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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Titel: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Townsend
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zu begeistern, aber sein Gähnen und die geschlossenen Augen verrieten mir, dass er nur wenig Interesse an meiner jüngsten literarischen Unternehmung hat. Nach einem halbherzigen Gespräch über die Vermittlungsversuche in Sri Lanka verließ ich die drückende Atmosphäre des Quarantänezimmers.
    Tracy las weiter die Zeitung vor. Als ich das Ende des Stationsflurs erreichte, hörte ich meinen Vater rufen: »Niemand hat mich entschädigt, als die Nachtspeicherofenbranche zusammengebrochen ist! Niemand hat die rostenden Haufen ausrangierter Geräte auf den Feldern gefilmt!«

Samstag, 17. März
    Meine Mutter wurde aus dem Gefängnis entlassen. Die Staatsanwaltschaft hat die Unterlagen zu ihrem Fall verloren. Sie war bestürzt, als sie erfuhr, dass ihr einigermaßen neuer Ehemann Iwan Braithwaite wieder in The Lawns bei seiner Exfrau Tania wohnte. Sie behaupten, wie Bruder und Schwester zusammenzuleben.

Sonntag, 18. März
    Mittagszeit
     
    In den Mittagsnachrichten wurde eine Bauersfrau gezeigt, die schluchzte, weil ihre gesunden neugeborenen Lämmer geschlachtet werden sollen. William, Glenn und ich hatten Tränen in den Augen. Dann sagte Glenn, nachdem er sich die Nase geputzt hatte: »Dad, was wäre denn mit den Lämmern passiert, wenn die Maul- und Klauenseuche nicht ausgebrochen wäre?«
    Ich versuche, meine Söhne nie anzulügen, deshalb antwortete ich: »Die kleinen Schäfchen wären in einen Lastwagen getrieben, in ein weit entferntes Schlachthaus gekarrt, getötet und an einem Haken aufgehängt worden, bevor man sie in Stücke zerteilt hätte.« Vielleicht hätte ich nicht ganz so anschaulich sein sollen, denn beide Jungs haben mich inzwischen darüber informiert, dass sie sich ab sofort nur noch vegetarisch ernähren wollen. Das ist extrem ärgerlich. Während ich diese Zeilen verfasse, schmort eine Lammkeule im Ofen.

Montag, 19. März
    Ich rief Pandora auf dem Handy an; sie war gerade in Wells-next-the-Sea, wo sie versuchte, eine misstrauische Menge von Wellhornschneckenfischern für sich zu gewinnen. Wie es aussieht, mutieren weibliche Wellhornschnecken und entwickeln Penisse. »Und der blöde Kabeljau ist praktisch verschwunden«, klagte sie. Um sie zu trösten, sagte ich: »Wenigstens wurdest du nicht vorgeladen, um vor Elizabeth Filkin und ihrer Kommission in der Keith-Vaz-Sache
auszusagen.« Unvermittelt brach die Verbindung von ihrer Seite ab. Der Empfang an der Küste von Norfolk muss wohl schlecht sein.

Dienstag, 20. März
    Fortschritte am Roman:
    Krog hockte hinter seiner Frau und zupfte ihr Läuse aus dem verfilzten Haar. Ihr schwangerer Bauch wölbte sich dick. Krog wusste nicht, warum. Krog wollte seiner Frau sagen, wie sehr er sie liebte. Er wünschte, dass jemand sich beeilen und endlich die Sprache und Kleider und Shampoo erfände. Dann sprach Krog zu seiner Gattin: »Du Frau, ich Mann.«

Freitag, 23. März
    Heute kam per FedEx ein Brief von Hamish Mancini aus den Vereinigten Staaten an. Ich habe ihn seit mehr als fünfzehn Jahren nicht gesehen, obwohl wir einander immer noch Weihnachtskarten schicken. Er lebt jetzt mit seiner alkoholkranken Mutter in Idaho.
    Idaho, 22. März, 2001
    Hi, Aidy!
    Du, hör mal, ich hab ein echtes Problem und brauche dringend deinen Rat. Ich wollte ab Sonntag, dem 1. April, in England Urlaub machen. Jetzt hat Moms spiritueller Berater, der Reverend Moses Hick, mir
und Mom erzählt, dass er im Fernsehen verrückte Kühe auf der Landepiste von Heathrow hat brennen sehen. Er sagt auch, dass die Themse Schloss Windsor überflutet hat und dass der Verzehr jeglichen englischen Viehs einen in ungefähr fünfzehn Jahren wahnsinnig macht. Ist die Lage wirklich so schlimm? Ich hatte gehofft, dich besuchen und ein paar Tage bleiben zu können; mit Mom zu verreisen ist immer total mühsam. Sie braucht inzwischen zwei Flaschen Jack Daniel’s pro Tag. Bitte schreib schnellstens zurück.
     
    Hamish Mancini, dein ehemaliger Brieffreund
    Ich antwortete umgehend.
    Lieber Hamish,
    komm auf gar keinen Fall nach England. Heathrow ist von Armeepanzern umstellt. Die Felder sind von toten Tieren übersät. Die Nahrungsmittel in den Geschäften sind ungenießbar. Wir leben von Nüssen und Beeren, die wir von den wenigen verbliebenen Sträuchern und Hecken pflücken. Entgleiste Züge haben unseren Eisenbahnverkehr zum Erliegen gebracht. Benzin kostet inzwischen 20 $ pro Gallone, und es wird immer schwieriger, auf unseren Schnellstraßen zu fahren. Man kommt praktisch nicht vom Fleck

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