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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Freund.«
    »Schwachsinn. Ich bin nicht hier, um Freundschaften zu schließen, Troy. Ich bin hier, um das Spiel zu gewinnen.«
    »Ach ja? Tja, wir werden ja sehen, was Raul dazu zu sagen hat, wenn er zurückkommt. Du wirst einen Scheißdreck gewinnen, wenn sich alle gegen dich wenden. Verdammtes Arschloch.«
    Stefan ignorierte die Drohung. »Raul hat als Luxusgegenstand eine Schachtel Zigaretten mitgebracht. Er glaubt nicht, dass jemand von den anderen es weiß, aber ich habe es herausgefunden. Es ist allerdings zweifelhaft, ob er dir eine geben oder auch nur zugeben würde, dass er überhaupt welche hat. Wenn du allerdings einen Deal mit mir machst, werde ich dir eine besorgen.«
    »Was für einen Deal?«
    »Du musst mir dein Wort geben, dass du mich nicht rauswählst, falls sich die Gelegenheit ergibt.«
    »Wie sollte das gehen? Wir wissen doch alle, dass du und deine feinen Freunde es bei der nächsten Wahl auf mich abgesehen haben.«
    »Vielleicht.« Stefan zögerte kurz. »Oder vielleicht wollen wir auch nur, dass alle das glauben, damit wir jemand anders überrumpeln und rauswählen können. Immerhin bist du keine besonders große Bedrohung, wenn man es mal näher betrachtet.«

    Stirnrunzelnd wandte sich Troy ab und scharrte mit den Füßen im Dreck. Dann wirbelte er mit geballten Fäusten wieder zu Stefan herum. Gelassen stand Stefan auf. Stuart zoomte näher ran und versuchte, den beiden nicht in die Quere zu kommen.
    »Weißt du«, fauchte Troy und zeigte mit einem dreckigen Finger auf Stefan, »zu Hause in Seattle haben wir ständig Typen wie dich in der Werkstatt. Die bringen ihren BMW zum Ölwechsel und erwarten, dass alles in fünf Minuten erledigt ist. Verlangen, dass wir alles stehen und liegen lassen und uns nur auf ihr Auto stürzen.«
    »Also, ich fahre einen Lexus. Die Konstruktion der neuen BMW-Modelle wird hoffnungslos überschätzt.«
    »Stimmt nicht. Und darum geht es hier auch gar nicht!«
    »Tja, dann sag mir bitte, worum es hier geht.«
    »Vor ein paar Monaten kam so ein Typ wie du an, mit kaputter Zylinderkopfdichtung. Eine verdammte kaputte Zylinderkopfdichtung. Aber er glaubte nicht, dass es das war. Er wollte, dass ich das sofort repariere, und als ich ihm erklärt habe, dass das nicht geht - dass er eine neue Zylinderkopfdichtung bräuchte -, da ist mir der verdammte Wichser blöd gekommen. Hat darauf bestanden, dass man das auch ohne Ersatzteil reparieren könnte. Meinte, der Wagen müsste nur neu eingestellt werden. Der Arsch hatte absolut
keine Ahnung von Motoren. Und als ich ihm zum zehnten bekackten Mal erklärt habe, dass es nicht geht, wollte er wissen, warum nicht. Weißt du, was ich ihm geantwortet habe?«
    »Wahrscheinlich etwas höchst Tiefgründiges.«
    »Allerdings. Ich sagte: ›Das verfickte Scheißteil ist verdammt noch mal völlig im Arsch.‹«
    »Und was willst du mir damit sagen?«
    »Dass es dir bald genauso gehen wird, du Lexus fahrendes Stück Scheiße.«
    Stefans Lächeln geriet ins Wanken, erholte sich aber schnell. »Ist das eine Drohung?«
    »Es ist, was es ist.«
    Stefans Lächeln verschwand. Sein Gesicht lief rot an. Langsam machte er einen Schritt auf Troy zu. Der Mechaniker blieb eisern stehen.
    »Willst du dir eine einfangen?« Troy ballte die Hände zu Fäusten. »Komm schon, Wichser.«
    »Ich sollte es tun.« Stefan schob sich noch näher heran. »Jemand muss dir mal Manieren beibringen, du verdammter kleiner Troll.«
    »Aber garantiert nicht du, Arschgesicht. Und nicht heute.«
    »Ach, ja? Meinst du? Da irrst du dich, Freundchen. Ich bin dir in jedem geistigen Wettkampf überlegen, und in einer physischen Auseinandersetzung werde ich dich genauso schlagen. Der Unterricht hat begonnen. Betrachte das als deine erste Lektion.«
    Gähnend rückte Troy sein Cap zurecht. »Willst
du den ganzen Tag quatschen, oder fangen wir jetzt bald mal an?«
    Die beiden Männer gingen aufeinander zu, bis nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen lagen. Stefan drückte wütend die Brust raus. Troy grinste nur. Stuart hielt den Atem an.
    »Schlappschwanz.«
    »Es wird mir eine Freude sein, dir dieses Grinsen aus deinem hässlichen Gesicht zu prügeln.«
    Stuart suchte sich einen festen Stand und zoomte näher, während er gleichzeitig nervös darauf achtete, sicheren Abstand zu den geballten Fäusten zu halten. Jeden Augenblick würde es zum Kampf kommen. Erwartungsvoll leckte er sich über die Lippen. Er dachte nicht im Entferntesten daran, einzugreifen. Dies war der

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