Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
schätzte Troy.
    »Dein Schwanz sieht aus wie diese aufgeschnittenen Würstchen, die es zu Hause im Diner zum Frühstück gibt. Schätze mal, du hast ziemliche Schwierigkeiten, damit deine Alte zufriedenzustellen, was? Wie kriegst du den überhaupt hoch?«
    Das Monster blieb stehen und fauchte ihn verwirrt an. Troy hatte schnell gelernt, dass er seine Angst verstecken und sie direkt konfrontieren musste. Dann reagierten die Kreaturen ziemlich langsam. Nachdem sie jahrelang der gefährlichste Räuber der Insel gewesen waren, konnten sie nicht besonders gut mit Beute umgehen, die frech wurde. Der Kryptid fing wieder an zu knurren, hob die Schnauze und schnüffelte.
    »Was glotzt du so, du schwanzloses Arschloch? Schieb deinen Arsch verdammt noch mal wieder da rauf, bevor ich ihn dir aufreiße wie deinen bekackten Freunden.«
    Die Kreatur heulte.
    Ein Moskito flog in Troys Ohr, doch er ignorierte es, da er den Blick nicht von seinem Gegner abwenden wollte. Ohne zu blinzeln sahen sie einander
an wie bei einem primitiven Wettstarren. Die Kreatur keuchte. Troy tat der Rücken weh. Lose Steine und anderes Geröll rutschten an ihnen vorbei. Als Troy einen weiteren Schritt zurückwich, konterte sein Feind mit einem Schritt nach vorn. Das wiederholten sie ein paar Mal. Der Wind nahm zu, fuhr heulend um die Klippe, zerzauste das Fell der Kreatur und drückte Troy in den Rücken. Er schwankte kurz, dann riss ihm der Wind die Kappe vom Kopf und trug sie, noch bevor Troy reagieren konnte, ein Stück den Abhang hinauf.
    »Scheiße!«
    Das Cap landete nur wenige Meter von dem Kryptiden entfernt, der nun den Augenkontakt abbrach und stattdessen neugierig das Cap musterte.
    »Hey«, rief Troy warnend, »bleib bloß weg davon! Das ist nichts für dich.«
    Die Kreatur schaute zu ihm, dann wieder zur Kappe. Ihr Gesicht wirkte unglaublich neugierig. Schnüffelnd bückte sie sich und streckte die krallenbewehrte Hand danach aus.
    »Ich warne dich, verdammter Schwanzlutscher. Bleib verdammt noch mal von meinem Cap weg.«
    Die tiefliegenden Augen sahen hoch, dann wieder auf das Cap. Der Kryptid schnappte es sich und roch daran. Er verzog die Nase. Troy schnaubte wütend, als er sah, wie die Kreatur eine glänzende Rotzspur auf dem Schirm hinterließ. Dann folgte die ultimative Beleidigung - das Monster streckte seine schwarze
Zunge aus und leckte über den Stoff. Mit einem leisen Jaulen blickte es zu Troy.
    »Das reicht, verdammt. Jetzt bist du tot. Niemand - und damit meine ich absolut niemand - macht an meiner Kappe rum. Erst recht nicht so ein beschissener Affenmann wie du.«
    Troy duckte sich und hob einen Vulkanstein auf, der ungefähr so groß war wie ein Football. Dann richtete er sich wieder auf und starrte die Kreatur an. Die tat mit rauem, kehligem Kichern einen weiteren Schritt in seine Richtung, wobei sie das Cap in einer Pfote hielt. Drohend holte Troy mit dem Stein aus. Die Kreatur brüllte herausfordernd. Troy zielte auf das Gesicht und schleuderte den Stein. Doch er verfehlte seinen Gegner, der nach hinten auswich. Gleichzeitig schlug das Monster mit der freien Hand nach ihm, doch Troy schaffte es, dem Angriff auszuweichen, der ihn leicht hätte ausweiden können. Sie stellten sich beide wieder auf und starrten einander an.
    »Weißt du eigentlich, wie viele Tussis ich im Laufe der Jahre damit aufgerissen habe? Das willst du jetzt auch probieren, was? Aber bei dir wird es nicht funktionieren, Arschgesicht. Als ob die Tussis so was wie dich nehmen würden!«
    Der Kryptid knurrte.
    Troy zeigte ihm den Finger. »Verdammt, du stinkst. Und du hast mehr Haare auf dem Rücken als ein beschissener Pelzmantel. Du hast überall Haare. Schau dich doch nur mal an, Missgeburt!«

    Die Kreatur verengte die Augen und fauchte. Troy zuckte zusammen, als er ihren Atem roch.
    »Komm mir jetzt bloß nicht blöd, Arschloch. Das ist nur die Wahrheit. Du hast sogar Haare auf deinem verdammten Schwanz. Mein Bruder hatte einen bestimmten Ausdruck dafür, er nannte das einen Teppichschwanz. Und genau den hast du!«
    Die Kreatur beugte sich vor und sprang. Genau darauf hatte Troy gehofft. Um diese Reaktion zu bekommen, hatte er das Wesen immer weiter provoziert. Als es auf ihn zuhechtete, sprang er zur Seite und streckte einen Fuß aus. Der Schwung der Bewegung und die Schwerkraft holten seinen Gegner ein. Mit rudernden Armen stolperte der Kryptid an ihm vorbei. Troy rammte ihm einen Stein in den Rücken, und das Monster fiel. Schnell wollte er noch

Weitere Kostenlose Bücher