, der meinem Kommando untersteht und der an irgendeiner Art von Verletzung leidet. Nichts von dem, was wir bislang ausprobiert haben, konnte viel bewirken. Was wir aber noch nicht versucht haben, ist ein Gespräch unter vier Augen. Und genau das will ich jetzt nachholen.«
    Sie nickte und verzog den Mund zu einem betrübten Lächeln. »Die Pflicht ist eine schwierige Sache. Also gut. Ich könnte die gleiche Verpflichtung empfinden, und wenn Ihnen eine innere Stimme sagt, Sie sollen das versuchen … Unsere Vorfahren reden oft mit gedämpfter Stimme zu uns, und vielleicht

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