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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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reiner Neugier lehnte ich sein Angebot ab. Er schlug nach mir und ich haute ihm im Gegenzug eine runter – wir wurden umgehend Freunde. Ebenso wie ich interessierte er sich für phantastische Geschichten, und wir beschlossen, zusammen weiterzureisen. Ich wünschte, ich wäre bei ihm geblieben – er führte ein sehr anständiges Leben. Außerdem hätte ich meine Zeitungen mit seinem Schatz an urbanen Mythen mehrere Generationen lang füllen können. Es hätte mir auch eine Menge Kummer erspart. Und vielleicht hätte ich seinen Warnungen vor Saturn dann mehr Beachtung geschenkt.«
    »Wann haben sich Ihre Wege getrennt?«
    »Etwa sechs Jahre nachdem wir uns kennen gelernt hatten. Er wollte sich auf die Suche nach seiner alten Flamme begeben – sie hatte anscheinend irgendetwas von ihm gestohlen –, und ich wollte nach Amerika fahren. Ironischerweise ist er schließlich auch dort gelandet, in einem Ort namens Silvertown. Aber wie ich schon sagte, wurde er ermordet, bevor ich ihn wegen des großen Fehlers, den ich begangen hatte, um Rat fragen konnte.«
    »Hmm«, meinte Doktor Kapelson. »Und Sie haben diesen ›Saturn‹ dort in Silvertown freigelassen?«
    Maddox zuckte zusammen, als hätte ihn dieser Name erschreckt. »Satan. Ich habe mich vorhin versprochen. Nein, eigentlich ist das in der Nähe einer kleinen Stadt in Deutschland namens Bingen geschehen. Als ich schließlich nach Silvertown zurückkehren konnte, um Stiefelchen um Rat zu bitten, war er bereits tot. Er hatte mich gewarnt, nicht nach Satan zu suchen, und mir Geschichten über die möglichen Folgen meines Vorhabens erzählt, doch ich habe ihm nicht geglaubt. Immerhin hat er mir eine magische Waffe anvertraut, die ich immer noch benutzen kann, wenn ich auch nicht genau weiß, auf welche Weise.«
    »Und was wäre das?«
    Maddox ließ den Kopf auf die Brust sinken und lächelte.
    »Nein, Frau Doktor«, sagte er schließlich. »Für den Fall, dass ich eines Tages entlassen werde, ist dies das Einzige, das ich Ihnen nicht verraten kann.«
    Er hielt inne, drehte sich um und blickte aus dem Fenster. »Der Schnee«, grübelte er. »Ich frage mich…« Er überlegte noch einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf. »Das ist albern. Das Wetter hat nichts mit der Geschichte zu tun und ein Kälteeinbruch nichts mit Magie. Es spielt keine Rolle.«
     

     
    Während Maddox das Wetter als meteorologisches Phänomen betrachtete, hielten es die drei besessenen Professoren für ein schlechtes Omen.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte Monty.
    »Schlecht, sehr schlecht«, stimmte Peter zu.
    »Wirklich sehr schlecht«, wiederholte Lex. »Und ich muss es wissen, schließlich bin ich in Atlantis Experte für Wetterkontrolle gewesen.«
    »Sie meinen, Sie konnten das Wetter beeinflussen?«, fragte Doktor Kapelson.
    »Wetter beeinflussen«, sagte Monty kichernd. »Das ist gut.«
    »Hey, ich war nahe dran«, gab Lex zurück. »Zumindest habe ich mich mit seriöser wissenschaftlicher Forschung beschäftigt.«
    »Willst du mich ärgern?«, fragte Peter. »Ich glaube, du willst mich ärgern.«
    »Warum?«, fragte Doktor Kapelson. »Was sind Sie von Beruf gewesen?«
    »Erzähl es ihr«, sagte Lex zu Peter.
    »Ja, erzähl es ihr«, stimmte Monty ein.
    »Ich werde gar nichts sagen«, gab Peter zurück.
    »Dann werde ich es erzählen«, sagten Monty und Lex im Chor.
    »Er ist Bauer gewesen«, sagte Monty, und Lex schenkte Peter ein Grinsen.
    »Ha!«, sagte Peter. »Ihr Protestanten müsst immer alles vereinfachen. In Wahrheit bin ich der führende Puterologe von Atlantis gewesen.«
    »Ein Bauer«, wiederholte Monty.
    »Halt die Klappe«, zischte Peter.
    »Puterologe«, sagte Doktor Kapelson. »Hat das irgendetwas mit Puten zu tun?«
    »Irgendetwas?«, sagte Peter mit gespielter Verwunderung. »Verehrteste, ich wusste alles über Puten. Ich war der Beste im Geschäft.«
    »Tatsächlich?«, sagte Lex. »Wie war das bei der Messe in Atlantis, als deine preisgekrönte Pute den dritten Platz belegt hat, nach zwei Tieren aus Kalto Ruhrs Stall?«
    Peter machte eine wegwerfende Handbewegung. »Kalto Ruhr hat geschummelt. Er hat einen Aufplusterer verwendet. Das habe ich meinen Puten nie angetan. Ich habe meinen Ruf auf ehrliche Weise gewonnen.«
    »Ein drittklassiger, putenzüchtender Bauer«, sagte Monty.
    »Halt die Klappe«, sagte Peter.
    »Was waren Sie von Beruf, Monty?«, fragte Doktor Kapelson.
    »Ich war ein Lehrmeister der tantrischen Künste«, sagte Monty und streckte die Brust

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