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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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die Gegenwart – in einer anderen Dimension möglicherweise nicht als Abfolge erlebt wird. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft können alle gleichzeitig existieren. Lassen Sie es mich in Dimensionen erklären, die wir bereits kennen: Länge, Breite und Höhe. Wir können im buchstäblichen Sinne mit einem Punkt beginnen, der in geometrischer Hinsicht zwar einen Ort hat, aber keine Dimensionen. Er steht auf folgende Weise mit Figuren in Beziehung, die Dimensionen besitzen«, sagte Juda, blätterte eine Seite in Marisas Notizblock um und skizzierte rasch ein Diagramm.
    »Wenn ein Punkt durch den Raum bewegt wird, entsteht eine Linie«, sagte er und fuhr mit dem Bleistift über das Blatt, »die eine Dimension besitzt: die Länge. Wenn eine Linie durch den Raum bewegt wird«, fuhr er fort und zeichnete ein Viereck, »entsteht daraus die Figur einer Ebene, die die zwei Dimensionen Länge und Breite besitzt. Und wird diese Ebene im Raum bewegt«, schloss er und ergänzte das Viereck zu einem Würfel, »wird daraus eine Figur mit den drei Dimensionen Länge, Breite und Höhe. Umgekehrt können wir auch von einem dreidimensionalen Körper ausgehen und stellen fest, dass der Querschnitt eines Würfels eine zweidimensionale Ebene ist, der Querschnitt einer Ebene eine eindimensionale Linie und der Querschnitt einer Linie der dimensionslose Punkt. Und wenn wir all das wissen, was können wir daraus folgern?«
    Die anderen dachten einen Augenblick nach, dann meldete sich Maddox zu Wort. »Dass ein dreidimensionaler Körper der Querschnitt eines vierdimensionalen Objekts ist.«
    »Genau. Bingo. Sie haben Präsentkorb Nummer drei gewonnen. Dann stellt sich uns jedoch die Frage, welches Objekt einen dreidimensionalen Körper als Querschnitt haben könnte?«
    »Ganz zu schweigen davon«, warf Maddox ein, »in welche neue Richtung ein dreidimensionales Objekt bewegt werden müsste, um eine vierte Dimension zu erschaffen. Jede Bewegung nach oben, unten, vorwärts, rückwärts oder seitwärts würde schließlich einfach nur eine größere Figur erzeugen und keine neue Dimension.«
    Alle blickten Juda an, denn ihnen war bereits klar geworden, dass er die Antwort kannte. Es war sein Spiel und sie würden es zu Ende spielen müssen.
    »Die Dauer seines Bestehens«, sagte Juda. »Sobald etwas aufhört zu bestehen, hat es auch keine Dimensionen mehr. Die drei bekannten Dimensionen sollten wir daher um eine vierte erweitern: die Zeit. Gewöhnliche dreidimensionale Körper müssten daher genau genommen als vierdimensional bezeichnet werden. Und ein dreidimensionaler Körper verfügt dann eigentlich nur über Länge, Breite und Höhe, aber nicht über Dauer.«
    »Ist so etwas überhaupt möglich?«, fragte Galen.
    »Ja, aber nur theoretisch. Denn in Wahrheit gibt es auch den Punkt, die Linie und die Ebene in dieser Form eigentlich nicht. Jede Linie, die man wahrnehmen kann, besitzt nicht nur eine Länge, sondern auch eine Breite…«
    »Und Dauer«, sagte Marisa.
    »Ja«, sagte Juda, »ebenso wie jede reale Ebene nicht nur Länge und Breite, sondern auch eine gewisse Höhe hat. Also, welche Bewegung muss eine dreidimensionale Figur vollführen, um einen vierdimensionalen Körper zu erzeugen?«
    »Nun«, sagte Galen, »wir haben eine Ebene durch die Dimension der Höhe bewegt, um einen Würfel zu erzeugen, die Bewegung eines hypothetischen Würfels durch die Dimension der Zeit sollte demnach eine vierdimensionale Figur erzeugen.«
    »Aber was bedeutet diese ›Bewegung durch die Dimension der Zeit‹?«, fragte Marisa.
    »Wie schon gesagt«, erwiderte Juda, »muss es eine Bewegung in eine neue Richtung sein, nicht nach oben, unten oder zur Seite. Überlegen Sie also einmal, was es noch für Bewegungen geben könnte.«
    »Kann es denn überhaupt noch andere geben?«, fragte Galen.
    »Sicher«, sagte Marisa. »Zunächst einmal wäre da die Erdumdrehung, eine Bewegung, die wir und alles andere auf der Erdoberfläche ganz von selbst mitvollziehen.«
    »Und die selbst scheinbar bewegungslose Objekte in Bewegung versetzt«, warf Maddox ein.
    »Besonders bewegungslose Objekte«, sagte Juda. »Jeder dreidimensionale Körper ist der hypothetische bewegungslose Querschnitt eines wirklichen Körpers, dessen vierte Dimension, die Zeitdauer, untrennbar mit der Bewegung verbunden ist, die die Erdumdrehung allem verleiht.«
    »Und damit noch nicht genug«, sagte Marisa. »Die Erde bewegt sich ja auch noch um die Sonne, die Sonne um das Zentrum der Galaxis,

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