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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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lilafarbene Quallen durch die Schwerelosigkeit des Raums.
    »Ein Glück, dass es nicht noch mehr waren«, erwiderte ein Kamerad.
    »Es sind aber noch mehr von der Sorte da«, herrschte der Sergeant sie an. »Also Waffen bereit halten, Klappe zu und Augen offen.«
    Als die Marines tiefer in das Schiff vordrangen, trafen sie auf versprengte Gruppen von Kiks, die sich in einem aussichtslosen, verzweifelten Aufbegehren auf die Marines stürzten. Ihre Attacken endeten erst, wenn der letzte Kik tot war. Geary beobachtete, wie sich die Symbole der Marines-Einheiten wieder im feindlichen Schiff ausbreiteten und schließlich den Punkt überschritten, an dem sie zuletzt vor den Bärkühen hatten zurückweichen müssen.
    »Was ist denn das?«, fragte ein Lieutenant, als ihre Einheit einen äußerst weitläufigen Bereich etwa in der Schiffsmitte betrat, dessen Decke mindestens sechs Meter hoch war. Der Boden dieses Abteils war mit Vegetation bewachsen, eine Getreidereihe nach der anderen, die in riesigen Containern wuchsen. An den Spitzen der zahlreichen Stiele einer jeder Pflanze hing schwere Saat oder Obst, vielleicht auch eine Mischung aus beidem.
    »Nahrung und Sauerstoffversorgung in einem«, merkte ein Sergeant an und zog sich durch die Schwerelosigkeit nach unten, um eine lange Reihe von Containern genauer zu betrachten. »Mein Vater hat auf einer solchen Farm in einer versiegelten Stadt gearbeitet, bevor das Huldera-System aufgegeben werden musste. Wenn ich nicht völlig falsch liege, verwenden die Bärkühe hier zumindest einen Teil ihrer Abfälle als Dünger wieder. Ein Glück, dass diese Wannen verschlossen sind, sonst wäre das ganze Zeugs hier herumgeflogen, nachdem die Schwerkraft ausgefallen war.«
    Aus dem Trupp des Sergeants waren angewiderte Laute zu vernehmen, und mit einem Mal achteten seine Leute viel stärker darauf, was sie anfassten und wo sie hintraten.
    Andere Einheiten stießen auf ganz ähnliche Anlagen, dann kam von einem Zug eine Meldung, die Geary aufhorchen ließ. »Lieutenant, ich glaube, wir haben eine Kontrollstation entdeckt. Sie sieht aber für eine Hauptanlage nicht groß genug aus.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen, Winski?«
    »Ich habe mal mitgeholfen, bei Welfrida ein Syndik-Schiff zu entern, daher weiß ich das. Das Schiff war erheblich kleiner als dieses Ding hier, und da war die Kontrollstation ein ganzes Stück größer als die hier.«
    »Tanya«, sagte Geary. »Sehen Sie sich das mal an.« Er schickte das Bild ebenfalls zu Captain Smythe. »Was halten Sie davon?«
    Desjani machte eine zweifelnde Miene. »Vielleicht eine sekundäre Kontrollstation. Das Ding ist auf jeden Fall nicht mal groß genug für ein Schiff von der Größe der Dauntless .«
    Smythe stimmte ihr zwar zu, ergänzte aber noch etwas anderes dazu: »Es könnte aber sein, dass wir nur auf Dinge stoßen, die aussehen wie sekundäre Kontrollstationen. Ich habe mir die Deckpläne dieses Superschlachtschiffs angesehen, die durch die Aufnahmen der Marines immer weiter ergänzt werden, und ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass die Bärkühe es vermieden haben, mit ein oder zwei großen Energiequellen zu arbeiten, und dass sie stattdessen viele kleinere Quellen benutzen. Vielleicht diente so etwas als Reserve. Oder aber es ist bei einem Schiff von dieser Größe sinnvoll, die Energiequellen zu verteilen, anstatt alle Leitungen von ein oder zwei großen Quellen ausgehend durch das ganze Schiff zu führen.«
    »Warum haben sie das Schiff nicht in die Luft gejagt?«, fragte Geary nicht zum ersten Mal.
    »Vielleicht ist ihnen der Gedanke nie gekommen. Es kann sein, dass sie die Jäger auf ihrem Planeten besiegten, indem sie sich weigerten, ihre Bemühungen aufzugeben. Stattdessen haben sie bis zum letzten Atemzug und bis zum letzten Kik gekämpft, weil sie ihre Gegner töten wollten.« Smythe stutzte und verzog den Mund. »Als Sie mir die Bilder von diesem Kontrollraum gezeigt haben, da konnte ich einen Teil der Korridore auf dem Schiff erkennen. Wieso türmen sich da ihre Toten? Wieso kämpfen sie immer weiter? Sie sterben doch alle in einem hoffnungslosen Kampf.«
    »Vermutlich dachten sie, sie sterben sowieso, und das sollte wohl nicht kampflos geschehen.« Geary hatte die Bärkühe nicht leiden können. Nein, er hatte sie gehasst, weil sie ihn zu den Kämpfen zuerst im Pandora-System und dann hier gezwungen hatten. Inzwischen brachte er ihnen einen widerstrebenden Respekt entgegen, was auch für Desjani galt. Jetzt

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