Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
mit steifer Förmlichkeit.
Ein großer, schmaler Zivilist, der den Platz in der Mitte innehatte, nickte und beschrieb eine vage Geste. »Vielen Dank, Captain Geary.«
»Wer hat Sie zum Flottenbefehlshaber bestimmt, Captain?«, wollte ein anderer Politiker wissen.
Geary hielt den Blick auf das Schott hinter dem Tisch gerichtet, während er antwortete: »Admiral Bloch ernannte mich dazu, nachdem wir im Heimatsystem der Syndikatwelten eingetroffen waren und unmittelbar vor seiner Abreise zu einem Treffen auf dem Syndik-Flaggschiff, Sir. Als er starb, behielt ich aufgrund meiner Dienstzeit in der Flotte diesen Posten.«
»Das wussten Sie bereits«, murmelte eine kleine, stämmige Politikerin ihrem Kollegen zu.
Der Mann, der als Erster gesprochen hatte, machte eine Geste, damit die anderen schwiegen, und warf den beiden einen erbosten Blick zu, als sie dennoch weiterredeten. »Der Vorsitzende spricht«, herrschte er sie an. Nachdem er sich gegen die folgenden trotzigen Blicke der Politiker durchgesetzt hatte, wandte er sich wieder Geary zu, musterte ihn eine Zeit lang und fragte schließlich: »Wieso sind Sie hier, Captain?«
»Um Bericht über die Dinge zu erstatten, die sich während meines Kommandos über die Flotte ereigneten, als kein Kontakt zu den Allianz-Behörden möglich war«, erklärte Geary und fügte noch an: »Und um Empfehlungen für zukünftige Operationen auszusprechen.«
»Empfehlungen?« Der große Zivilist lehnte sich nach hinten und sah Geary forschend an, dann wanderte sein Blick zu Rione. »Madam Co-Präsidentin, bei Ihrem Eid auf die Allianz frage ich Sie: Meint dieser Mann das, was er sagt?«
»Ja, das tut er.«
Abrupt warf der General der Bodentruppen ein: »Er ist jetzt von seinen hinterhältigen Marines getrennt, Senator Navarro. Nun können wir ihn festnehmen, von der Station schaffen und aus dem System bringen, bevor ...«
»Nein.« Senator Navarro schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich war schon nicht davon begeistert, als dieser Gedanke als eine reine Sicherheitsmaßnahme an mich herangetragen wurde, aber nachdem ich dem Mann nun gegenüberstehe, bin ich davon überzeugt, es wäre ein Fehler gewesen.«
»Diese Entscheidung muss der Rat als Ganzes treffen«, warf eine schmale Frau ein.
»Ich schließe mich Senator Navarros Ansicht an«, tat die stämmigere Frau kund, was bei den anderen erstaunte Blicke auslöste und Geary erkennen ließ, dass sie offenbar für gewöhnlich nicht auf Navarros Seite stand.
Ein anderer Mann schüttelte aufgebracht den Kopf. »Er ist mit einem Trupp Marines auf diese Station gekommen und ...«
»Das war doch sehr vorausschauend von ihm, nicht wahr?«, konterte die Frau.
»Wir können dem Ganzen jetzt ein Ende setzen«, beharrte der General. »Wir können ihn jetzt und hier stoppen!«
Senator Navarro schlug mit der flachen Hand so fest auf den Tisch, dass der Knall von allen Seiten widerhallte und augenblicklich Stille eintrat. Er sah die anderen am Konferenztisch der Reihe nach an, dann wandte er sich an den General. »Was wollen Sie stoppen, General Firgani? Verraten Sie mir, warum Captain Geary seine Marines im Shuttlehangar zurücklassen sollte, wenn er mit der Absicht hergekommen ist, uns zu entmachten?« Der General reagierte mit einem wütenden Blick in Gearys Richtung, zu dem sich auch Navarro wieder umdrehte. »Captain Geary, ich bin der Meinung, dass wir nur knapp davor bewahrt worden sind, einen schweren Fehler zu begehen. Die Allianz hat noch nie einen Bürger wegen eines Verbrechens festgenommen, das er noch gar nicht begangen hat. Erst recht dann nicht, wenn dieser Bürger in keiner Weise zu erkennen gegeben hat, dass er sich mit der Absicht trägt, solche Verbrechen zu begehen. Das gilt im Übrigen schon gar nicht, wenn es sich um einen Bürger handelt, der der Allianz so hervorragende Dienste geleistet hat, wie es bei Ihnen der Fall ist. Ich bitte um Entschuldigung, Captain.« Navarro stand auf und verbeugte sich, während der General nur noch finsterer dreinblickte und einige Ratsmitglieder aus ihrer Verärgerung keinen Hehl machten.
»Vielen Dank, Sir«, erwiderte Geary, dessen eigene Verärgerung ein wenig verrauchte, da Navarro ihn ausgesprochen höflich behandelte. »Ich war bestürzt darüber, dass meine Ehre infrage gestellt wurde.«
Der andere Senator, der zuerst Geary herausgefordert hatte, reagierte mit einem fast unmerklichen abfälligen Laut, doch Navarro ignorierte ihn und drehte sich stattdessen zu dem General
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