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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zwischen die Transparistahl-Splitter. Dort war es. Vorsichtig griff er in den Schutt und schob ihn beiseite.
    Er erstarrte. Zwei Gegenstände ragten unter den Trümmern hervor, beide von archaischem Entwurf und dennoch sofort zu erkennen. Sie lagen zwischen zwei deutlich zu unterscheidenden zerbrochenen Gerippen.
    Mara spürte seine Reaktion sofort. »Was ist denn?«, fragte sie, wandte sich von der Konsole ab und kam zu ihm.
    »Beweisstück Nummer eins«, sagte Luke und hob einen verbeulten Zylinder hoch, der nur ein Lichtschwertgriff sein konnte. »Und«, fügte er leise hinzu und hob eine verbeulte Handwaffe. »Beweisstück Nummer zwei.«
    Mara starrte den Gegenstand an. »Ist es das, was ich denke, dass es ist?«
    »Ich glaube schon«, sagte Luke, stand auf und drehte die Waffe hin und her. »Es ist ein paar Jahrzehnte alt, aber das Design ist eindeutig.
    Es ist ein Chiss-Charric.«
     
    Einen Augenblick schwiegen beide. Dann streckte Mara immer noch wortlos die Hand aus. Luke legte die Waffe hinein, und sie betrachteten sie schweigend eine weitere Minute. »Ja«, sagte Mara schließlich. »Man kann die Chiss-Schrift darauf erkennen. Es ist tatsächlich ein Charric.«
    »Aber wie ist es hierhergekommen?«, fragte Luke. »Drask sagte, Thrawn habe nie einen Landetrupp an Bord geschickt.«
    »Woher will Drask das so genau wissen?«, fragte Mara. »Er war nicht dabei. Oder?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, gab Luke zu und nahm ihr das Charric wieder ab. Ein seltsamer Gedanke nahm am Rand seines Geistes Gestalt an …
    »Das Skelett sagt uns auch nicht viel mehr«, stellte Mara fest, hockte sich hin und berührte sanft einen der Knochen, neben denen das Charric gelegen hatte. »Humanoid, aber eindeutig nicht menschlich. Das trifft leider auf eine Menge Spezies zu.«
    »Die Chiss eingeschlossen«, sagte Luke. »Sag mir eins, Mara. Du hast auf dem Weg hierher oft mit Chiss gesprochen. Hat einer von ihnen je erwähnt, einmal einen Vagaari gesehen zu haben? Oder Holos von Vagaari, oder auch nur eine ausführlichere Beschreibung?«
    Mara dachte nach, und er konnte spüren, wie sie sich der Macht bediente, um ihre Erinnerungen durchzugehen. »Nein«, sagte sie schließlich. »Formbi hob besonders hervor, dass man sie seit dem Extragalaktischen Flugprojekt nicht mehr in der Region gesehen hat. Aber ich habe auch niemanden direkt danach gefragt.«
    »Ich habe Bearsh gefragt«, erklärte Luke. »Niemand aus seiner Generation von Geroons hat je einen Vagaari gesehen.«
    »Was passen würde, wenn sie alle vor fünfzig Jahren verschwunden sind«, stellte Mara fest. »Verfolgst du mit diesen Fragen ein bestimmtes Ziel?«
    »Die Chiss waren bei der Zerstörung des Extragalaktischen Flugprojekts anwesend«, sagte Luke. »Und laut Bearsh und Formbi waren es auch die Vagaari.« Er zog die Brauen hoch. »Was, wenn es sich dabei tatsächlich um die gleichen Leute handelt?«
    Mara blinzelte. »Willst du behaupten, die Chiss seien die Vagaari?«
    »Warum nicht?«, fragte Luke. »Oder zumindest eine bestimmte Gruppe von Chiss. Wir wissen beide, wie tückisch und kreativ Thrawn war. Wäre es ihm schwergefallen, für seine Zwecke eine ganz neue Spezies zu erfinden?«
    »Dazu hätte er vermutlich nicht mehr als einen ruhigen Nachmittag gebraucht«, gab sie zu. »Aber warum sollte er das tun?«
    »Das ist die wirkliche Frage.« Luke zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich finde es nur seltsam verdächtig, dass die Vagaari zum gleichen Zeitpunkt verschwunden sind wie das Extragalaktische Flugprojekt.«
    »Mhm«, murmelte Mara und starrte ins Nichts. »Vielleicht sollten wir, wenn wir zum Rest der Gruppe zurückgekehrt sind, Formbi einmal in eine ruhige Ecke manövrieren. Es ist Zeit, dass er uns ganz ehrlich sagt, was hier los ist.«
    »Es ist wirklich Zeit«, sagte Luke. »Und wir werden dafür sorgen müssen, dass er allein ist. Ich glaube nicht, dass wir Drask als Zuhörer wollen.«
    »Das versteht sich von selbst.« Mara zeigte auf die staubigen Waffen in seinen Händen. »Funktioniert eine davon noch?«
    »Ich weiß es nicht.« Er zielte auf eine leere Stelle an der anderen Seite des Raums und drückte den Abzug des Charric.
    Nichts geschah. »Tot wie Honoghr«, stellte er fest und steckte die Chiss-Waffe in den Gürtel. Dann nahm er den Lichtschwertgriff und berührte den Aktivierungsknopf.
    Das Aktivierungszischen der Waffe klang schwach und ein wenig asthmatisch, aber der grünen Klinge, die aufblitzte, schien nichts zu fehlen.

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