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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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heraus.
    »Ein Gigolo«, sagte Peter.
    »Halt die Klappe«, zischte Monty. »Lex’ Verlobte hat sich jedenfalls nie beschwert.«
    »Zwanzigtausend Jahre«, jammerte Lex, »und immer noch muss er mir unter die Nase reiben, dass er als Erster mit ihr geschlafen hat.«
    »Sie haben Sex zum Beruf gemacht?«
    »Ist das ein Mormonenwitz?«, fragte Monty. »Das war ein Mormonenwitz, oder?«
    »Nein«, sagte Doktor Kapelson. »Es hat mich nur interessiert.«
    »Das war kein Mormonenwitz«, sagte Peter. »Das war ein Witz über atlantische Zauberer. Hey, Lex?«
    »Ja, Peter?«
    »Mit wie vielen Frauen muss ein atlantischer Zauberer ins Bett gehen, um ein Erdbeben auszulösen?«
    »Keine Ahnung – frag Monty«, sagte Lex.
    »Ach, kommt schon«, beschwerte sich Monty. »Das war Zufall, reiner Zufall.«
    »Die Strafe Gottes«, sagte Peter. »Wegen deiner riesigen Orgie hat er Atlantis zerstört.«
    »Es war eine Party und keine Orgie. Außerdem haben wir damals noch nicht an Gott geglaubt, erinnerst du dich?«
    »Das beweist nur, dass wir nicht allwissend waren.«
    »Wenn meine Orgie, ähm, Party der Grund dafür gewesen ist, dass du Atlantis versenkt hast, Gott«, sagte Monty und hob die Augen gen Himmel, »dann gib uns bitte ein Zeichen.«
    In der gesamten Einrichtung gingen die Lichter aus.
    »Ich hab’s doch gewusst!«, sagte Peter.
    »Verdammt«, sagte Monty.
    »Nicht fluchen, bitte«, sagte Lex.
    »Ich glaube nicht, dass das ein Zeichen ist«, meinte Doktor Kapelson. »Wahrscheinlich hat der Schneesturm den Strom unterbrochen.«
    »Schöne neue Welt«, sagte Monty. »In Atlantis hatten wir nie Probleme mit Stromausfällen. Wir haben uns nämlich auf die gute alte wissenschaftliche Zauberei verlassen, statt auf diesen elektrischen Mist.«
    »Ach ja?«, sagte Doktor Kapelson. »Dann können Sie also die Lichter wieder zum Leuchten bringen?«
    »Klar«, sagte Lex. »Jeder von uns kann das. Sind Sie Jungfrau?«
    Sie errötete heftig und war froh über die schützende Dunkelheit. »Was hat das damit zu tun?«
    »Alles«, sagte Monty. »Beinahe jeder gute Zauber beginnt mit der Opferung einer Jungfrau.«
    »Ja«, sagte Peter. »Geben Sie uns ein scharfes Messer und fünf Minuten Zeit, und wir lassen das ganze Haus leuchten wie einen Weihnachtsbaum.«
    »Tut mir Leid«, sagte Doktor Kapelson. »Ich werde mich nicht für ein paar Lampen opfern.«
    »Ich wusste es«, sagte Monty. »Sie sind gar keine Jungfrau mehr, oder?«
    »Metze«, sagte Lex höhnisch.
    »Wollen Sie, dass ich Ihre Badezeit einschränke?«, fragte Doktor Kapelson streng.
    »’Tschuldigung«, sagte Lex.
     

     
    Auf dem Weg die Treppe hinunter machte Doktor Kapelson einen Umweg, um bei Herrn Schwan vorbeizuschauen. Wie der Rest der Einrichtung war auch sein Zimmer in Dunkelheit getaucht.
    »Herr Schwan?«, rief sie leise. »Geht es Ihnen gut?«
    Es kam keine Antwort, aber das hatte sie auch nicht erwartet. »Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass der Strom ausgefallen ist und ich mich darum kümmern werde. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung, okay?«
    Immer noch keine Antwort, obwohl sie in den Schatten eine Bewegung wahrzunehmen glaubte. Langsam wich sie von der Tür zurück.
    Nachdem sie noch einen Augenblick nachgedacht hatte und zu dem Schluss gekommen war, dass tintenschwarze Dunkelheit und Stille zumindest für diesen Patienten die Normalität darstellten, machte sie sich vorsichtig auf den Rückweg.
    Sie drückte sich gegen die Wand und stieg weiter die Treppen hinunter. Der plötzliche Wetterwechsel ließ sie frösteln.
     

     
    Sie brauchte mehrere Minuten, um in der Finsternis zum Erdgeschoss des Turms zu gelangen, und einige weitere, um den Weg zum Korridor zu finden, der zum Büroanbau führte.
    Als sie in den Korridor eingebogen war, kam sie bedeutend leichter voran, denn von seinem anderen Ende drang Licht herüber. Einer der Pfleger hatte in den umgebauten Ställen eine Kiste mit Petroleumlampen gefunden und verteilte diese an die Mitarbeiter. Alle waren sich einig, dass es ein zu großes Brandrisiko darstellte, die Lampen an die Patienten zu verteilen, und Doktor Kapelson wies mehrere Krankenschwestern an, sie in regelmäßigen Abständen auf den Treppen zu verteilen, damit zumindest ein wenig gedämpftes Licht in die Zimmer fiel.
    »Eine ausgezeichnete Idee, Marisa«, sagte der Direktor, der mit einer Lampe aus seinem Büro trat. »Stets auf das Wohl der Patienten bedacht. Sehr gut.«
    »Doktor Syntax – Gott sei Dank. Was geht hier

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