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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Titel: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Townsend
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wegen der häufigen Leibesvisitationen durch die Polizei, die ständig auf der Suche nach dem Maulund-Klauenseuchen-Virus ist.
    Nichts hätte mir mehr Freude bereitet, als dir und deiner reizenden Mutter Kost und Logis anzubieten.
Dennoch rate ich dir DRINGEND davon ab, dieses mein von Gott verlassenes Heimatland zu besuchen. Wie immer dein
    Adrian
     
     
    PS: Wenn ich du wäre, würde ich mindestens die nächsten fünf Jahre nicht einmal daran denken, England zu besuchen. NICHT, wenn dir dein Leben lieb ist.
    Ich besitze nicht genug Decken und Kissenbezüge für Besuch, und zudem sprechen Hamish und seine Mutter mit Ausrufezeichen. Außerdem habe ich in meiner vorletzten Weihnachtskarte behauptet, ich würde in einem strohgedeckten Cottage auf dem Land wohnen. Wohingegen ich in Wirklichkeit leider in einer sozial ausgegrenzten Zone lebe, in der ein Baum auf eintausend Menschen kommt.

Samstag, 24. März
    William und Glenn haben ihrer Mutter (nicht ein und dieselbe Frau) eine Muttertagskarte gebastelt. Glenns Karte zeigte Sharon auf einem Sofa sitzend und eine Kippe rauchend. Auf die Innenseite hatte er in pseudoaltertümlicher Schrift notiert: »Alles Gute zu deinem Ehrentag, ich lieb dich mehr, als ich zu sagen vermag, deine schlechte Laune kennt keine Pause, deshalb wohn ich viel lieber bei Dad zu Hause.«
    Auf Williams Karte sieht man eine schwarze Strichmännchen-Frau mit zehn Fingern an jeder Hand. Mit meiner Hilfe hat er geschrieben: »Kann ich bei Dir in Afrika wohnen? Hier werden alle Tiere erschossen. Liebe Grüße von Deinem Sohn William.«

    Ich selbst kaufte an der Tankstelle eine fertige Glückwunschkarte mit einer Giraffe, aus deren Maul eine Sprechblase kommt: »Du stehst bei mir hoch im Kurs, Mum.« Es war die Einzige, die noch da war. Der innen abgedruckte Vers lautete: »Liebevoll, treu, ein Goldstück! Dir verdanke ich all mein Glück.« Das war krasse Heuchelei von meiner Seite. Meine Mutter ist mehr oder minder eine Soziopathin und praktisch allein für meine generelle Unzufriedenheit verantwortlich.

Sonntag, 25. März
    Muttertag
     
    Rosie und ich führten unsere Mutter heute zum Mittagessen ins Holiday Palace Hotel aus. Das Menü kostete 16,99 £ pro Nase. Nur die Toiletten waren noch ekliger als das Essen. Wachte nachts auf und machte mir Gedanken über das Schweinehirn, das ich einmal für John Prescott gekocht habe, als ich noch ein Innereienkoch in London war. Habe ich das Todesurteil des armen Mannes unterzeichnet?
    Ein weiterer Absatz für Krog von Gork :
    Krog strich mit den Fingern über das Gesicht seiner Frau. Er liebte ihre vorspringende, niedrige Stirn. Er hasste es, wenn Frauen zu intellektuell waren.

Samstag, 31. März
    Ich bin froh, dass dieser verwünschte Monat endlich zu Ende ist. William ging in den Garten, um seine neuen roten Gummistiefel auszuprobieren. Minuten später musste er von mir und Glenn gerettet werden, weil er bis zur Hüfte in dem morastigen Sumpf versunken war, der früher einmal unser Rasen gewesen ist.
     
    Michael Fish erzählte mir und meinen englischen Fernsehzuschauerbrüdern und -schwestern heute um die Mittagszeit, dass die vergangenen zwölf Monate die nassesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung gewesen seien. »Das überrascht mich nicht, Mike«, sagte ich zu Michael.
    Ich wollte ihm gerade von Williams Gartenunfall erzählen, als mir zu meinem Entsetzen einfiel, dass Michael Fish mich ja gar nicht hören konnte. Ich muss unbedingt mehr unter Leute.
     
    Während ich den Jungs heute Abend Tofuburger zubereitete, hatte ich plötzlich eine tolle Idee. Ich wählte Pandoras Durchwahl im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fischereiwesen. Sie war sofort am Apparat. Aus Spaß verstellte ich meine Stimme und gab mich als Amtstierarzt von Norfolk aus. Ich sagte: »Moin liebes Mädel, ich bin der Amtstierarzt von Norfolk. Es tut mir sehr loid, aber ich habe schlechte Neuigkeiten. Hier unten gab es oinen schlimmen Ausbruch der Schnabel- und Krallenseuche. Mehr als elf Millionen Hühner und Truthähne sind befallen.«
    Sie schnappte hörbar nach Luft. Dann fragte sie: »Großer Gott, was denn noch alles? Kann man die Eier noch unbedenklich essen?«

    Mit meinem neu erworbenen Norfolk-Akzent antwortete ich: »Noin, moine Gute, die müssen alle aus den Ställen aufgesammelt und oinen Stempel kriegen: ›NICHT ZUM VERZEHR GEEIGNET. DIESES EI IST ÜBERTRÄGER DES SCHNABEL-UND-KRALLEN-SEUCHEN-VIRUS! ‹«
    Es folgte Stille, ein unterdrücktes

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