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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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konnte man leicht nachvollziehen, wie sie es geschafft hatten, ihre Heimatwelt zu überrennen und alle Konkurrenten aus dem Feld zu werfen.
    Doch das war nur ein Grund mehr, warum man ihnen nicht erlauben durfte, dieser Flotte ins Gebiet der Allianz oder der Syndikatwelten zu folgen.
    Die Marines breiteten sich weiter auf dem Superschlachtschiff aus, wobei sie in immer kleinere Einheiten zerfielen, die immer kleinere Widerstandsnester der Kiks aushoben. Die weigerten sich nach wie vor zu kapitulieren und kämpften bis zum Tod. Hin und wieder ergriff eine Gruppe Bärkühe die Flucht vor den Marines, doch kaum waren sie in einer Sackgasse gelandet, machten sie kehrt und stürmten auf ihre Verfolger los.
    Die menschlichen Eindringlinge stießen auf gigantische Mannschaftsquartiere, die sich über weite Teile des Schiffs erstreckten und lediglich in regelmäßigen Abständen von luftdichten Schleusen unterbrochen wurden. Überall fanden sich Abteile, die der Nahrungsaufnahme dienten, was den Eindruck erweckte, dass die Bärkühe permanent damit beschäftigt waren zu grasen. Die Marines entdeckten Räume, die nur Krankenstationen darstellen konnten, doch da alle Geräte viel kleiner ausfielen, als es die Menschen gewohnt waren, wirkten diese Einrichtungen wie verstörende Spielzimmer für Kinder. Sie fanden Waffenkammern ohne Waffen, weitere Kontrollräume.
    Dann endlich wurde ein Trupp fündig und entdeckte die Brücke des Superschlachtschiffs, ein Abteil, in dem sich hinter den Kommandoplätzen etliche Sitzreihen befanden, so als würden Dutzende Zuschauer dort regelmäßig irgendwelche Veranstaltungen besuchen.
    »Das ist sehr eigenartig«, fand Desjani. »Welchen Zweck soll das haben?«
    »Wenn ich das wüsste«, erwiderte Geary.
    General Carabali meldete sich und erstattete wie immer todernst Bericht: »Der organisierte Widerstand an Bord des Schiffs hat aufgehört, Admiral. Aber ich kann noch nicht sagen, dass die Situation jetzt keine Risiken mehr birgt. Das weiß ich erst, wenn wir uns viel gründlicher umgesehen haben. Meine Marines auf dem Schiff werden in Gefechtsbereitschaft bleiben, und jegliches Flottenpersonal, das an Bord kommen möchte, muss von Marines begleitet werden.«
    »Danke, General«, sagte Geary. »Verdammt gute Arbeit. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Erfolg und ich spreche Ihnen mein Mitgefühl für Ihre Verluste aus.«
    »Danke, Admiral.«
    »Leben noch irgendwelche Bärkühe?«
    »Die Kiks haben bis zum Tod gekämpft, und in den Fällen, in denen wir im Begriff waren, sie zu überwältigen, sind sie einfach gestorben. Bislang wissen wir nicht, ob sie irgendetwas bei sich tragen, das ihnen die Möglichkeit gibt, sich im Ernstfall das Leben zu nehmen, oder ob das Ganze eine psychologische Angelegenheit ist. Sie haben auch die Verletzten getötet, die bewusstlos waren, sobald die Gefahr bestand, dass wir sie gefangen nehmen könnten.«
    »Die Vorfahren mögen uns beistehen!«
    Carabali verzog den Mund. »Na ja, Admiral, stellen Sie sich doch mal vor, Sie wären eine Kuh und Sie wüssten, welches Schicksal eine Ihrer Mitkühe ereilen wird, wenn sie in Gefangenschaft gerät. Dann ergibt das Handeln der Kiks durchaus einen Sinn. Sie beschützen ihre Verwundeten vor einem Schicksal, das schlimmer ist als der Tod. Meine Marines suchen unter den Toten nach Kiks, die so schwer verletzt wurden, dass sie ohnmächtig sind, aber von den anderen irrtümlich nicht getötet wurden.«
    Dann zögerte Carabali. »Wo wir gerade von toten Feinden reden … Admiral, nach jeder Schlacht stellt sich die Frage, was man mit den sterblichen Überresten des Gegners anfängt. Unsere Verfahrensweise während des Kriegs war sehr unterschiedlich, wie Sie wissen, auch wenn unsere Widersacher eigentlich Menschen wie wir waren. Aber seit Sie das Kommando übernommen haben, behandeln wir diese Überreste mit Würde und Respekt. Jetzt allerdings … Admiral, hier sind so viele Tote, dass ganze Korridore unpassierbar sind, außerdem treibt so außerordentlich viel Blut durch die Luft, dass wir es nicht wagen würden, die Ventilation einzuschalten, selbst wenn wir wüssten, wo der Schalter wäre. Was sollen wir mit ihnen machen?«
    Wie konnten sie so viele tote Gegner angemessen beisetzen? Vor allem, da viele der Leichen in kleine Stücke zerrissen worden waren …
    Aber sie mussten sie aus dem Schiff schaffen, sonst würde es in wenigen Tagen unmöglich werden, sich dort aufzuhalten.
    »General, wir behandeln sie so gut, wie wir es

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